Nyheter från Åland - Neuigkeiten von Åland

[Klaus]

Die umstrittenen Bekämpfungsmittel bei Obst und Gemüse werden auf Åland nicht verwendet. Das Bekämpfungsmittel Signum, dass gegen Schimmel bei Erdbeeren gespritzt wird, wird verdächtigt, Schäden an Embryonen zu verursachen. Dieses fand in den letzten Tagen große Aufmerksamkeit in der schwedischen Presse. Das Mittel ist in Finnland erlaubt, auf Åland wird es von den Erdbeerbauern jedoch nicht verwendet.

[Klaus]

Nach Angaben von Nordjobb ist es unter finnischen Jugendlichen zur Zeit populär, im Sommer auf Åland zu arbeiten. Der Hauptgrund für die jungen Finnen ist die Erweiterung und Vertiefung ihrer schwedischen Sprachkenntnisse.

Nordjobb ist ein Programm des nordischen Rates, dass den Jugendlichen des Nordens die Möglichkeit geben soll, die anderen nordischen Länder kennen zu lernen und ihre Sprachkenntnisse in anderen nordischen Sprachen zu vertiefen. Voraussetzung um an Nordjobb teilnehmen zu können, sind zum einen ein Wohnsitz im Norden und zum anderen gute Kenntnisse in Dänisch, Norwegisch oder Schwedisch.

[Svea]

Jep, eine super Sache (so klingt es jedenfalls...man braucht sich um nix kümmern und bekommt gute Bezahlung), aber als Deutscher hat man natürlich keine Möglichkeit daran teilzunehmen, egal wie gut man die Sprachen beherrscht [img]mad.gif[/img] :rolleyes: .

Habe mich letztes Jahr selbst in der Sache erkundigt. Erst klang die zuständige Frau ganz aufgeschlossen, als ich sagte, dass ich in Deutschland wohne. Sie glaubte, ich hätte schwedische Verwandte und meinte, man könne in diesem Falle sicherlich eine Ausnahme machen. Als sie dann aber zur Kenntnis nehmen musste, dass dies nicht der Fall ist und ich zu 100% deutsch bin, schaltete sie auf stur um und meinte, es könnte dann leider doch keine Ausnahme gemacht werden [img]mad.gif[/img] .

[Klaus]

Åland EU und Europaweit die niedrigste Arbeitslosenquote! Nach Angaben des ÅSUB lag die Quote im Juni nur bei 1,7% und damit sogar deutlich unter der Grenze für Vollbeschäftigung! Insgesamt sind auf Åland 60 Personen als arbeitslos gemeldet.

Dem gegenüber stehen derzeit 225 freie Arbeitsplätze. Die Anzahl freier Arbeitsplätze übersteigt in nahezu allen Berufsgruppen die Anzahl der Arbeitslosen.


@Svea: Ja, leider gibt es da keine Ausnahmen. Ich hatte auch schon mal angefragt vor ein paar Jahren, ein Freund von den Färöern hatte auch gefragt, ob sie für Deutsche, die Dänisch, Norwegisch oder Schwedisch können, eine Ausnahme machen können, damit Deutsche die Möglichkeit haben, auf den Färöern einen Ferienjob zu bekommen. Aber ging natürlich nicht, ist halt nur für Nordländer gedacht - kein Wunder, schließlich steckt dahinter die Idee, den Norden zusammenzuschweißen und die eng verwandten Sprachen gegenseitig bekannt zu machen.

[Sapmi]

Klaus schrieb am 03.03.2007 17:30
Ich hab die bisher nur von visitaland gekriegt. Vielleicht haben die bei visitfinland ja nur alle paar Jahre Prospekte von Åland. Aber komisch, dass die jetzt wieder nichts von Åland haben, wenn die vorletztes Jahr noch was hatten.

Gerade entdeckt:
Dieses Jahr gibt es bei visitfinland auch wieder einen aktuellen Åland-Prospekt:

http://217.152.229.20/ftbwebrequest/wrb ... .asp?ewr=8

[Klaus]

Hoi, das ist denen aber früh eingefallen. ;)

[Sapmi]

Naja, kann ja auch schon länger drin sein, bin heute nur zufällig mal wieder auf die Seite gestoßen.
Ich hab ihn mir jedenfalls mal bestellt, dann kann ich den alten wegwerfen (ist hin und wieder ganz hilfreich beim Fotoquiz :] )

[Klaus]

Ah so. Für's Fotoquiz.

Mich wundert nur, dass sie den jetzt - in der Hochsaison - haben, aber im März, wenn die Planungen laufen, keinen angeboten haben.

