#1 Finnische Hunderassen
Verfasst: 28. Dez 2005 09:10
Finnland hat fünf eigene Hunderassen. Einige von ihnen wie der Lapplandhund (Lapinkoira), der Lappländische Rentierhund (Lapinporokoira) oder der Finnenspitz (Suomenpystykorva) werden of auch/bzw fast ausschließlich als reine Familienhunde gehalten. Aber natürlich oft bzw hin und wieder noch in der ursprünglichen Verwendung als Hüte- bzw Jagdhunde.
Andere wie der Karelische Bärenhund (Karjalankarhukoira) oder die Finnenbracke (Suomenajokoira) gibt es seltener als reine Familienhunde. Sie werden noch fast ausschließlich als Arbeitshunde (Jagdhund bzw Wachhund) gehalten.
Die finnischen Hütehunde:
Lapplandhund (Lapinkoira)
In Lappland, den nördlichen Regionen Norwegens, Schwedens und Finnlands, haben die Samen jahrhundertelang einen Hundetyp gezüchtet, der ihnen in früherer Zeit bei der Jagd auf Rentiere, später beim Treiben und Hüten der Rentierherden ein unentbehrlicher Helfer war. Dabei selektierten die Samen auf Gebrauchstüchtigkeit unter arktischen Bedingungen. Es ist daher auch nicht verwunderlich, daß jedes Dorf seinen eigenen Hundetyp entwickelte. Erst die Bemühungen im 20. Jahrhundert, die Lapphunde zu standardisieren, förderten die Entstehung von unterschiedlichen Rassen. Da sich die Vertreter Schwedens und Finnlands nach der Erfassung des Hundebestandes nicht auf einen gemeinsamen Standard einigen konnten, entstanden durch divergierende Zuchtbestrebungen im Laufe der Zeit der Finnische Lapplandhund (Lapinkoira) und der Schwedische Lapphund. Beide Rassen sind sich zwar sehr ähnlich, dürfen aber nicht miteinander gekreuzt werden. Während in Schweden die Bemühungen um den Lapphund schon weiter fortgeschritten war, entwickelte sich die Erfassung und Standardisierung des Lapinkoira in Finnland nur zögerlich. Zwar wurde um 1940 mit der Reinzucht begonnen, jedoch mußte man um 1970 feststellen, daß die bisher registrierten Hunde nicht den Arbeitslinien der Samen angehörten. Ein Register beim finnischen Kennelklub wurde für die eigentlichen Rentierhütehunde geöffnet.
In seiner Heimat wird der Lapinkoira kaum noch als Hütehund für Rentiere, Schafe und Rinder eingesetzt. Auch in der Rentierhaltung hat die Technik Einzug gehalten, so daß der Lapinkoira weitgehend vom Motorschlitten und Jeep verdrängt wurde. Sein attraktives Äußeres verhalf ihm jedoch wieder zu wachsender Beliebtheit, diesmal vorwiegend als Haus- und Familienhund. Aufgrund mangelnder Hütemöglichkeiten und Haltung in Familienhaushalten, ist es notwendig, die Fähigkeiten des Lapinkoiras auf andere Betätigungsfelder zu lenken, wie z. B. Rettungshund, Obedience u.ä., damit der Hund geistig und körperlich beschäftigt ist.
Der Lapinkoira hat ein freundliches und ausgeglichenes Wesen. Lernwillig und treu hängt er an seiner Familie, die er am liebsten bei allen Aktivitäten begleitet. Hündinnen sind von Wesen oft sanfter als Rüden. Auch wenn die Haltung in der Wohnung unproblematisch ist, hält sich der Lapinkoira gerne im Freien auf, wo er seine Wachhundeigenschaften entwickeln kann. Bellend wird er seinem Besitzer Veränderungen melden, Besucher werden aber freundlich willkommen geheißen. Extremen Wetterbedingungen seiner Heimat angepaßt, verlangt es den Lapinkoira auch bei Sturm und Kälte nach Bewegung im Freien. Für eine sportliche Familie, die Wind und Wetter nicht scheut, ist er ein idealer Begleiter auch ohne Leine, da sein Jagdinstinkt nur schwach ausgebildet ist. Trotz seines dichten üppigen Fells braucht der Lapinkoira nur wenig Fellpflege. Regelmäßiges Kämmen und Bürsten reichen aus, auch während des zweimaligen Fellwechsels pro Jahr
In Deutschland ist der Lapinkoira selten, in letzter Zeit hat die Anzahl der Hunde aber leicht zugenommen.
Züchter:
Kennel Tavvepiegga, Monika Beyer, CH-3360 Herzogenbuchsee, Schweiz. e-mail: [url]mailto:beyer@besonet.ch[/url]
Kennel Finda, Birte Jensen, DK-6710 Esbjerk, Dänemark. e-mail: [url]mailto:finda@finda.dk[/url]
Bilder:
http://www.dogbreedinfo.com/finnishlapphund.htm
Lappländischer Rentierhund (Lapinporokoira)
"Ein Hauch der Vergangenheit" oder "Ein Hund, der lappländische Mythologie widerspiegelt" – dies sind nur einige Umschreibungen für den Lapinporokoira. Auch Legenden ranken sich um diese Rasse, die einen Schwerstarbeiter unter den nordischen Hütehunden bezeichnet. Für die Samen als Rentierzüchter ist er noch heute ein unersetzbarer Helfer. Diese am seltensten in ihrer Heimat eingesetzte Rentierhütehundrasse stand am Ende des 2. Weltkrieges kurz vor dem Aussterben. Da die Rasse auch in Finnland bisher nur selten vertreten ist, ist für den Lapinporokoira noch ein Register zur Erweiterung des genetischen Pools geöffnet, um bisher nicht registrierten Arbeitshunden die Anerkennung als Rassehund für die Zucht zu ermöglichen.
