Arbeitslosigkeit in Finnland

[Namenlos.]

Klaus schrieb am 19.06.2007 23:28
Nee, das stimmt nicht Markku, dass Åland mehr Subventionen bekommt, als sie Steuern an Finnland zahlen. Subventionen bekommt Åland sowieso nicht von Finnland.

Entsprechend der Einwohneranzahl und Festlegung im Selbstverwaltungsgesetzt von 1993, bezahlt Åland Steuern dem finnischen Staat 0,5% von der Anzahl der entsprechenden Steuern im ganzen Land. Die Rückzahlung ist möglich, im Falle Åland mehr als 0,5% Steuern bezahlt hat.
Dazu aber, bekommt Åland jährlich für die Kosten der Selbstverwaltung eine Summe, die nach Abzug der Staatsanleihe, 0,45% der Einkommen des Staatsbudgets entspricht.
Hierzu kommen noch direkte Staatssubventionen u.a. an die Seefahrt und an die Landwirtschaft. Je nach Bedarf können auch andere Subventionen in Frage kommen.

Ein Zitat aus der Untersuchung "Det skattefinansiella utjämningssystemet mellan landskapet Åland och Staten: 1990-talets erfahrenheter" :

"Under den granskade Perioden har det framkommit att Åland har varit nettomottagare och statens Ålandsrelaterade utgifter har varit i storleksordning 100-200mmk högre än statens inkomster från Åland."

Och samma på finska:
"Tarkastelujakson aikana on käynyt ilmi, että Ahvenanmaa on ollut nettosaaja, ja että valtion Ahvenanmaahan liittyvät menot ovat olleet 100-200mmk valtion Ahvenanmaalta saamia verotuloja suuremmat."

Ganz ohne Komplexe kann man nur beipflichten, was Markku75 hier schon gesagt hat: "Finnland zahlt mehr Subventionen an Åland als sie Steuergelder an Finnland zurückzahlen."

http://www.vm.fi/vm/sv/04_publikationer ... a/name.jsp

http://www.stat.fi/til/vtmma/2004/vtmma ... e_001.html

[sunny1011]

Die Arbeitslosenquote ist wieder gefallen und beträgt 5,9% (6,6% in Juli 2006). 161.000 Menschen sind als Arbeitslos registriert. Dies ist 18.000 weniger als im Juli des Vorjahres.
Die kleinste Arbeitslosenrate ist im Süden des Landes, die höchste dagegen im Osten.

Unemployment Continues to Fall

Finland's unemployment rate continues to drop. The jobless rate fell to 5.9 percent last month from 6.6 percent in July 2006, according to Statistics Finland.

In July 2007, some 161,000 people were unemployed in Finland. That's 18,000 fewer people than in July of last year.

The unemployment rate was lowest in the south, and highest in the east.

YLE

Allerdings können wir künftig eine grosse Veränderung der Zahlen erwarten, weil die Ministerin eine Streichung von Frührentnern, Rentnern, die auf ihren Rentenbescheid warten, Schwervermittelbaren, sowie Alkoholikern vorgeschlagen hat. Ebenfalls entsteht ein Superministerium (Fusion des Arbeits- und Wirtschaftsministeriums).

In Cronberg's view, chronic substance abusers, those waiting for a decision on a request for pensions, and others seen as incapable of being employed should be dropped from the files of the public job centres. She feels that current practice is both humiliating for the individuals and ineffective in promoting unemployment.

aber

Minister Cronberg says that the present time is "unique" for unemployed job seekers, with more jobs opening up, and with a 20 per cent reduction of long-term unemployment from last year. Still, there are many who are looking for work, whose skills do not correspond to the needs of prospective employers.

http://www.hs.fi/english/article/Minist ... 5229653505

[Sapmi]

Jaja, in Lappi soll die Arbeitslosenquote auch gesunken sein, aber fast zur gleichen Zeit stand da auch, dass wieder so viele Leute aus Lappi abgewandert seien, also kein Wunder. ;)

[sunny1011]

Die Arbeitslosigkeit hat sich bei 5,9% eingependelt und hält schon zweiten Monat an. 1% geringer als im Ausgust 2006. Auch die Lage für Ausländer sieht besser aus. 23000 weniger Arbeitssuchende befinden sich auf dem Arbeitsmarkt, aber die Bevölkerungszahl stieg um 50.000. Südfinnland hat die geringste Arbeitslosenquote (Anm. nebst Åland ;) ), und zwar 4,7%. Fast doppelt so hoch ist die Arbeitslosenrate in Ost-Finnland.

