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31.01.2006 um 15:00
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Die Liebenden vom Polarkreis
Spielfilm, Spanien / Frankreich 1998, ARD
Quelle: http://www.arte-tv.com/de/woche/244,bro ... =2006.htmlRegie: Julio Medem, Drehbuch: Julio Medem, Kamera: Gonzalo F. Berridi, Musik: Alberto Iglesias, Schnitt: Iván Aledo; Ton: Sergio Corra, Produktion: Le Studio Canal +, Produzent: Fernando Bovaira, Enrique López Lavigne
Najwa Nimri (Ana), Fele Martnez (Otto), Nancho Novo (Vater von Otto), Maru Valdivielso (Mutter von Ana), Peru Medem (Otto als Kind), Sara Valiente (Ana als Kind), Víctor Hugo Oliveira (Otto als Jugendlicher), Kristel Díaz (Ana als Jugendliche), Pep Munné (Javier), Jaroslav Bielski (Álvaro Midelman), Rosa Morales (Sofia), Joost Siedhoff (Otto Midelman), Beate Jensen (Mutter von Otto), Petri Heino (Aki), Outi Alanen (Briefträgerin), María Isasi (Verkäuferin)
Die Stiefgeschwister Ana und Otto haben hinter dem Rücken ihrer Eltern eine heimliche Liebesbeziehung. Als Ottos Mutter stirbt, verlieren die beiden sich für Jahre aus den Augen. In einer Hütte am Polarkreis, einem magischen Ort, von dem beide seit ihrer Jugend gemeinsam träumen, wollen Ana und Otto sich wieder sehen. Doch der Zufall, der ihr Leben immer wieder durcheinander wirbelte, hat auch dieses Mal das letzte Wort.
Otto und Ana sind noch Schulkinder, als sie sich 1980 in Madrid kennen lernen. Während es für Otto Liebe auf den ersten Blick ist, braucht Ana einige Zeit, um ihre Gefühle zu entdecken. Als Ottos geschiedener Vater Álvaro und Anas Mutter Olga heiraten und zusammenziehen, wohnen die beiden Jugendlichen als Stiefgeschwister unter einem Dach. Mit der Zeit entdecken sie ihre Sexualität und beginnen, eine heimliche Beziehung hinter dem Rücken der Eltern zu führen: Otto stellt sich vor, Ana sei ein Ersatz für seine leibliche Mutter Ula und Ana sieht in Otto eine Reinkarnation ihres verstorbenen Vaters. Mit dem überraschenden Tod von Ottos Mutter zerbricht das fragile Idyll. Nach einem gescheiterten Selbstmordversuch verlässt Otto die Ersatzfamilie, um sich zum Piloten ausbilden zu lassen. Auf diese Weise folgt er dem Beispiel des deutschen Bomberpiloten Otto Midelman, dem Ottos Großvater einst das Leben rettete und nach dem der Enkel daraufhin benannt wurde. Just diesen Ex-Piloten trifft Ana nach vielen Jahren in Lappland wieder. Er besitzt dort eine malerisch gelegene Blockhütte direkt am Polarkreis. An diesem magischen Ort, an dem die Sonne für ein halbes Jahr nicht untergeht und von dem Ana und Otto lange geträumt hatten, begegnen die Liebenden einander wieder - und verfehlen sich gleichzeitig doch...
Das kleine Extra
Regisseur Julio Medem erzählt in "Die Liebenden vom Polarkreis" eine poetische und zugleich ausgefallene Liebesgeschichte: Der Film ist ein facettenreiches Melodram mit aufwühlenden Bildern und einer kunstvoll verschachtelten Erzählstruktur. Mühelos überspringt der spanische Autorenfilmer Zeit und Raum und fügt die aus unterschiedlichen Perspektiven erzählten Situationen zur bewegenden, schicksalhaften Geschichte zweier Liebender zusammen, in deren Leben der Zufall mehr als ein Mal Regie führt. Medem zählt heute zu den wichtigsten und originellsten Filmemachern Spaniens. 1958 in San Sebastián geboren, arbeitete der studierte Mediziner zuerst als Kurzfilmer, ehe er 1992 mit dem Familienepos "Vacas" einen Überraschungserfolg landete und einen spanischen Goya als Bester Nachwuchsregisseur gewann. Mit "Lucía y el sexo - Lucia und der Sex" (2001), einem vielfach ausgezeichneten, psychologisch tiefgründigen Drama um einen Autor, der sich in seinen literarischen Schöpfungen verliert, gelang Medem vor einigen Jahren der internationale Durchbruch. In "Die Liebenden vom Polarkreis" beweist der Regisseur neben seinem Sinn für ausdrucksstarke Bilder vor allem ein gutes Gespür für talentierte Schauspieler: Najwa Nimri, weiterhin bekannt aus Filmen wie Julian Schnabels "Before Night Falls" (2000) sowie Medems "Lucía y el sexo - Lucia und der Sex" (2001) und Fele Martínez, bekannt aus Pedro Almodóvars "La Mala Educación - Schlechte Erziehung" (2004), überzeugen durch ihre eindringliche darstellerische Leistung. Unter Medem-Kennern gilt das berührende Liebesdrama als sein bestes Werk. Der Film wurde mit über einer Million Zuschauern zum Kassenerfolg in Spanien, außerdem gewann er neben zahlreichen anderen Preisen auf internationalen Festivals zwei der begehrten spanischen Goyas: für den besten Schnitt und die beste Originalmusik. Letztere schuf Alberto Iglesias, der sich neben seiner Arbeit für Medem durch gelungene Kompositionen für mehrere Filme von Pedro Almodóvar einen Namen gemacht hat.
Verspricht mindestens gute Landschaften
