Markku75 schrieb am 20.05.2007 19:27
Finnland und und andere skandinavische Länder haben übrigens 1:1 das gleiche Schulsystem wie die alte DDR. In diesem Sinne war die alte DDR viel fortgeschrittener als BRD. Es ist auch bei uns nichts alles Gold,was glänzt aber bei uns ist einigermassen die Chancengleichheit gewährleistet. Was ich gehört habe,sieht man an den deutschen Unis kaum Studenten aus den Arbeiterfamilien. Das resultiert sich vielleicht schon daraus,dass die Schüler die sich lanngasmer entwickeln oder aus den einkommensschwachen Familien stammen schon im Alter von Jahren aussortiert werden und sie müssen weiter in die Hauptschule gehen,
Im Großen und Ganzen sicher richtig, aber während der Schulzeit sind hier Kinder von einkommensschwachen Familien eigentlich noch nicht benachteiligt, sie können genauso aufs Gymnasium gehen wie andere, wenn sie fit genug sind. Erst beim Studium wird's dann richtig asozial, zumindest seit der Einführung von abartig hohen Studiengebühren, da ist's vorbei mit Chancengleichheit.
(den Vergleich FIN-DDR hab ich übrigens auch schon gehört; auch, dass in der DDR das Schulsystem besser war, aber natürlich von Ossis ;) )
Was ich in D auch etwas pervers finde, sind so Diskussionen über Elite-Unis, während im Kindergarten weiter geschlampt wird, d.h. soweit ich weiß, ist D weit und breit das einzige Land, in dem Erzieher/innen kein Studium brauchen, und dabei ist doch gerade die Betreuung der Jüngsten so wichtig, da prägender (ich kenne z. B. eine Erzieherin, die ist echt strunzdumm, hat mittlerweile selbst ein Kind, das schon im Alter von weniger als 2 Jahren täglich Sandmännchen im TV glotzt und auch sonst ab und zu vor die Glotze gehockt wird, damit es ruhig ist - und sowas lässt man auf eine ganze Kindergartengruppe los...nee, nee!)
Vor ein paar Jahren (war so relativ kurz nach PISA) hab ich im TV mal 'ne Sendung über das finnische Schulsystem gesehen, da erzählte ein Kindergärtner, dass in FIN tendenziell mehr in die ersten Schul- bzw. auch Kindergartenjahre investiert wird, z. B. indem man für kleinere Klassen/Gruppen sorgt. Weiß nicht, inwieweit das stimmt, aber das erschien mir sehr plausibel, dass solche Voraussetzungen für die Kinder besser sind.
Damit will ich jetzt natürlich nicht behaupten, hier sei alles schlecht, ich hatte an meiner eigenen Schulzeit eigentlich nix Drastisches auszusetzen, ist aber auch schon 'n paar Tage her.
