St.Nitzsche hat geschrieben: ↑5. Feb 2022 09:22
Ich habe manche Vermieter nie gesehen und manche haben privat eingeladen oder Kuchen, Fisch vorbeigebracht.
Ja, die gibt’s noch vereinzelt, aber es stimmt schon, das hat abgenommen. Sowas meinte ich auch mit dem, was früher "persönlicher" war.
Das mit den Vermietern, die man nie sieht, hat jetzt natürlich auch in der Corona-Zeit noch mehr zugenommen.
Das erste mal in Hetta vor 16 Jahren durchgekommen.....mittlwerweile ist rund die Hälfte der Imbisse, Gasthäuser zu.
Wenn man von Hetta nach Kilpisjärvi fährt gibts eigentlich nur noch eine Rast in Karesuvanto. Sonst alles dicht.
Ja, stimmt, ich war in beiden Orten im Sommer 2001 zum ersten Mal, da ist in der Zwischenzeit schon Einiges verschwunden. Auch wenn ich quasi immer mit dem Bus unterwegs bin und daher die Anhaltemöglichkeiten an der Landstraße für Autofahrer nicht so beachte.
Alles was ziemlich klein ist....geht den Bach runter und was Größer ist....da kommen viele Leute und es wird manchmal zu Kommerziell.
Die kleinen Vermieter mit Attraktionen usw muss man wirklich suchen und finden.
Ja, so kann man es wohl zusammenfassen.
Tenhola hat geschrieben: ↑5. Feb 2022 13:50
…vor allem in den letzten 50 Jahren hat sich eben viel verändert und nach meiner persönlichen Meinung westliche mehr als in andern europäischen Ländern.
…
Ich habe oben schon mal geschrieben, dass man die Zeit in eine vor EU und nach EU-Beitritt aufteilen kann.
Du hast zwar dann schon ein bisschen was dazu geschrieben, aber gibt es sonst noch was, das Dir dazu aufgefallen ist? Also vor allem im Vergleich zu anderen Ländern?
Der EU-Beitritt ist ja jetzt auch schon wieder so lange her, dass die meisten hier das Land bis dahin ja noch gar nicht kannten.
Ich lese allerdings auch ganz gerne mal so ältere Reiseberichte, aus einer Zeit, in der das Reisen noch ein viel größeres Abenteuer war (z. B. aus den 1930er oder auch 1960er Jahren). Da kommt natürlich ein ganz anderes Reiseflair rüber als heute. Man konnte nicht einfach mal schnell dahin fliegen, geschweigedenn vorher alles im Internet planen.
Aber unter’m Strich bin ich doch heilfroh, dass es heute nicht mehr so ist, sondern das Reisen vereinfacht wurde. Nicht nur weil ich selbst natürlich massiv davon profitiere, sondern auch weil Reisen eben allgemein den Horizont ungemein erweitert (oder es zumindest kann) und somit die verschiedenen Länder und Kulturen viel mehr voneinander lernen und Vorurteile abbauen können.
Es ist doch z. B. noch gar nicht so lange her, dass man in deutschen Texten noch ganz selbstverständlich den Begriff „Lappen“ verwendet hat (ok, in FIN selbst wohl auch

) und dabei gar nicht wusste, dass es sich um ein abwertendes Wort handelt.
André hat geschrieben: ↑5. Feb 2022 17:48
der allerdings sehr praktische Transfer von Inari nach Törmänen an den Flughafen sind Beispiele.
Ja, Ilmari Slant ist eine feine Sache. Allerdings gab es früher auch schon mal so einen Service ab Utsjoki (Guttorm), der dann irgendwann aufgehört hat. Ein paar Jahre lang musste man von Norden kommend entweder ab Ivalo ein Taxi nehmen oder eben mit dem Bus den Umweg über Saariselkä nehmen (hab ich mal in der umgekehrten Richtung gemacht; der Bus nach Inari sollte erst mehrere Stunden nach meiner Landung im nahegelegenen Törmänen vorbei kommen, aber der Bus nach Saariselkä stand gerade vor dem Terminal, als ich raus kam...)
Camper kaufen alle im nunmehr schicken Inari ein, anstelle in Kaamanen (wo man vor der Schließung steht)
Kaamasen Kotipuoti hat im Februar 2021 dicht gemacht, aber es gibt dafür wohl jetzt (wieder) etwas mehr Sachen beim Kievari daneben zu kaufen.
Tenhola hat geschrieben: ↑5. Feb 2022 23:16
Mit der fortschreitenden Motorisierung hat sich viel verändert. Dass die einheimischen Bewohner diese Annehmlichkeiten nutzen ist ihnen nicht zu verdenken
…
A propo Sami Kleider. Vor dem Ansturm der Touristen sah man diese Traditionellen Kleider eigentlich nur bei Festlichkeiten. Heute mit dem erwachen der Sami Kultur sieht man sie wieder öfters, aber sehr oft werden sie ganz einfach für die Touristen getragen. Schließlich müssen die teuren Touren mit den Rentierschlitten an den Mann/Frau gebracht werden.
Ja, sie werden natürlich auch für Touristen getragen, aber wie Du schon sagst, es hat auch dieses (Wieder-)Erwachen der Sámikultur gegeben. Auch wenn es heute natürlich wieder andere Probleme gibt (wie z. B. durch die erwähnte Motorisierung) und auch sonst leider noch viel gegen beispielsweise Diskriminierung gekämpft werden muss. Aber insgesamt hat sich die Situation der Sámi innerhalb der letzten Jahrzehnte doch stark verbessert. Das kann man zum heutigen samischen Nationalfeiertag (
viewtopic.php?f=40&t=1452&hilit=feiertag) ja auch mal erwähnen, der ja auch erst seit 1993 gefeiert wird.