finnisch schwanger

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riksu
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#121 Re: finnisch schwanger

Beitrag von riksu »

ich seh es so, ich bekomme "anweisungen" meiner neuvola - aber ob ich sie befolge oder nicht, bzw auch wie ich sie befolge, das hängt ja von mir ab.

ich zB hab vieles "heimlich" geändert. was meine neuvola nicht weiss, macht sie nicht heiss *grins*
JenniH
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#122 Re: finnisch schwanger

Beitrag von JenniH »

Hallo ihr Lieben,

irgendwie vergesse ich immer, mich hier einzuloggen...
Den Geburtsbericht hatte ich ja schonmal an Kristina geschickt, machte ihn auch forentauglich und schrieb ihn auf meiner Homepage auf...Die Homepage habe ich gelöscht und vorher natürlich den Bericht nirgends gespeichert. :wall:

Da ich es aber versprochen habe, schreib ich ihn auch hier nochmal her. ;)

(Achtung, verdammt lang, daher in vier Nachrichten):
Zuletzt geändert von JenniH am 15. Feb 2007 09:44, insgesamt 1-mal geändert.
JenniH
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#123 Re: finnisch schwanger

Beitrag von JenniH »

Hätte mich auch nichtmal gestört (hatte eigentlich andere Sorgen, nämlich dass sich um 22 Uhr immernoch nix am Muttermund getan hatte), aber die Frau sprach schrecklich laut, in einer sehr nervtötenden Tonlage und jammerte dauernd rum (wenn die Hebamme da war verstand ich sogar das Finnische Gejammer und die Erklärungen der Hebamme, dass es nunmal sein MUSS...das Spritzen). Sie konnte sich offenbar überhaupt nicht vorstellen, dass wir anderen beiden in dem Zimmer RUHE gebrauchen könnten, weil wir kurz vor der Entbindung standen. Es wurde also permanent geredet und das furchtbar laut und als die Familie endlich weg war, klingelte ihr Telefon in unglaublicher Lautstärke und zwar ständig. Und wenn das nicht gerade klingelte, dann klingelte ihr Handy...ohne Ton, aber mit sehr starker Vibration, dessen Geräusch auf einem Krankenhaustisch eine wahre Freude ist. [img]mad.gif[/img] Das alles also noch nach 22 Uhr. Ich hatte keine einzige Minute Schlaf bekommen, mein Muttermund war inzwischen 2 Finger breit offen...super...soviel zur Entbindung am selben Tag...in Gedanken bedankte ich mich schonmal bei meiner Mutter. Als dann endlich Ruhe war, kam die Nachtschwester um mich ans CTG anzuschliessen (nur um rauszufinden, dass das Herz meines Babys regelmässig schlug und die Wehen immernoch nicht angezeigt wurden, obwohl da welche waren). Ich fand mich also damit ab, dass mein Kind kein Baby des 21.11. wird und dachte, ich könne nun ENDLICH mal schlafen. Wieder weit gefehlt. Ich durfte zwar einschlafen, jedoch stand Madame aus dem Nebenbett dauernd auf und ging aus dem Zimmer, beim Öffnen der Tür hatte ich jedes Mal das grelle grässliche Licht vom Flur im Gesicht. Ein paar Stunden Schlaf waren mir (mit Unterbrechungen) jedoch gegönnt...begleitet von leichten (<-- wie ich im Nachhinein rausfand...wehgetan haben sie mir schon sehr) Wehen.

