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#91 Re: Anglizismen im Finnischen und in Deutschen

Verfasst: 5. Feb 2010 23:15
von sunny1011
Aaaaaaaaaaaaargh, ich guck gerade eine deutsche Autovemietungsseite und da mich das Thema unsinnige (oder schlechte) Fehlermeldungen beruflich wie privat interssiert, fällt mir sowas auf:
Sorry. Bitte überprüfen Sie die Eingabe in folgenden Feldern:

Bitte klicken Sie die Box, um anzuzeigen dass Sie die allgemeinen Vermittlungs- und Geschäftsbedingungen (AGB) gelesen haben und sich damit einverstanden erklären.
Bitte klicken Sie auf den Button, um Ihre Anfrage zu bestätigen.
:evil: :evil: Wurde das Wort Entschuldigung, Feld und Taste aus dem Deutschen gestrichen?

#92 Re: Anglizismen im Finnischen und in Deutschen

Verfasst: 6. Feb 2010 12:06
von Svea
Typisch :evil: ! Sowas regt mich auch immer auf.

Ganz schlimm war's auch beim Grand-Prix-Singen bei Stefan Raab vor ein paar Tagen. Wichtigtuer Marius-Müller-Westernhagen wartete mit so schlauen Kommentaren auf wie:

"Ist natürlich schwer da jetzt einen Advice zu geben" :evil: :evil: :evil:

Und gestern hatte eine Mitbewohnerin ein neues Kochbuch mitgebracht. Da sie Anglistik studiert, dachte ich erst, es wäre ein englisches Buch. Denn es heißt "Vegetarian Basics" :evil: .

#93 Re: Anglizismen im Finnischen und in Deutschen

Verfasst: 8. Feb 2010 09:38
von Hans
Ja, Sorry ist eh schlimm, vor allem, wie unpassend es umgangssprachlich immer gebraucht wird. Brr. Aber auch ein deutsches Wort kann ebenso sinnlos und nervig sein: 'Hallo' staendig und ueberall.

#94 Re: Anglizismen im Finnischen und in Deutschen

Verfasst: 8. Feb 2010 10:00
von sunny1011
Fremdwörter gibt es in jeder Sprache, die Einflüsse wird man nie verhindern können, aber die "Sprachgemische" fühlen sich irgendwie anders an - kann auch nicht erklären (vielleicht machen deutsche Artikel sie so merkwürdig).

In der IT Sprache - die auch Sinn macht, sie so einheitlich (vom englischen abgeleitet) zu halten - als Fachsprache, denn für alle Begriffe merkwürdige Worte zu erfinden macht die Sache nicht einfacher in Fachkreisen. Was vor allem Programmierer ständig vergessen, dass es Fachsprache ist und keine Sprache, die der Endnutzer im Web uuuunbedingt sehen (und verstehen) muss :twisted: Es sollte insgesamt die Regel gelten, dass Kodierungssprache (was hinter der Computerprogramm steckt) nicht sichtbar für den Nutzer sein muss (technisch durchaus möglich). Ich hatte neulich mit einem Entwickler ein ewige Diskussion (mit Unterstützung meiner Chefin), weil eine Taste (ein Button, blah) "Tyhjennä cache" heissen musste. DAS muss wirklich keiner wissen, was es heisst, erst recht nicht 55+ jährige finnische Verwaltungsangestellte... Es gibt in der Tat ein finn. Wort, das dem Endnutzer hilfreicher wäre, nämlich "Välimuisti"und wenn die Taste zu lang wird mit langen finn. Worten, dann macht man einen (guten) Symbol mit einem Erklärungstext, der zum Vorschein kommt, wenn man drüberfährt mit der Maus. Punkt.

Ansonsten, das finnische hei ist sicherlich auch vom Schwedischen hej irgendwann übergeschwappt. Und neulich kam mir in den Sinn, dass das Wort "pier*" (ihr wisst schon) wohl slavischer Herkunft ist.

