Klaus schrieb am 08.03.2007 17:36
So lange die Flugreisen ab 99 Cent + Steuern quer durch Europa angeboten werden, warum soll man darauf verzichten? Hier liegt die Verantwortung ganz klar bei der Politik, die das Kerosin ganz normal versteuern sollte - nach CO2-Ausstoß. Ganz davon ab, ein Flug von den Flughäfen Lippstadt, Münster oder Weeze nach München ist erheblich günstiger als wenn man von hier aus mit der Bahn nach München fahren würde. Die Bahn ist sogar noch teurer als das Auto. Kein Wunder, dass man sich für Auto oder Flugzeug entscheidet.
Vor einiger Zeit war ich bei einem Freund in Zug in der Schweiz. Mit dem Zug hätte ich knapp 300 € für Hin- und Rückweg bezahlen müssen, mit Germanwings gings von Köln nach Zürich für 61 € Hin und Zurück. Warum soll ich dann nicht fliegen?
Das ist doch die Diskussion. Man verzichtet aufs Fliegen, weil es klimafreundlicher ist ;) .
Für mich ist das schon ein sehr wichtiger Grund. Ansonsten wäre ich auch schön längst einmal nach Stockholm geflogen. Kostet von Hannover mit HLX nur schlappe 29€ und einige Kommilitonen fliegen öfters übers Wochenende hin. Es klingt lockend, aber ich könnte es nur schwer mit meinem Gewissen vereinbaren. Wenn es sich um eine seltene Ausnahme handelt, ist es vielleicht noch verzeihlich, aber wenn Billigfliegen zur Angewohnheit wird, läuten bei mir die Alarmglocken.
Ich bin auch bereit mehr zu bezahlen, wenn ich dadurch aufs Fliegen verzichten kann. Irgendwo ist allerdings zugegebenerweise auch eine Schmerzensgrenze erreicht und ich muss zugeben, dass ich auch keine 300€ für den Zug nach Zürich ausgegeben hätte. Diese Preise sind schlicht und einfach an der Realität vorbei und es braucht sich wirklich kein Politiker wundern, dass die Leute in diesem Falle fliegen. Auch wenn ich mich
persönlich dann fragen würde, ob der Trip wirklich so wichtig ist oder ich lieber aus Umweltgründen zu Hause bleibe.
Leider ist es aber auch so, dass ich schon 2x man durch die schlechte Versorgung mit öffentlichen Verkehrsmitteln gezwungen wurde zu fliegen, da es keine andere Möglichkeit für mich gab ohne Privat-PKW die Strecke zu Bewältigen (beide Male in Zusammenhang mit dem Islandaufenthalt). So etwas regt mich wirklich auf [img]mad.gif[/img] .
@Sunny: Das Arbeitskräfteargument würde ich in der Priorität niedriger ansiedeln als den Umweltschutz. Gerade Spanien hat massive Probleme u.a. mit Desertifikation und wenn Spanien eben nur noch Wüste ist, kommen wahrscheinlich auch weniger Touristen ;) .
Außerdem geht es wie Sapmi schon sagt um die Art der Anreise. Kommen die Touristen mit umweltfreundlicheren Verkehrsmitteln, entstehen in dieser Branche neue Arbeitsplätze.