Am 22.11. pünktlich um 8:00 Uhr fingen die guten Bauarbeiter wieder an zu arbeiten. War ja ihr Job...und mein schlimmster Alptraum (zusammen mit der Frau im Nebenbett). Für die Hebamme war das ein toller Zeitpunkt für ein weiteres CTG. Gegen 9 Uhr kam dann wieder die Ärztin und untersuchte mich...wie schon am Vortag begleitet von 5-6 Studenten, die ihr freudig bei der Arbeit zusahen (ich war begeistert :rolleyes: ). Muttermund 3 cm weit offen. NA TOLL!! Dafür hatte man nun die ganze Nacht Wehen. *argh* Es wurde dann, wie schon am Vortag angekündigt, entschieden, mir eine halbe Tablette alle 4 Std. zu geben. Taten sie...es passierte NIX mehr...ich hatte Wehen, aber der Muttermund blieb, wie er war. Gegen Nachmittag brach ich unter dem ganzen psychischen Stress und wegen des Schlafmangels + dauerhaftes Gebrüll im Zimmer völlig zusammen und in Tränen aus. Sami versuchte mich zu trösten, aber ich sagte, dass ich nach Hause gehen will. Ich teilte der Hebamme mit, dass ich entweder in ein anderes Zimmer möchte, wo ich wenigstens ausserhalb der Besuchs- und Bauzeiten meine Ruhe hätte (und ich nahm da auch kein Blatt vor den Mund, dabei bin ich sonst eher zurückhaltend mit Forderungen), oder aber, ich würde nach Hause gehen und wiederkommen, wenn dann tatsächlich mal was zu passieren schiene. Die Hebamme sprach mit der Ärztin, die sogar persönlich kam (Sami und ich waren beide angenehm überrascht). Sie sagte mir, sie würde mich gerne noch dortbehalten (inzwischen war es später Nachmittag), am Abend würden sie die Tablette vor den Muttermund legen und schauen, was passiert. Ich wurde jedoch in ein anderes Zimmer verlegt. Mir ging es schlagartig besser (seelisch...körperlich war ich nach vielen Stunden fast nutzlosen Wehen am Ende). 1 Frau kam und ging, eine weitere kam und blieb, die waren aber beide ruhig und hatten nicht annähernd so ein lautes nervtötend jaulendes Organ wie die aus dem anderen Zimmer. Gegen 22 Uhr bekam ich die Tablette vor den Muttermund gelegt und von da an wurden die Wehen immer stärker...ausserdem setzte eine leichte Blutung ein, ich ging davon aus, der Schleimpfropf würde sich endlich so langsam verabschieden. Alle 2 Stunden wurde ich wach, weil die Wehen zu heftig waren. Ich ging draussen im Flur auf und ab, setzte mich in einen der Stühle dort...und bekam letztlich ein Schmerzmittel gespritzt. Ab ins Bett...weiterschlafen...aufwachen: Kopfschmerzen...Schmerztablette...weiterschlafen. So ging dann auch der 22.11.2006 ohne Geburt vorbei (nochmal danke an meine Mama...).
Zuletzt geändert von JenniH am 15. Feb 2007 14:35, insgesamt 1-mal geändert.
JenniH
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#124 Re: finnisch schwanger

Beitrag von JenniH »

