Finnland eröffnet europäischen "Sprachenkrieg"

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Sapmi
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#31 Re: Finnland eröffnet europäischen "Sprachenkrieg"

Beitrag von Sapmi »

Achso, ja, stimmt auch wieder. Bild Geht ja nur um die EU und nicht um Europa. ok.
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hullu poro
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#32 Re: Finnland eröffnet europäischen "Sprachenkrieg"

Beitrag von hullu poro »

Sapmi schrieb am 28.04.2006 16:17
Klaus schrieb am 28.04.2006 14:55

Über Französisch lässt sich streiten, meiner Meinung nach macht es keinen Sinn, Französisch als Arbeitssprache zu nehmen, da diese Sprache nur die Franzosen und nur z. T. die Belgier (61% der belgischen Bevölkerung sprechen NL/D) und Luxemburger (auch D) benutzen.
Oje, und die armen Schweizer unterschlägst Du einfach?Bild
;)
Solange die Schweizer nicht EU-Mitglied sind kann man das in diesem Fall ruhig tun ;) Und sonst würde für die Schweiz ja auch wieder Deutsch gelten....

Das mit dem Französisch finde ich wieder mal typisch. Ich mag Frankreich als Land(Landschaft), die Ignoranz(Arroganz??) anderen Fremdsprachen gegenüber finde ich jedoch überheblich :rolleyes:

On topic: Ich schließe mich voll und ganz Lojas Erklärung an: E, F und D als Amtsprachen macht meiner Meinung nach Sinn. Optimal wäre natürlcih eine Übersetzung in alle Sprachen, aber das kann nun mal nicht gewährleistet werden, zuviel ist zuviel.
Zuletzt geändert von hullu poro am 28. Apr 2006 15:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Loja
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#33 Re: Finnland eröffnet europäischen "Sprachenkrieg"

Beitrag von Loja »

:D

Das wäre in der Tat zu viel. Und wenn man noch bedenkt, welche Länder bereits auf der Warteliste stehen..... :rolleyes: .

Nur Englisch allein wird wohl bei dem Zuwachs und dem bevorstehenden Nachwuchs nicht ausreichen. Gerade in den osteuropäischen Ländern haben sowohl Deutsch als auch Französisch einen höheren Stellenwert als Englisch und werden auch mehr gesprochen. Natürlich lernen die Jüngeren fleißig Englisch, aber die Älteren, die momentan das Sagen haben, sind mit D und F mehr vertraut.

Zur Sprachsturheit der Franzosen muss ich sagen, dass ich da schon irgendwie auf ihrer Seite bin. Mir gefällt, wie konsequent sie ihre Angelegenheiten durchziehen. Zu warten, bis die Dokumente auf F bei ihnen eintreffen, finde ich einen genialen Schachzug, Leuten, die sich nicht an Abmachungen halten, zu zeigen, was Sache ist. Könnte von mir sein ;) .
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Klaus
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#34 Re: Finnland eröffnet europäischen "Sprachenkrieg"

Beitrag von Klaus »

Im Grunde hast du Recht. Hut ab! Das sie ihre Sachen so durchziehen ist schon bemerkenswert. Ich wünsche mir manchmal, die Deutschen würden genauso konsequent sein, schließlich ist Deutsch die größte Sprache in der EU.

Dennoch übertreiben es die Franzosen damit! Zum Beispiel hat mein Vater neulich eine Anfrage hingeschickt, zunächst auf Deutsch - keine Antwort, dann auf Englisch - keine Antwort, dann auf Französisch - und siehe da, die Firma kann doch antworten. Wenn ich Einkäufer wäre, würde ich bei den blöden Franzosen keinen Cent ausgeben sondern in anderen Ländern die gesuchten Sachen einkaufen.
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#35 Re: Finnland eröffnet europäischen "Sprachenkrieg"

Beitrag von Loja »

:D

Das würde ich dann auch so machen und diese Firma wissen lassen, dass ihre Verkaufspolitik zu ihrem eigenen Schaden ist.