Im August war die Zahl der arbeitslosen Ausländer 14.000 und 1.000 weniger als im August des Vorjahres. Viele Ausländer wurden durch Integrations/Umschulungmassnahmen erfolgreich integriert in das Berufsleben. Die Sprachbarriere ist immer noch das grösste Problem. Die Grösste Einwanderergruppe sind Russen (davon arbeitssuchende etwa 4.000).

Employment Pictures Brightens -- for Immigrants, Too

The unemployment rate remained at 5.9 percent for a second month, down a full percentage point from a year earlier. The employment picture for immigrants has also improved in the last year.

The number of jobseekers dropped by 23,000 in the past year, but the number of people rose by more than 50,000.

Southern Finland has the lowest jobless rate, just 4.7 per cent. Meanwhile the rate is eastern Finland almost twice as high.

In August there were less than 14,000 jobless immigrants, down by more than 1,000 from a year earlier.

Many foreigners have to be trained for new fields before finding work in Finland. Experts note that the language barrier remains the biggest problem in employing newcomers.

The largest group of unemployed immigrants are Russians, with more than 4-thousand seeking work. Russians also form the biggest contingent of immigrants overall.

YLE

[Sapmi]

Auch in Lappi ist die Arbeitslosigkeit zurückgegangen (um 14%)

Am niedrigsten ist die Rate in der Gemeinde Utsjoki (9,2%), aber in Salla immer noch 19,3%.

Immerhin in 18 Lappi-Gemeinden unter 15%. :rolleyes:

Aber die Anzahl der Langzeitarbeitslosen ist auch zurückgegangen.

http://lotta.yle.fi/rswebroi.nsf/sivut/ ... ntent4A178

[Klaus]

Darf ich auch noch? Ich toppe alles...

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Auf Åland geht die Arbeitslosigkeit weiter auf zurück und lag im August bei 1,7%.

Die höchste Arbeitslosigkeit wurde im August auf Brändö mit 3,4% registriert, während die niedrigste Arbeitslosenquote in der Nachbargemeinde Kumlinge mit 0,6% registriert wurde. Die Jugendarbeitslosigkeit ist mit 3,6% ebenfalls die niedrigste in der EU. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Rückgang von 1,3%.

Die totale Arbeitslosenquote, also einschließlich derer, die in verschiedenen Maßnahmen eingesetzt sind, beträgt auf Åland im August 2,1%.

[sunny1011]

War ja klar ;)

Das würde mich aber endlich interessieren: wieso zählt das nicht mit? Die Zahl würde die Gesamtheit so sehr beschönigen. Wieso nutzt man das nicht? Gehört Åland nun zu Finnland oder nicht ?(

[Klaus]

Auf die Reaktion hab ich gewartet. ;)

Laut der UN jedenfalls gehört Åland seit diesen Monats nicht mehr zu Finnland (siehe Neuigkeiten von Åland Seite 11). Da werden die Statistiken von Finnland und Åland jetzt genauso fein und säuberlich getrennt wie zwischen Finnland und Portugal. Åland taucht danach in keiner finnischen Statistik mehr auf (wie es bisher meist schon üblich war).


Dreisatzrechnung:

5.000.000 Finnen = Arbeitslosenquote 5,9% (295.000 Arbeitslose)
27.000 Åländer = Arbeitslosenquote 1,7% (459 Arbeitslose)
5.027.000 Finnische Republikaner = 5,87% (295.459 Arbeitslose)

Also aufgerundet auch wieder 5,9%. Was sagt uns das? Åland ist zu klein für Finnland. ;)

[sunny1011]

Ich weiss. Aber sie waren nie mit drin ?( Ist denn Åland nur gut genug, wenn es um duty free auf der Viking und Silja geht? So ein "verwerfen" von Landesteilen stimmt mich ziemlich traurig (sowie so manche Kommentar, die auch hier gefallen sind). So war's ja in Schlesien: sich gern damit profilieren (polnische Seite meine ich natürlich; Industie, Resourcen, Bergbau), aber ansonsten vergessen.

[Klaus]

Genau weiß ich das auch nicht. Es scheint mir aber, dass Åland bis zur Gründung der eigenen Statistikbehörde zum 01.01.1992 (Änderung Selbstverwaltungsgesetz vom 16.08.1991) komplett zu Finnland gehörte. Mit der Gründung der eigenen Statistikbehörde gingen die meisten Angelegenheiten an Åland über und vielen damit aus den finnischen Statistiken heraus. Der Rest geht spätestens mit Beginn des nächsten Jahres an Åland über. Ich vermute, dass das damals eine Initiative der 3 abhängigen nordischen Länder Åland, Färöer und Grönland war, da in allen 3 Ländern 1991 das Selbstverwaltungsgesetz geändert wurde und ab 1992 eigene Statistiken erhoben wurden. Nach dem Beschluss der UN gilt Åland nun (wie schon länger die Färöer und Grönland) als eigenes Land und hat damit die gleichen Rechte (und Pflichten) wie Grönland und die Färöer, die ebenfalls "quasi-selbstständig" sind.

