Finnland-Forum

Die "Landflucht" in finn. Lappland hat einen neuen Höchststand erreicht.
Gut die Hälfte der 30-Jährigen kommt zu diesem Entschluß.




Omega

Dann siehts da bald auch so aus wie in der ehemaligen DDR? Einzelne große Städte und sonst nichts mehr?

@Klaus: bis auf die "großen Städte" ;)

naja, was Berlin für die DDR ist, ist Rovaniemi für Samiland. ;)

Rovaniemi ist überhaupt kein richtiges Samiland. :P

Ansonsten gibt's im Lapin lääni aber eigentlich keine weiteren Städte, außer Kemijärvi (nördlichste Stadt Finnlands), aber "groß" ist da ja auch stark übertrieben.

Schlimm: hohe Arbeitslosigkeit, Perspektivlosigkeit - die Rentierzucht ist dank der überheblichen finnischen (und EU-) Politik auch bedroht.

Rova ist nicht Samiland? Naja, aber dessen Pääkaupunki. Ha, Berlin war ja auch nicht richtig DDR, die Hälfte war ja "der Westen". Parallelen über Parallelen... ;)

Na das sind ja "tolle" Aussichten, wenn selbst die Rentierzucht schon bedroht ist - die ursprüngliche Grundlage der Einheimischen. Aber, wer ist heute noch "einheimisch" in Lapin lääni, die meisten sind doch zugezogen aus dem "Suomen lääni". Die hohe Arbeitslosigkeit scheint in Lappi ja schon fast chronisch zu sein.

Neben dem bereits erwähnten Artikel gibt es noch mehr über die Sámi im neuen Nordis.

Kolumne im aktuellen Nordis März/April '07, Seite 8

Samische Revolution
von Bruno Kaufmann

Klaus schrieb am 26.02.2007 23:44
Rova ist nicht Samiland? Naja, aber dessen Pääkaupunki.

Lappi ist nicht gleich Sámiland. ;)

Noch dürftigerer Bankservice in Utsjoki

Die Filiale der Nordea-Bank schließt Ende Mai (macht in Ivalo weiter). Der einzige Mitarbeiter geht in Rente.
Nun gibt's nur noch die Pohjolan Osuuspankki.
Nach wie vor gibt's in der ganzen Gemeinde keinen einzigen Bankautomaten (siehe Lappologen-Quiz ;) )

Utsjoen pankkipalvelut heikkenevät
27.02.2007

Utsjoen pankkipalvelut heikentyvät merkittävästi, kun Nordean Utsjoen toimipiste lopettaa toimintansa maaliskuun lopussa.

Huhtikuun alusta alkaen toiminta siirtyy Ivalon konttoriin. Utsjoen toimipisteessä on yksi työntekijä; hän siirtyy eläkkeelle.

Utsjoella toimii Nordean toimipisteen lakkautuksen jälkeen vain Pohjolan Osuuspankki kirkonkylässä. Kunnassa ei ole yhtään pankkiautomaattia.

http://lotta.yle.fi/rswebroi.nsf/sivut/ ... ntent52B64

Und dann wundern die sich, dass die Bevölkerung da abhaut... :rolleyes:

Ein Teufelskreis eben.

Allerdings. Gerade in den entlegenen Gebieten wie Utsjoki müssen die doch eigentlich dafür sorgen, dass dort eine Bank, ein Laden, eine Schule usw. bleibt, damit man dort auch ohne Beeinträchtigung leben kann. Es geht auch anders, sogar in Finnland. So wird zum Beispiel auf Åland jede Insel und jede Gemeinde eine Schule haben, solange dort auch nur ein Kind zur Schule geht. Jede Insel und jede Gemeinde hat eine Bank mit einem Bankautomaten. Selbst die kleinen Inseln, wie z. B. Enklinge mit rund 100 Einwohnern, haben einen eigenen Laden, eine eigene Bank mit Automaten, eine eigene Tankstelle, eine eigene Bibliothek und eine eigene Grundschule - damit die Kinder nicht zur Nachbarinsel Kumlinge fahren müssen. Auf Åland ist man ganz auf optimale Versorgung ausgerichtet und nicht auf größtmöglichen Gewinn, was ganz der Idee vom Sozialstaat entspricht. Das ist der Vorteil von kleinen Staaten, die können regional, spontan agieren. Bis Helsinki die Probleme in Lappi richtig erkannt hat, bis dahin wachsen dort schon Palmen. ;)

Welch ein Vergleich, alleine schon von der Fläche.
Auf den Inseln war ich noch nicht, aber Lappi ist von den Entfernungen schon tüchtig.
Und da wird das nicht so einfach sein, Struktur zu festigen.




Omega

Kein samischsprachiger Gesundheitsdienst in "Eanodat" :] (Enontekiö):

Angeblich brauchen die das dort nicht, da 90% der samischsprachigen Einwohner Finnisch verstehen.

Enontekiö ei puolla saamenkielisiä terveyspalveluita
28.02.2007

Enontekiön kunnan mielestä saamenkielisiä terveyspalveluita ei juuri tarvita.

Kunnanhallitus viittaa Muonion-Enontekiön kansanterveystyön kuntayhtymän johtavan lääkärin Matti Kinnulan selvitykseen, jonka mukaan yli 90 prosenttia saamenkieltä puhuvista tulee toimeen suomen kielellä, eivätkä he kaipaa palvelua saameksi.

Vähemmistövaltuutettu on pyytänyt Enontekiön kunnalta selvitystä saamenkielisten terveyspalveluiden järjestämisestä.

http://lotta.yle.fi/rswebroi.nsf/sivut/ ... ntentAF875

Könnte es sein, dass mit den 10% nicht-Finnisch-verstehenden Samen eventuell Kinder gemeint ist, die zum Arzt allermeistens zusammen mit ihren Finnisch-verstehenden Eltern oder anderen nahestehenden Erwachsenen gehen?