Da ich oft in Frankreich bin, weiß ich durch Gespräche mit Franzosen, dass es ihnen wirtschaftlich und sozial gar nicht so gut geht, wie sie es immer weismachen wollen. Es herrscht dort eine noch größere Verwirrung bezüglich Innenpolitik und Ausländerintegration als in Deutschland. Aber da sie ja die "Grande Nation" sind, können sie das nur schlecht zugeben und schalten dann auf stur, wenn sie sich irgendwie angegriffen oder eingeschränkt fühlen. Wenn sie auf ihren verbrieften Rechten, wie die Ausfertigung von EU-Dokumenten in Französisch, bestehen können und dies auch noch durchdrücken können, fühlen sie sich besser (Ha, durchgesetzt, wir sind doch noch wer).

Ein wenig dieser Sturheit könnte den Deutschen in der Tat nicht schaden. Bei denen meint man immer, sie hätten überhaupt kein Selbstbewusstsein. Da wird intern gejammert und gemeckert statt offen auf der Straße zu protestieren. Es ist noch gar nicht so lange her, da hat eine erst kleine, dann immer größer werdende Gruppe von Deutschen Diktatoren niedergezwungen und "Wir sind das Volk" gerufen. Wo ist dieser Geist bloß geblieben?
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Omega
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#36 Re: Finnland eröffnet europäischen "Sprachenkrieg"

Beitrag von Omega »

In Sachen öffentl. Protest sind uns die Franzosen aber weit voraus. Die sorgen wenigstens dafür, wenn ihnen was nicht passt, die Öffentlichkeit zum Erliegen zu bringen.
Wir Deutschen sind da irgendwie nicht fähig zu. Wenn es so gehen würde, wie bei den Nachbarn, könnte mehr erreicht werden.
Aber das werde ich nicht mehr erleben. :D :D :D



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#37 Re: Finnland eröffnet europäischen "Sprachenkrieg"

Beitrag von sunny1011 »

Omega schrieb am 30.04.2006 08:37
In Sachen öffentl. Protest sind uns die Franzuosen aber weit voraus. Die sorgen wenigstens dafür, wenn ihnen was nicht passt, die Öffentlichkeit zum Erliegen zu bringen.
Wir Deutschen sind da irgendwie nicht fähig zu. Wenn es so gehen würde, wie bei den Nachbarn, könnte mehr erreicht werden.
Aber das werde ich nicht mehr erleben. :D :D :D
Und Finnen erst recht nicht. Man ist das vielleicht friedlich. Die Höhe sind die Busfahrerstreiks ein mal in 1-2 Jahren und meistens geht es nicht mal um die Gehälter. Neuerdings war das Gesundheitspersonal zu einer Demo vor dem Parlamentshaus, in friedlicher Mission - wegen der Unterbesetzung und wohl den schlechtesten Gehältern. Finnen habe (zu)/sehr viel Respekt vor öffentlichen Organen. Deutsche meckern schon gewaltig viel, im Vergleich zu Finnen. Vielleicht aber weniger als Franzosen. :D
Aus Finnen von Sinnen [auf Finndeutsch]: "Finnland verhält sich zu der Erde wie das Erde zu der Universum. Weisst du, wir sind ein bisschen weit weg von die Zentrum, und wenn du vorbeifliegst an uns, denkst du, ach, da gibt es doch nur Wasser und Wolken. Deswegen steigt auch wenige aus hier. Macht aber nix, sind ja auch ganz gut allein zurechtgekommen bis jetzt (...) Allerdings lässt sich dieser O-Ton (...) hochmutiger auslegen. (...) dass ihre Heimat der einzige Ort auf Erden ist, an dem sich wahrhaft intelligentes Leben findet (...)
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#38 Re: Finnland eröffnet europäischen "Sprachenkrieg"

Beitrag von Tuisku »

Omega schrieb am 30.04.2006 07:37
In Sachen öffentl. Protest sind uns die Franzuosen aber weit voraus. Die sorgen wenigstens dafür, wenn ihnen was nicht passt, die Öffentlichkeit zum Erliegen zu bringen.
Die Frage ist nur, ob öffentlicher Protest wirklich immer das einzige und geeigneste Mittel ist, um eine andere Meinung durchzusetzen. Es gibt da auch andere Möglichkeiten, wie das Volk direkten Einfluss auf die Regierungstätigkeit nehmen kann.