Am 20.11.2006 hatten wir einen Untersuchungstermin im Krankenhaus. Bereits einige Tage zuvor hatte ich etwas Eiweiss im Urin, ich war überall angeschwollen (Wasserablagerungen) und so langsam wurde auch mein Blutdruck hoch. Der Arzt machte einen Ultraschall und stellte fest, dass unser Töchterchen bereits 54cm gross und mindestens 4000g schwer war (dazu später mehr). Damit das Kind nicht noch grösser wird, und vor allem um die startende Präeklampsie (Schwangerschaftsvergiftung) zu stoppen, wurde mir zur Geburtseinleitung (ET wäre zwischen dem 25. und 29.11.2006 gewesen) geraten. Wegen meiner starken Symphysenlockerung (ich musste die letzten 4 - 6 Wochen der Schwangerschaft in einem Sessel schlafen und ganz gegen Ende konnte ich nur noch gestützt laufen) war ich für diese Idee sehr dankbar und willigte ein...ich bezweifle allerdings eh, dass ich mir das aussuchen durfte. :D
Ich sollte also am nächsten Tag (21.11., für die die das Datum beim Lesen schon vergessen haben :P ) um 7:30 Uhr im TAYS erscheinen.
Am Abend des 20.11. rief ich noch meine Mama an und erzählte ihr alles und sie hatte nix besseres zu tun als mir zu erzählen "Schööön, dann wirst du ja morgen Mama" ...darauf teilte ich ihr mit, dass ich die Einleitung gar nicht so schön fand, weil das wohl meistens länger dauern soll und schmerzhafter ist. Darauf antwortete sie "Bei euch dreien wurde immer eingeleitet und du hast mit deinen 3 Stunden am längsten gebraucht". Aha...Hoffnung keimte auf...
Völlig unausgeschlafen wankten Sami und ich morgens dann also in die Klinik, uns wurde die Station gezeigt und dann kam ich in "mein" Zimmer. Bereits vorhanden war da eine andere junge Schwangere, die mit mir jedoch nicht viel anzufangen wusste, wofür ich auch recht dankbar war...ich wollte nur Ruhe, so kurz vor der Geburt nochmal alle Kraft sammeln, die da irgendwo sein konnte.
Um 10 Uhr kam die Ärztin um meinen Muttermund zu untersuchen...Gebärmutterhals auf 1cm verkürzt, Muttermund 1 Finger weit offen. Die Ärztin fand das toll...ich war auch noch guter Dinge. Die Hebamme erklärte mir dann, wie vorgegangen werden würde. Zunächst bekäme ich eine Viertel Prostaglandin-Tablette zum Schlucken. Die gäbe es wohl 3 Mal an diesem Tag. Sollte das nicht zur Geburt führen, gäbe es am nächsten Tag bereits eine halbe und am Tag darauf würde eine Tablette vor den Muttermund gelegt werden. Beim zweiten und dritten Tag in der Erklärung dachte ich schon "Naja, solange werd ich ja nicht bleiben"...Hormone machen offenbar grössenwahnsinnig. :rolleyes: Ich teilte den Hebammen sogar mit, dass ich damit rechnete, es würde schnell gehen...war ja bei meiner Mama auch so (im Nachhinein frage ich mich, was das eine mit dem anderen zu tun hat...).
Ich nahm also die erste Tablette ein und bekam nach ein paar Stunden auch erste Wehen. In der Zwischenzeit herrschte ein ohrenbetäubender Lärm, der sogar mein Bett vibrieren liess. Erst dachte ich, da wär ein Hubschrauber auf'm Dach gelandet, aber von der Vorstellung hab ich mich nach 20 Minuten verabschiedet, denn SO lange würde der da oben nicht eingeschaltet bleiben. Als die Hebamme mich das nächste Mal besuchte, fragte ich sie, was das sei und sie erklärte mir, dass unter uns gebaut würde. Prima...es sollte also so laut bleiben...äusserst entspannend...soviel zur Ruhe vor der Geburt. Naja...immerhin die Nachmittage und Abende würde es ruhig werden...dachte ich....
...aber weit gefehlt. Am Nachmittag kam eine weitere Schwangere Dame ins Zimmer. Wie ich später herausfand war sie noch weit vom Entbindungstermin entfernt und nur in der Klinik, weil sie eine Schwangerschaftsdiabetes hatte (was mir an sich leid für sie tat) und sich aber nicht spritzen wollte (das tat mir weniger leid). Sie musste nun also in der Klinik bleiben, bis sie "gelernt" hatte, sich zu spritzen. Die Frau war keine Finnin, sondern kam eher aus einem Kulturkreis, in dem es normal ist und es sich einfach so gehört, dass die Familie für einen da ist, wenn man im Krankenhaus liegt. Dagegen hatte ich auch an sich nichts einzuwenden. Jedoch stellte sich die Frau als mein absoluter Alptraum heraus. Besuchszeiten auf der Entbindungs- und Wochenstation des TAYS sind auf 17-19 Uhr begrenzt (die Väter der Babys/Ungeborenen dürfen natürlich bleiben solange sie wollen, sollten aber abends so gegen 21 Uhr auch langsam nach Hause gehen, es sei denn es geht los mit der Geburt, oder es sieht so aus, als ginge es sehr bald los). Meine Bettnachbarin jedoch hatte ihre Mutter und (ich würde vermuten) Schwester mit Kind dort zu Besuch, ausserdem einen Bruder und eben ihren Mann. Und das schon ab ca. 14 - 15 Uhr und bis abends um 22 Uhr.
JenniH
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#125 Re: finnisch schwanger

Beitrag von JenniH »