Was Åland betrifft, kann diese Situation zu Irritationen führen, weil Åland direkt an Finnland grenzt (im Gegensatz zu FO und GL), trotzdem taucht das Land nicht in den finnischen Statistiken auf. Es kommt nun nicht auf die Lage an (was möglicherweise der Grund des langen Zögerns der UN war), sondern auf den politischen Status. Autonome Gebiete sind kurz gesagt nichts anderes als selbstständige Staaten innerhalb eines anderen Staates (etwa vergleichbar mit der EU). Die Republik Finnland betreffend sind das Finnland und Åland, das Königreich Dänemark betreffend Dänemark, die Färöer und Grönland, die Niederlande betreffend die Niederlande, Aruba und die Niederländischen Antillen.

Was das Verwerfen von Landesteilen angeht, kann ich dir eigentlich nur zustimmen. Das ist aber nicht nur in Finnland so, das Verhältnis Dänemark - Färöer ist ziemlich ähnlich, ebenso wie Dänemark - Grönland. Das es auch anders geht, beweisen die Niederlande, das Verhältnis Niederlande - niederländische Karibik ist alles andere als schlecht.

[sunny1011]

Demnächst könnten die Arbeitslosenzahlen noch besser ausfallen: man überlegt, nicht vermittelbare, arbeitsunwillige, gesundheitlich unfähige zur Ausübung einer Beschäftigung und sozial problematische Fälle aus der Gruppe der Arbeitslosen zu entfernen. Momentan wird es aus der Sicht der Menschenrechte scharf kritisiert.

[Tenhola]

Es ist doch ueberall so, das alle die kein Arbeitslosengeld mehr bekommen aus den Zahlen verschwinden. Damit beschönigen doch alle ihre Statistiken.

[sunny1011]

Die Arbeitslosenrate unter Immigranten ist immer noch 2,5-fach. Damit befasste sich die Universität von Jyväskylä. Neben Fachkenntnissen, Erfahrung und Ausbildung zählen natürlich die Sprachkenntnisse, aber auch die Einstellung des potentiellen Arbeitgebers gegenüber dem Herkunftland des arbeitssuchenden Ausländers. Man solle nicht zu lange warten, bis derjenige perfekt Finnisch spricht, damit die Fachkenntnisse nicht überholt werden, empfiehlt der Arbeitskreis der Uni Jklä.

Unemployment Levels Higher among Immigrants

The unemployment rate of immigrants is about 2.5 times higher than that of Finnish nationals, according to a study published by the University of Jyväskylä.

Unemployment among different nationality groups in Finland also varies widely.

The study reports that professional skills aren't the only determining factor in finding a job. Attitudes of employers concerning language skills as well as an immigrant's homeland play a role.

According to Jaana Suokonautio, one of the authors of the study, employers should not expect immigrants to have flawless Finnish language skills. She said immigrants' professional skills could become outdated if they are not employed until they are fluent in Finnish.

YLE

Übung macht den Meister

In Deutschland ist die Rate auch 2-fach. Sicherlich wird sowohl in Deutschland als auch in Finnland noch unterschieden, welche Ausländergruppen mit welcher Art von Ausbildung, in welchen Regionen und Motivation, eine Arbeit zu finden (oder auch nicht) arbeitslos bleiben.
[/quote]

[sunny1011]

Die neuste Bilanz von (geplanten) Massenentlassungen innerhalb von Oktober und November:

heute Nokia Siemens Networks (Produktion in Espoo Karaportti, der Hauptstelle) - 750 Mitarbeiter
Outokumpu Torni - 1500 Mitarbeiter
Metsopaper - 1100 Mitarbeiter
UPM Kajaani und Tervasaari - 700 Mitarbeiter
Nordic Aluminium - 70 Mitarbeiter
Vaasan & Vaasan Kotka - bis 200 Mitarbeiter
Ponsse - 450 Mitarbeiter
Metsäliitto - 102 Mitarbieter
Cargotec - 300 Mitarbeiter
Pilkington Automotive - 400 Mitarbeiter
Kemira - 200 Mitarbeiter
Lumene - 50 Mitarbeiter
Elektrobit - 40 Mitarbeiter

Meistens sind es die Entlassungsvorschläge (im Rahmen von YT) oder Beurlaubungen oder bereits vollzogene Entlassungen. Bei dieser Menge muss jeweils die Verhandlungsfrist von 6 Wochen eingehalten werden. Sichtbar betroffen ist die Papier- und Bauindustrie.

[Klaus]

Das macht "Hoffnung auf mehr"....