Gruss aus dem Land der direkten Demokratie! :)
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Sapmi
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#39 Re: Finnland eröffnet europäischen "Sprachenkrieg"

Beitrag von Sapmi »

@ Tuisku: Klar, die Sache mit dem Referendum ist 'ne feine Sache. Aber wenn's das eben nicht gibt (oder so gut wie): was soll das Volk dann noch machen?
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#40 Re: Finnland eröffnet europäischen "Sprachenkrieg"

Beitrag von Klaus »

Hier in Deutschland waren damals 80% gegen den Euro. Und, was macht die Regierung? Führt den Euro ohne Referendum ein, weil er sonst grandios abgelehnt worden wäre. Sowas wäre in der Schweiz undenkbar. Die Referenden sollte man hier in Deutschland auch einführen, denn dann haben die Bürger wenigstens die Möglichkeit, in der Politik mitzubestimmen. Wer sagt, das gehe doch - Stichwort Wahlen - da kann man doch nur sagen, welcher Politiker macht denn nach den Wahlen, was er versprochen hat??? Keiner. Aber das scheinen die hohen Politiker ohnehin nie zu verstehen. Von daher sind öffentliche Prosteste das einzige, was Wirkung zeigen kann.
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#41 Re: Finnland eröffnet europäischen "Sprachenkrieg"

Beitrag von Sapmi »

Ich sehe das genauso, hab aber irgendwann irgendwo mal gehört, das wäre bei uns (im Gegensatz zu CH) schwieriger realisierbar, weil wir so viele Leute sind...
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#42 Re: Finnland eröffnet europäischen "Sprachenkrieg"

Beitrag von Loja »

:D

Ja, ich sehe gerade vor meinem inneren Auge über 81 Millionen fast jeden Sonntag zur Wahl pilgern 80 . Mir persönlich würde es nichts ausmachen, aber ich befürchte die Leute in D sind zu bequem dazu. Andererseits würde vielleicht die Aussicht auf mehr Mitspracherecht doch einige wieder aus ihrer Politikmüdigkeit herausreißen. :)
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#43 Re: Finnland eröffnet europäischen "Sprachenkrieg"

Beitrag von Tuisku »

Nicht das mich jemand hier falsch versteht, die direkte Demokratie ist für mich nicht das Ei des Kolumbus unter den politischen Systemen. Denn obwohl das Volk sehr grosses Mitspracherecht hat, braucht eine Gesetzesänderung auch unheimlich viel Zeit.

Mir ist schon klar, dass die bestehenden politischen Systeme nicht einfach geändert werden können. Und wo direkte Mittel zur Mitbestimmung fehlen, gibt es halt wirklich nur den Gang auf die Strasse. Aber dabei frage ich mich, ob bei solchen Massenprotesten wirklich immer die Meinung der ganzen Bevölkerungsmehrheit kund getan wird.



P.S. Es gibt hier nicht jeden Sonntag eine Abstimmung und man muss niergendwo hingehen, geschiet alles brieflich. Zudem gibt es in der direkten Demokratie nicht nur das Referendum (=bremsend), sondern auch die Initiative (=aktivierend). ;)
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#44 Re: Finnland eröffnet europäischen "Sprachenkrieg"

Beitrag von Omega »

Wenn aber schon mehrere Hunderttausend streiken, denke ich schon, daß die Meinung einer breiten Bevölkerungsschicht vertreten wird.
Die Richtung mit dem Bürgerentscheid in best. Fragen halte ich für berechtigt. Aber wir sind ja hier in Deutschland.
Vielleicht sollten wir mal ein Königreich ausprobieren! :D *grins*


P.S. Habe das Wort "Franzosen" in meinem letzten Beitrag berichtigt! :D



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#45 Re: Finnland eröffnet europäischen "Sprachenkrieg"

Beitrag von Risto »

Ich bin persönlich der gleichen Meinung als Tuisku - die erstrangige Weise, die Tagespolitik zu beeinflussen, sollte Teilnahme an demokratischen Wahlen sein.