23.11.2006 : Es wurde wieder laut...der tägliche Bauhorror. CTG schrieb meine Wehen nur selten mit und es gab eine neue Ärztin (irgendwann ist ja nunmal auch Schichtwechsel). Leider wusste diese Ärztin nix davon, dass die Fruchtblase aufgestochen werden sollte, falls sich bis abends nichts tun würde und ich brach mal wieder in Tränen aus, denn damit hat sie mir ja mitgeteilt, dass ich, wenn's so weitergeht auch am nächsten Tag und eventuell den Tag darauf noch dort liegen würde, wenn sich nichts täte. :( Der Tag verlief ruhig, meine Wehen wurden stärker, das CTG schrieb sie weiterhin nicht mit (vielleicht weil ich zu fett bin, keine Ahnung), Sami war viel an meiner Seite, musste jedoch später wieder zur Schule, war aber permanent erreichbar und immer auf dem Sprung. Die Schleimpfropfblutungen wurden auch immer heftiger, so dass ich dann doch nochmal eine Hebi fragte, ob das wirklich so noch normal ist und sie bejahte das. Um 16 Uhr (ca) kamen zwei Freundinnen zu Besuch (jaaa, sie kamen schon vor der Besuchszeit an, aber ich war zu dem Zeitpunkt auch im Zimmer, meine Bettnachbarin war draussen irgendwo) um mich zu bemitleiden, was ihnen auch gelang und für die halbe bis dreiviertel Stunde konnte ich sogar lachen. Kurz nachdem die beiden gegangen waren, kam Sami auch wieder...gerade rechtzeitig, denn meine Wehen wurden nun NOCH stärker. Wieder wurde mein Muttermund untersucht und schon während der Untersuchung teilte ich mit, dass wenn dieses Kind nicht noch in jener Nacht rauskäme, ich einen Kaiserschnitt wolle (ICH war diejenige, deren grösster Horror ein KS war). Erfreulicher Befund: Muttermund 5cm weit offen (10cm ist ganz offen...also er war endlich bei der Hälfte angekommen). Ich wurde gefragt, ob ich wirklich schon in den Kreissaal wolle, und ich bejahte. Gegen 17:30 oder 18:00 wurde mir gesagt ich dürfte dann endlich meine Sachen packen um in den Kreissaal gefahren zu werden, um ca. 20 Uhr kam ich im Kreissaal an. Zuerst wurde mir (mal wieder) alles erklärt, dann (mal wieder) ein CTG geschrieben. Im Kreisssaal gab es eine Badewanne, auf die ich mich seit Wochen und Monaten gefreut hatte. Endlich mal wieder baden. Leider war das Teil uralt und unglaublich hoch. Man musste erst ein kleines Treppchen hinaufsteigen um das Bein überhaupt über den Wannenrand heben zu können. Ich zog mich also aus, stützte mich bei Sami ab (ich erinnere an die starke Symphysenlockerung, sowas KONNTE ich nicht alleine schaffen) und machte den Schritt auf die erste Stufe. Irgendwas fühlte sich in meinem Bauch komisch an (so als wenn grosse Blubber-/Luftblasen nach oben steigen) und da war mir auch schon klar, was passiert war: Fruchtblase geplatzt eine grosse Pfütze unter mir und es lief und lief und wollte nicht aufhören (es war ca. 21 Uhr). Toll, ausgerechnet jetzt...Ich beschloss, dass das Baby jetzt warten muss und ich mich in die Wanne setze. *lol* Böser, gaaaanz böser Fehler. Sobald ich in der Wanne sass wurden die Wehen unerträglich, ich kroch mit letzter Kraft raus aus der Wanne (wieder von Sami gestützt, das dauerte schon ein paar Minuten) und rauf auf's Gebärbett. Die Wehen wurden innerhalb kürzester Zeit so stark, dass ich nicht atmen konnte und ich bekam die Lachgasmaske gegen die Schmerzen, was mir aber nicht half, weil ich nicht richtig geatmet habe...Wehen veratmen...hätte mir mal einer beibringen sollen, ein Geburtsvorbereitungskurs wäre für mich Gold wert gewesen, aber entweder gibt's hier sowas nicht, oder es wurde mir verschwiegen. [img]mad.gif[/img] Schon in der Badewanne verspürte ich einen starken Druck nach unten und auf dem Gebärbett wurde es dann immer schlimmer. Zusätzlich der unerträgliche Wehenschmerz. Es wurde so ein Drahtteil am Kopf meines Babys befestigt, aber ich kriegte das nur am Rande mit (das Teil ist dazu da zu überwachen, wie's dem Baby geht). Das Radio war an, aber ich hörte es nicht, mir war schwindlig, aber ich merkte es kaum, da war nur Schmerz! Ich sagte der Hebamme, dass jetzt was getan werden müsse, weil ich sonst sterben würde und sie sagte mir es gäbe die Möglichkeit der PDA und die einer örtlichen Betäubung an der Gebärmutter. Ich entschied in einem Bruchteil von Sekunden auf PDA. Die Studentin (über deren Anwesenheit ich nur informiert, nicht etwa um mein Einverständnis gebeten wurde) war verdammt langsam mit allem und fing nun auch noch an, mir Fragen nach vorangegangen Operationen zu stellen. Mal wieder wurde es mir zuviel...die ersten Fragen beantwortete ich noch (für diese Verhältnisse) freundlich, die Frage danach WANN die OP gewesen sei, beantwortete ich nur noch mit einem gebrüllten "Ooooh I don't know!!" Es dauerte nach Samis Aussage (für Uhren hatte ich nun keinen Nerv mehr) 40 - 45 Minuten bis die PDA sass (Ärztin musste erst kommen usw.). Weitere 5 Minuten spürte ich keine Wehen mehr. Ich hing da halbsitzend auf dem Gebärbett (so 'ne normale Liege wie sie sie auch beim Hausarzt haben) und der Pressdrang wurde immer stärker.
JenniH
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#126 Re: finnisch schwanger