#95 Re: Anglizismen im Finnischen und in Deutschen

Verfasst: 19. Apr 2010 13:48
von sunny1011
TSK Wortschatz- und Sprachpflegeorganisation, dass Finnen bisher sehr sauber eigene Terminologie auch in der Computerbranche einsetzen. Viele Begriffe sind eingefinnischt und nicht aus dem englischen übernommen. Es bestehen sogar Glossare zu diesem Zweck.

http://yle.fi/uutiset/kulttuuri/2010/04 ... 16053.html

Ähm, wie man in der Computerbranche jedoch kommuniziert, hat nicht wirklich mit den Vokabellisten zu tun (erfahrungsgemäss). :lol:

#96 Re: Anglizismen im Finnischen und im Deutschen

Verfasst: 7. Sep 2010 16:19
von Sapmi
Hier gibt's eine nette Denglisch-/Anglizismen-Datenbank, jeweils mit der Entsprechung in richtigem Deutsch: http://www.vds-ev.de/index :D

#97 Re: Anglizismen im Finnischen und in Deutschen

Verfasst: 21. Nov 2010 18:42
von sunny1011
Am Donnerstag auf einer Konferenz in einer mässigen Präsentation gesehen:

draiverit

Nicht nur falsch, verfinnischt geschrieben, aber auch nicht sehr professionell aussehend, geschweige denn von der Aussprache, wie üblich von Finnen dann "verfinnglischt" ausgesprochen. Pfui! :dampfablass: Würde man in Fachkreisen davon Abstand nehmen.

#98 Re: Anglizismen im Finnischen und in Deutschen

Verfasst: 21. Nov 2010 19:21
von Snecki
Da fällt mir doch auch noch was zu ein:
Absolut nervtötend die Wii-Werbung von Nintendo: Deutsche Job-mums testen wii-fit-plus sie sind. :toktok:

Und was ist eigentlich der Nokia ovi-store? Ein Tür-Laden?

#99 Re: Anglizismen im Finnischen und in Deutschen

Verfasst: 21. Nov 2010 19:43
von sunny1011
Ovi ist ein schlecht funktionierendes Portal von Nokia (mit Multimedia z.B. für Musik, eMail usw). ich find's sehr daneben, wenn Firmen vor haben, einen Service oder was im Ausland anzubieten und dann die merkwürdigen einheimischen Namen zu geben, von der niemand ausserhalb was versteht. Hab kürzlich woanders auch beantworten müssen :toktok:

#100 Re: Anglizismen im Finnischen und in Deutschen

Verfasst: 21. Nov 2010 20:41
von Tenhola
sunny1011 hat geschrieben:Ovi ist ein schlecht funktionierendes Portal von Nokia (mit Multimedia z.B. für Musik, eMail usw)
Ich bezweifle, dass Du das beurteilen kannst und vermutlich hast Du es auch noch nie gebraucht. Wir benutzen nämlich diverses von Ovi sei es nun mit dem X6 oder N8.

#101 Re: Anglizismen im Finnischen und in Deutschen

Verfasst: 21. Nov 2010 21:23
von sunny1011
Stellungnahme in http://www.finnland-forum.de/viewtopic. ... 373#p72373 zu Erfahrungen mit Ovi.

#102 Re: Anglizismen im Finnischen und in Deutschen

Verfasst: 31. Mai 2011 09:44
von Sapmi
Hier noch eine ganz nette Liste:

Worthülsen-Lexikon :D
http://www.rhetorik-seminar.ch/gratis-n ... n-lexikon/

#103 Re: Anglizismen im Finnischen und in Deutschen

Verfasst: 9. Sep 2011 09:35
von Sapmi
Bild
Telekom-Chef Obermann zum “Sprachpanscher des Jahres” gekürt
9.9.2011 von Jessica Antosik.

Der im Jahre 1997 gegründete Verein Deutsche Sprache e. V. (VDS) ist der größte Sprach- und Kulturverein in Deutschland. Seit 1997 vergibt er einen “Preis” für den “Sprachpanscher des Jahres”. Kandidaten für den Titel “Sprachpanscher des Jahres” sind zumeist bekannte Persönlichkeiten und öffentliche Einrichtungen, die mit besonderen Fehlleistungen im Umgang mit der deutschen Sprache aufgefallen sind. Im Jahr 2011 ist René Obermann (Bild rechts), Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom AG, von den Mitgliedern des VDS zum “Sprachpanscher des Jahres” ernannt worden.

“Die Deutsche Telekom hat ihre Kunden über Jahre hinweg mit englischen Sprachimporten verärgert. Der Besuch der Netzseiten der Firma ist eine Schocktherapie im Horrorkabinett der deutschen Sprache”, so Walter Krämer, Vorsitzender des VDS in Dortmund. Nahezu alle Tarife hätten englische Namen: von “Weekend Flats” über “Entertain Comfort” oder “Call & Surf Comfort” und “Free Call International Advanced” bis hin zu “Call & Surf Mobile Friends”. “Jugendliche lockt die Telekom mit der CombiCard Teens und den Telekom Extreme Playgrounds”, erklärt Krämer.