Die von Klaus angesprochene Probleme, die mit einer repräsentativen Demokratie verbunden sind, können nicht bestritten werden, aber auch eine direkte Demokratie hat ihre Nachteile. Fest steht, dass nicht alle Fragen mit einem Referendum entschlossen werden können, weswegen man sich fragen müsste, über welche alle Fragen eine Volksabstimmung veranstaltet werden sollte. Sollte eventuell auch diese Frage mit einem Referendum entschlossen werden? Wie sollte sie in jenem Fall formuliert werden? Das zweite Problem hat mit der allgemeinen Beschränktheit des politischen, wirtschaftlichen und globalen Einblicks eines Mannes von der Strasse zu tun. Als Beispiel könnte eine historische politische Beschlussfassung des schwedischen Reichstags angeführt werden: in Schweden gab es früher Linksverkehr, was die Politiker aus infrastrukturellen Gründen (in allen anderen skandinavischen Ländern beziehungsweise Mittel- und Osteuropa gab es Rechtsverkehr) ändern wollten. Über das Thema wurde eine konsultative Volksabstimmung (bindende Volksabstimmungen sind nach dem Grundgesetz weder in Schweden noch in Finnland möglich), in der über 90 % der Schweden den Vorschlag ablehnte, veranstaltet. Trotzdem führten die damaligen Volksvertreter die Änderung durch, worüber auch diejenigen, die ursprünglig, und zwar aus emotionellen Gründen, gegen den Vorschlag gewesen waren, allmählich dankbar wurden.

Ich befürworte persönlich eine repräsentative Demokratie und ein grundgesetzliches Verbot des imperativen Mandates, so wie wir es in Finnland und Schweden haben. Wenn ein Volksvertreter verpflichtet wäre, seine Wahlversprüche systematisch zu halten, würde es dazu führen, dass er kein Rücksicht auf veränderte Zustände nehmen dürfte. Ein vernünftiges up-to-date Verfahren eines Volksvertreters verlangt, dass er während seiner 4-jährigen Mandatperiode flexibel und unverbunden handeln darf, im radikalesten Fall gegen seine Wahlversprüche. Wenn jemand mit dem Verfahren seines Volksvertreters unzufrieden sein sollte, soll er in der nächsten Reichstagswahl auf einem anderen Kandidaten stimmen.

Die Frage, was öffentliche Sprachen betrifft, ist im zweisprachigen Finnland ein bekanntes Thema, und auch hier meinen viele, vor allem diejenigen, die gegen "pakkoruotsi" ("Zwangsschwedisch") sind, dass die Möglichkeiten, die Lage durch demokratischer Teilnahme zu beeinflussen, gering seien. In Wirklichkeit ist es umgekehrt - wir finnischsprachige Finnen machen eine 94% Mehrheit der Bevölkerung aus und könnten Finnland in jeder Reichstagswahl einsprachig machen, wenn wir das nur wollten. Dass die Mehrheit von uns Finnland als zweisprachig behalten wollen, ist eine andere Sache. Das Beispiel ist theoretisch und wird als Kuriosität erwähnt, denn die Lage ist ähnlich, was Deutschland und EU betrifft - als grösstes Land der EU müsste es Deutschland gelingen, Deutsch auf demokratischem Wege zur öffentlichen Amtssprache der Union zu machen. Nur die Einigung und Mobilisierung, die eine solche Änderung vom deutschen Volk verlangen würde, scheinen zu fehlen. Oder halt ein genügender Wille.
Zuletzt geändert von Risto am 1. Mai 2006 00:15, insgesamt 1-mal geändert.
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