Beitrag von JenniH »

Ich bekam noch mit, dass Mitternacht vorbei war, womit unser Baby es doch tatsächlich geschafft hatte, nicht mal mehr am 23.11. zu kommen. Bis um kurz vor eins ging es mir soweit gut. Ich verspürte KEINE Wehen mehr, keine Schmerzen, nur der Pressdrang wurde immer schlimmer und unangenehmer. Ich wollte unbedingt pressen, aber ich durfte nicht, weil noch 1cm Muttermund übrig und vor dem Köpfchen war. Irgendwann fing ich an zu brüllen, dass ich nun pressen müsse (während der ganzen Nacht kamen und gingen Hebamme und Schülerin immer mal, in dem Moment waren sie zum Glück da) und ich presste los, obwohl ich eigentlich immernoch nicht durfte. Es kam mir lange vor...wirklich lange....nach einer Weile, als ich bereits dachte, das Köpfchen wäre schon so gut wie draussen, sagte die Hebamme, dass sie jetzt grad eben "beinahe das Köpfchen gesehen" hatte. 80 Gleichzeitig wurde im Radio gesungen/gebrüllt "We're halfway there" oder sowas...Sami schaltete das Radio ab, war es doch ZU passend. Ich presste also weiter (das mit dem Song hab ich kaum mitgekriegt, nur dass Sami das Radio ausmachte) und um 1:14 Uhr am 24.11.2006 war unsere Tochter endlich geboren. Man fragte mich, ob ich die Plazenta sehen wolle, ich verneinte, man fragte Sami, ob er die Nabelschnur durchtrennen wollte, er verneinte und schaute mich an mit Tränen in den Augen. Nach etwa einer Minute hatte ich mein Baby auf dem Bauch und sie hatte tatsächlich 2 Stunden lang die Augen auf und schaute uns an. Sie lag eine Stunde lang auf meinem Bauch währen meine 3 kleinen Damm-/Scheidenrisse verarztet wurden. Bereits nach einer Stunde wurde sie gewaschen, gewogen und angezogen und ich durfte duschen gehen. Thema Geburt war hiermit nun endlich abgehakt und wir waren unglaublich glücklich über unser perfektes Baby.