[Sapmi]

Klaus schrieb am 07.07.2007 13:46

Mich wundert nur, dass sie den jetzt - in der Hochsaison - haben, aber im März, wenn die Planungen laufen, keinen angeboten haben.

Ach, im März waren auch sonst noch nicht alle 2007er-Prospekte drin, die sind da wohl allgemein ein bisschen spät.

[Risto]

Åland lockt Arbeitnehmer vom finnischen Festland

Zur Zeit gibt es auf Åland grosser Mangel an Lehrer, IT-Fachleute und Angestellten in der Pflegebransche.

Nach Åland werden mehrere tausende von Arbeitnehmern aus dem finnischen Festland gesucht. Zum Entwicklungsplan des Inselreichs gehört es, 7000-8000 neue Einwohner während des kommenden Jahrzehntes zu bekommen. Zur Zeit gibt es auf Åland grosser Mangel an Lehrern und Angestellten in der Pflegebransche.

Die Einwanderung aus dem finnischen Festland werde von falschen Vorurteilen gebremst, z.B. seien Finnischkenntnisse ein Muss im Business, das heutzutage überwiegend via das finnische Festland durchgeht.

Ein Diplomingenieur aus Häme hätte vor zwei Jahren nicht geglaubt, dass er auf Åland in seiner eigenen Bransche berufstätig wäre. Das Arbeitsangebot aus einem Betrieb, der elektronische Teile herstellt, kam als eine Überraschung.

- Es gibt hier zur Zeit nicht besonders viele spitzentechnologische Betriebe, da es keine Arbeitskraft gibt, aber die Bransche wächst trotzdem dauernd, erzählt Jarkko Antila, Forschungs- und Entwicklungschef bei Inficon.

In der IT-Bransche gibt es hunderte von freien Arbeitsplätzen, von Fachleuten wird es sowohl mithilfe der beruflichen Herausforderungen als auch mithilfe der Lebensqualität konkurriert.

- Wegen der Arbeit bin ich ja eigentlich hierher gekommen, so dass die Arbeit dann auch meine Erwartungen entsprochen hat und hat viel gegeben und die Freizeit sieht sehr gut aus. Man braucht sich also nicht bereuen, betont Antila.

Das vorher vollkommen fremde Inselreich veranlässt eine Land- und Forstwirtschaftsmeisterin eine lange Karriere auf Åland zu planen, nachdem sie dort ein halbes Jahr berufstätig gewesen ist.

- Man weiss nicht, ob sogar für den Rest des Lebens. Einstweilen sieht es jedenfalls sehr vielversprechend aus, betont Anna Vainikainen, Qualitätschefin bei Inficon.

Die Sprachmauer sei überwunden worden und Åland sei nicht mal isoliert.

Mangel an Fachleute

Das åländische Arbeitsamt strebt nicht nur dazu, Hochausgebildete zu locken.

- Wir werden einen riesigen Mangel an Fachleute kriegen, an Klempnern, Bauarbeitern, Heizungs,- Wasser- und Ventilationsarbeitern, erzählt Lasse Karlsson, Bürochef im Arbeitsamt in Mariehamn.

Von den Vorurteilen abweichend darf man sich auf Åland eine Wohnung und sogar ein Haus auf einem geplanten Gebiet auch ohne "hembygdsrätt" kaufen. Hier werden 7000-8000 neue Einwohner binnen des kommenden Jahrzehntes gewünscht.

- Wir gehen davon aus, dass wir auch Unternehmer kriegen, die neue Anschauungen entwickeln, Betriebe gründen, neue Geschäftsideen, so dass sich Åland weiterentwickeln kann, betont Karlsson.


Im Fernsehclip betont Margit Englund, die nach Åland vor zehn Jahren umzog, ohne Schwedisch zu beherrschen, dass man auf Åland auch auf Finnisch zurechtkomme.

http://www.mtv3.fi/uutiset/kotimaa.shtm ... /07/543816

http://nettitv.mtv3.fi/uutiset/index.sh ... 154#104154

[Risto]

Hier noch einen weiteren Artikel zum Thema, diesmal aus der åländischen Zeitung Ålandstidningen:

http://www.tidningen.aland.net/se/nyhet ... wsId=16107

Es geht im Artikel darum, dass es in der Restaurantsbransche schon einen so riesigen Mangel an Arbeitnehmer gäbe, dass Restaurants und Kneipen darauf verzichten müssen, den ganzen Tag geöffnet zu sein. Beispielsweise Club Marin, das sich in Östra hamnen in Mariehamn befindet, hat früher um 11 Uhr öffnen können, in diesem Sommer sei das erst um 16 Uhr möglich. Die Situation sei bedauerlich u.a. aus Tourismus bezogener Perspektive.