4.764 Mitglieder des VDS beteiligten sich an der Abstimmung. Dazu gehörten auch Prominente wie Hape Kerkeling, Dieter Hallervorden, Reinhard Mey, Nina Ruge oder Jürgen von der Lippe. 1.832 wählten René Obermann bzw. die Deutsche Telekom zum “Sprachpanscher”. Platz zwei belegte Bundesfamilienministerin Schröder (1.280 Stimmen). Begründet wird dies durch Anglizismen wie “equal pay day”. Auf Platz drei landete der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD), Nikolaus Schneider (992 Stimmen). Bemängelt wird bei der EKD eine wachsende Zahl von Anglizismen in kirchlichen Veranstaltungstiteln. Nachfolgend einige Beispiele: “LutherActivities”, “Wellness für die Männerseele” oder “marriage weeks”. Auf Platz vier und fünf kamen der Vorsitzende der Deutschen Shell Holding GmbH, Peter Blauwhoff (396 Stimmen), und Frank-Jürgen Weise, Chef der Bundesagentur für Arbeit (264 Stimmen).

Somit tritt der 48-jährige René Obermann mit der zweifelhaften Auszeichnung in die Fußstapfen seines Vorgängers Ron Sommer. Letzterem wurde im Jahr 1998 u.a. für “Sunshine-” und “Moonshine”-Tarife der Negativpreis verliehen. Der VDS begründete dies damit, dass das Unternehmen “zutiefst kundefeindlich und menschenverachtend” sei, weil die deutsche Bevölkerung zum größten Teil dem Englischen nicht mächtig sei.

Die Deutsche Telekom in Bonn wies die Kritik zurück. Insbesondere die Telekommunikationsbranche werde nun mal von Begriffen wie “Social Media”, “Smartphones”, “Apps” und “Cloud” dominiert. “Diese Begriffe haben sich nicht nur im allgemeinen Sprachgebrauch durchgesetzt, sondern finden sich zum Teil mittlerweile auch in namhaften Nachschlagewerken”, sagte der Pressesprecher der Telekom Christian Fischer. Da es bei der Telekom um ein internationales Unternehmen mit internationalen Produkten handle, müssen die Produkte auch international bezeichnet werden. “Es ergibt für uns keinen Sinn, etwa an Flughäfen mit internationalem Publikum, dort ein Mobilfunk-Angebot mit einem deutschen Produkt-Namen zu bewerben”, so Fischer.

Mit der “Auszeichnung” für besonders bemerkenswerte sprachliche Fehlleistungen im Umgang mit der deutschen Sprache will der Verein für Deutsche Sprache die deutsche Gesellschaft nach eigenen Angaben dazu bringen, mehr Verantwortung für ihre Sprache zu übernehmen.

Den Titel “Sprachpanscher des Jahres” tragen folgende Persönlichkeiten:

•1997: Modeschöpferin Jil Sander für den Text:
„Ich habe vielleicht etwas Weltverbesserndes. Mein Leben ist eine giving-story. Ich habe verstanden, dass man contemporary sein muss, das future-Denken haben muss. Meine Idee war, die hand-tailored-Geschichte mit neuen Technologien zu verbinden. Und für den Erfolg war mein coordinated concept entscheidend, die Idee, dass man viele Teile einer collection miteinander combinen kann. Aber die audience hat das alles von Anfang an auch supported. Der problembewusste Mensch von heute kann diese Sachen, diese refined Qualitäten mit spirit eben auch appreciaten. Allerdings geht unser voice auch auf bestimmte Zielgruppen. Wer Ladyisches will, searcht nicht bei Jil Sander. Man muß Sinn haben für das effortless, das magic meines Stils.“
•1998: Ron Sommer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG, u.a. wegen der Werbung des Unternehmens mit “Sunshine-” und “Moonshine-Tarifen”, “Short-Distance-Call”, “City-Call” und “German-Call”
•1999: Bahn-Chef Johannes Ludewig wegen Bezeichnungen wie “Service Point”, “ticket counter” und “db-lounge”
•2000: Andreas Heldrich, Rektor der Ludwig-Maximilians-Universität München, wegen der “Anbiederung der deutschen Hochschullandschaft an das amerikanische System” (u.a. für “Masterstudiengänge” und “Credit-Point-Systeme” sowie den Vorschlag, die Fakultäten und Fachbereiche in “departments” umzubenennen)
•2001: Wolfgang H. Zocher, Vorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Bestatter, der mitverantwortlich ist für die Bezeichnung des Ausbildungsberufes des “Funeral masters”, “eternity” als Name für eine jährlich stattfindende Fachmesse sowie “peace box” anstatt „Sarg“
•2002: Post-Chef Klaus Zumwinkel wegen der Post-Ausdrücke wie “One stop shopping”, “Global mail”, “Mailing Factory”, “Fulfillment”, “Stampit”, “Postage point”, “Freeway”, “Easytrade”, “Funcard mailing”, “Travel service” und “Speed booking”
•2003: Gerhard Mayer-Vorfelder, Präsident des Deutschen Fußballbundes, wegen der Vermischung der deutschen Sprache mit Englisch (Beispiele: “Home and Away Shirts”, “Signature Shirts”, “Reversible Tops”)
•2004: Markus Schächter, Intendant des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF), wegen Bezeichnungen im Programm wie “Kiddie contest”, “Webcam Nights” oder Sendungen wie “History” und “Nightscreen”
•2005: Herbert Beck, Direktor des Frankfurter Städel-Museums und Erfinder des “Goethe-Jumps”, wegen der Begriffe “Art after Work” mit anschließendem “Get-together” inklusive “Member’s Night” in der “Holbein’s Lounge”, und am “Family Day” gibt es einen “Art Talk for Families”
•2006: Günther Oettinger, Ministerpräsident von Baden-Württemberg, für seine Degradierung des Deutschen zur “Feierabendsprache”: “Englisch wird die Arbeitssprache. Deutsch bleibt die Sprache der Familie und der Freizeit, die Sprache, in der man Privates liest.”
•2007: Bahn-Chef Hartmut Mehdorn für sprachliche Entgleisungen bei der Deutschen Bahn (an deutschen Bahnhöfen gibt es “Counter” statt “Schalter” sowie einen “Service Point” anstatt einer “Auskunft”)
•2008: Klaus Wowereit, Regierender Bürgermeister von Berlin, für die Werbekampagne be Berlin sowie Werbefahnen am Tag der Deutschen Einheit am Brandenburger Tor mit Texten wie “Power for Peace – Power for unity – Power for understanding”
•2009: Deutscher Turner-Bund für “das gedankenlose Übernehmen” englischer Bezeichnungen wie “Slacklining”, “Gymmotion”, “Speedjumping” oder “Speedminton” sowie für Veranstaltungen mit dem Namen “Feel Well Woman” oder “Sport for Fun 2010″
•2010: Fritz Pleitgen, Vorsitzender der Geschäftsführung der Ruhr.2010 GmbH, wegen “denglischer Imponier-Vokabeln” rund um die Kulturhauptstadt Essen 2010 (freiwillige Helfer wurden etwa als “volunteers” bezeichnet, ein Kooperationsprojekt mit den europäischen Partnerstädten heißt “Twins”, Städte der Metropole Ruhr werden im Programm als “Local Heroes” bezeichnet)
•2011: René Obermann, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom, wegen Angebotsbezeichnungen wie “Call & Surf”, “Comfort”, “Entertain Installation Services”, “Business Flat Premium” und “Shared Cost International”; der Besuch der Netzseiten der Firma sei eine Schocktherapie im Horrorkabinett der deutschen Sprache
http://uepo.de/2011/09/09/telekom-chef- ... es-gekurt/

#104 Re: Anglizismen im Finnischen und in Deutschen

Verfasst: 2. Jul 2012 09:56
von Sapmi
Microsoft Excel, Version 2010: Die Funktion "Fenster fixieren" heißt jetzt "Fenster einfrieren" (engl. "freeze") :toktok:

#105 Re: Anglizismen im Finnischen und in Deutschen

Verfasst: 3. Jul 2012 20:54
von Hans
Sapmi hat geschrieben:Microsoft Excel, Version 2010: Die Funktion "Fenster fixieren" heißt jetzt "Fenster einfrieren" (engl. "freeze") :toktok:
Das hat man dann davon :D