Um nochmal auf das vorhergesagte Gewicht zurückzukommen: nix mit 54cm und 4000g mindestens. Lilja kam mit 50cm und 3470g als perfekt durchschnittliches Baby zur Welt.
Zuletzt geändert von JenniH am 15. Feb 2007 09:43, insgesamt 1-mal geändert.
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#127 Re: finnisch schwanger

Beitrag von Svea »

80 Oh Gott, wie schrecklich 80 !
Vielen Dank aber für den spannenden Bericht :) !
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JenniH
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#128 Re: finnisch schwanger

Beitrag von JenniH »

Naja, ich hatte ja angekündigt, dass der Bericht nicht unbedingt zum Mutmachen geeignet ist. ;)
susku
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#129 Re: finnisch schwanger

Beitrag von susku »

Also ich hoffe nur, dass ich die Geschichte bis in drei Monaten wieder vergessen habe... *umfall*...
susku =)
Hatti
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#130 Re: finnisch schwanger

Beitrag von Hatti »

susku schrieb am 16.02.2007 18:20
Also ich hoffe nur, dass ich die Geschichte bis in drei Monaten wieder vergessen habe... *umfall*...
Aber anders gehts auch ( daruf darf man auch hoffen) : ZITAT AUS MEINEM MUTTERKINDPASS BEI MEINEM SOHN: Geburt <span style="color:darkred;">1 1/2[/color]h nach Blasensprung..... und das nach nur 2 Presswehen....

Je lockerer man an die Sache geht, desto besser. Ich hab mir immer wieder gedacht" ändern kann mans eh nciht- Augen zu und durch" UND : gute Atemtechniken!!!!!!!!!
Zuletzt geändert von Hatti am 16. Feb 2007 18:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Zeratul
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#131 Re: finnisch schwanger

Beitrag von Zeratul »

bei meiner Mutter gings wohl so schnell, dass sie beim einem evtl nächsten Kind gar nicht mehr so weit hätte fahren können
bei meiner Geburt wohl irgendwann gegen 23uhr Fruchtblase geplatzt und 4:38 da...
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riksu
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#132 Re: finnisch schwanger

Beitrag von riksu »

unausgeschlafen, aber nicht mehr müde, mache ich mir nur mehr gedanken um das WANN? morgen ist mein stichtag und ich weiss, dass laut statistik lediglich 5% der kinder am stichtag kommen. ich mache mir also keine grossen hoffnungen *seufzer*
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#133 Re: finnisch schwanger

Beitrag von JenniH »

Ach Risku,

ich fühle mit dir...ich bin nichtmal über den Stichtag gegangen und wollte am Ende nur noch, dass es vorbei ist....


...und weisst du was das merkwürdigste ist? Egal, wie schlimm oder nervig so ne Schwangerschaft war...nach der Geburt vermisst man die Tritte und etwa 8 Wochen nach der Geburt, will man (Hormonen sei Dank) direkt wieder schwanger werden. 80 (Meist siegt aber der Verstand über die Hormone :D )
Zuletzt geändert von JenniH am 18. Feb 2007 08:47, insgesamt 1-mal geändert.
riksu
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#134 Re: finnisch schwanger

Beitrag von riksu »

ja, das war dann mal der satz mit X ...

ich war heut vormittag also zur normalen kontrolle bei meiner neuvola. von donnerstag (morgens nüchtern) auf heute (schon gefrühstückt) soll ich 1,5 kg zugenommen haben *schluck*, mein blutdruck war hoch, höher, am höchsten und dann hab ich den ganzen tag schon keine bewegungen gefühlt. ich hab noch scherze gemacht, mir nix dabei gedacht... sie hörte dann den herzschlag ab. der war total normal - ob ich denn immer noch keine bewegungen spüre? nein...

sie mich also zum KKH geschickt. dort wurde dann (mein erstes) CTG (= Cardiotokographie) gemacht, dauer-blutdruck gemessen und der bauch geschallt. die werte seien okay - mein blutdruck war ja schon mal so hoch (o-ton arzt) - nur bewegungen habe er nicht sehen können beim US. die "atembewegungen" und den herzschlag konnte man deutlich erkennen. aber keine reaktion weiter.

sollte ich also heute keine bewegungen weiter verspüren, dann heut nacht bzw morgen früh wieder ins KKH - schaun mer mal ...

:(
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#135 Re: finnisch schwanger

Beitrag von Sapmi »

riksu schrieb am 19.02.2007 12:51
ja, das war dann mal der satz mit X ...
Nur Geduld! Zumal der Tag ja auch noch nicht rum ist... :))
Viikko maastossa antaa enemmän kuin vuosi arkea

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