Andere wie der Karelische Bärenhund (Karjalankarhukoira) oder die Finnenbracke (Suomenajokoira) gibt es seltener als reine Familienhunde. Sie werden noch fast ausschließlich als Arbeitshunde (Jagdhund bzw Wachhund) gehalten.
Die finnischen Hütehunde:
Lapplandhund (Lapinkoira)
In Lappland, den nördlichen Regionen Norwegens, Schwedens und Finnlands, haben die Samen jahrhundertelang einen Hundetyp gezüchtet, der ihnen in früherer Zeit bei der Jagd auf Rentiere, später beim Treiben und Hüten der Rentierherden ein unentbehrlicher Helfer war. Dabei selektierten die Samen auf Gebrauchstüchtigkeit unter arktischen Bedingungen. Es ist daher auch nicht verwunderlich, daß jedes Dorf seinen eigenen Hundetyp entwickelte. Erst die Bemühungen im 20. Jahrhundert, die Lapphunde zu standardisieren, förderten die Entstehung von unterschiedlichen Rassen. Da sich die Vertreter Schwedens und Finnlands nach der Erfassung des Hundebestandes nicht auf einen gemeinsamen Standard einigen konnten, entstanden durch divergierende Zuchtbestrebungen im Laufe der Zeit der Finnische Lapplandhund (Lapinkoira) und der Schwedische Lapphund. Beide Rassen sind sich zwar sehr ähnlich, dürfen aber nicht miteinander gekreuzt werden. Während in Schweden die Bemühungen um den Lapphund schon weiter fortgeschritten war, entwickelte sich die Erfassung und Standardisierung des Lapinkoira in Finnland nur zögerlich. Zwar wurde um 1940 mit der Reinzucht begonnen, jedoch mußte man um 1970 feststellen, daß die bisher registrierten Hunde nicht den Arbeitslinien der Samen angehörten. Ein Register beim finnischen Kennelklub wurde für die eigentlichen Rentierhütehunde geöffnet.
In seiner Heimat wird der Lapinkoira kaum noch als Hütehund für Rentiere, Schafe und Rinder eingesetzt. Auch in der Rentierhaltung hat die Technik Einzug gehalten, so daß der Lapinkoira weitgehend vom Motorschlitten und Jeep verdrängt wurde. Sein attraktives Äußeres verhalf ihm jedoch wieder zu wachsender Beliebtheit, diesmal vorwiegend als Haus- und Familienhund. Aufgrund mangelnder Hütemöglichkeiten und Haltung in Familienhaushalten, ist es notwendig, die Fähigkeiten des Lapinkoiras auf andere Betätigungsfelder zu lenken, wie z. B. Rettungshund, Obedience u.ä., damit der Hund geistig und körperlich beschäftigt ist.
Der Lapinkoira hat ein freundliches und ausgeglichenes Wesen. Lernwillig und treu hängt er an seiner Familie, die er am liebsten bei allen Aktivitäten begleitet. Hündinnen sind von Wesen oft sanfter als Rüden. Auch wenn die Haltung in der Wohnung unproblematisch ist, hält sich der Lapinkoira gerne im Freien auf, wo er seine Wachhundeigenschaften entwickeln kann. Bellend wird er seinem Besitzer Veränderungen melden, Besucher werden aber freundlich willkommen geheißen. Extremen Wetterbedingungen seiner Heimat angepaßt, verlangt es den Lapinkoira auch bei Sturm und Kälte nach Bewegung im Freien. Für eine sportliche Familie, die Wind und Wetter nicht scheut, ist er ein idealer Begleiter auch ohne Leine, da sein Jagdinstinkt nur schwach ausgebildet ist. Trotz seines dichten üppigen Fells braucht der Lapinkoira nur wenig Fellpflege. Regelmäßiges Kämmen und Bürsten reichen aus, auch während des zweimaligen Fellwechsels pro Jahr
In Deutschland ist der Lapinkoira selten, in letzter Zeit hat die Anzahl der Hunde aber leicht zugenommen.
Züchter:
Kennel Tavvepiegga, Monika Beyer, CH-3360 Herzogenbuchsee, Schweiz. e-mail: [url]mailto:beyer@besonet.ch[/url]
Kennel Finda, Birte Jensen, DK-6710 Esbjerk, Dänemark. e-mail: [url]mailto:finda@finda.dk[/url]
Bilder:
http://www.dogbreedinfo.com/finnishlapphund.htm
Lappländischer Rentierhund (Lapinporokoira)
"Ein Hauch der Vergangenheit" oder "Ein Hund, der lappländische Mythologie widerspiegelt" – dies sind nur einige Umschreibungen für den Lapinporokoira. Auch Legenden ranken sich um diese Rasse, die einen Schwerstarbeiter unter den nordischen Hütehunden bezeichnet. Für die Samen als Rentierzüchter ist er noch heute ein unersetzbarer Helfer. Diese am seltensten in ihrer Heimat eingesetzte Rentierhütehundrasse stand am Ende des 2. Weltkrieges kurz vor dem Aussterben. Da die Rasse auch in Finnland bisher nur selten vertreten ist, ist für den Lapinporokoira noch ein Register zur Erweiterung des genetischen Pools geöffnet, um bisher nicht registrierten Arbeitshunden die Anerkennung als Rassehund für die Zucht zu ermöglichen.