Klaus schrieb am 06.07.2007 17:15:

Åland EU und Europaweit die niedrigste Arbeitslosenquote! Nach Angaben des ÅSUB lag die Quote im Juni nur bei 1,7% und damit sogar deutlich unter der Grenze für Vollbeschäftigung! Insgesamt sind auf Åland 60 Personen als arbeitslos gemeldet.

Dem gegenüber stehen derzeit 225 freie Arbeitsplätze. Die Anzahl freier Arbeitsplätze übersteigt in nahezu allen Berufsgruppen die Anzahl der Arbeitslosen.

Die von mir zitierten Nachrichten sind interessant eben in Anlehnung zu den Beiträgen von Klaus, wo die niedrige Arbeitslosenquote von Åland gelobt worden ist. Die geringe Arbeitslosigkeit auf Åland ist mit einem chronischen Mangel an Arbeitskraft verbunden. Ist halt alles nicht Gold, was glänzt. Mindestens nimmt das Funkeln an Quantität ab, wenn man sich ein Gesamtbild über die Lage bildet.

[Risto]

Bezüglich des Mangels an Arbeitskraft auf Åland ist mir im übrigen noch eine Forschung, die im Jahr 2002 von den Nachrichten bei MTV3 durchgeführt wurde, eingefallen. Es waren Behandlungsschaden in den verschiedenen Krankenhäusern Finnlands, die verglichen wurden. Hierbei wurde Ålands centralsjukhus, also das Zentralkrankenhaus von Åland, als das gefährlichste Krankenhaus Finnlands klassifiziert. Wahrscheinliche Gründe dafür, dass einige Krankenhäuser wesentlich schlechter abschnitten als andere, waren laut Chefoberartzt Ossi Auvinen an der Universitätsklinik von Tampere: a) zu wenige Recourcen und b) dass zu komplizierte Massnahmen mit zu geringem Know-how ergriffen werden. Bezüglich Ålands centralsjukhus dürfte das Problem daran gelegen haben, dass es eine ziemliche Herausforderung darstellt, spezialisierte und kompetente Ärzte zu überreden, Karriere auf Åland zu machen.

http://www.mtv3.fi/potilasvahingot/

[sunny1011]

Jetzt müsste ich das bekannte Lied aufsetzten: kann doch überall passieren ;)

Es ist verständlich, wenn die Lage so brenzlich ist wie derzeit. Hab heute wieder von einer Vernachlässigung eines Patienten wg. Mangel an Grundbetreuung gehört, die zum Tod geführt hat. Tja, was kann man machen? Irgendwann sind wir dann alt und ab 65 ist nix mit Privatversicherung in Finnland, also sind wir auf die maroden Zustände angewiesen. Bis dahin bin ich weg, nur wohin, wie gesagt: in [hier ein Landesname einfügen] ist ja nicht anders. Mir reicht schon, wenn man nicht ganz abgeschoben wird, sobald man möglicherweise krank und pflegebedürftig ist.

Schwierig ist es allgemein Fachkräfte nach Finnland zu bekommen, auch wenn die Aufgabe erst im Anfangsstadium ist. Finnland ist nicht wirklich ein Karriereland, von den anderen Umständen mal abgesehen. Nicht mal die Krankenschwestern sind willig zurückzukehren, weil nicht viel geboten wird, und dabei geht es nicht nur (aber auch) ums Geld. Das Rekrutieren in Polen scheint jedoch schon Vollgas zu sein.

[Risto]

Sunny schrieb:

Jetzt müsste ich das bekannte Lied aufsetzten: kann doch überall passieren

Ja, aber statistisch gesehen passiert das auf Åland öfter als im finnischen Festland. Das war lediglich die Pointe. Ich wollte an der negativen Kehrseite der von Klaus gelobten niedrigen Arbeitslosenquote Ålands erinnern, da er das selber nicht getan hatte.

[Namenlos.]

Risto schrieb am 16.07.2007 20:40

Sunny schrieb:

Jetzt müsste ich das bekannte Lied aufsetzten: kann doch überall passieren

Ich darf wiederholen: Allerlei kann überall passieren, nicht nur in Finnland. Dies gilt übrigens auch, für viele andere Beiträge in diesem Forum.

Gute Pointe Risto. Man soll sich nicht blenden lassen, obwohl alles auf der Inselchen so glänzt.
Weiter so!