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#1 Tampere
Verfasst: 23. Jul 2006 22:26
von Syysmyrsky
Tampere, die im Jahre 1779 gegründete Stadt mit 200.000 Einwohnern, befindet sich in landschaftlich schöner Lage auf einer Landenge zwischen den zwei Seen Näsijärvi und Pyhäjärvi. Zu den typischen Landschaftselementen zählen auch die Stromschnelle Tammerkoski sowie die vom Meer und den gewaltigen Eismassen geformten hohen Landrücken mit herrlicher Aussicht. Auch die Parks und Naherholungsgebiete von Tampere können sich sehen lassen: Unweit des Zentrums laden Pyynikki und Kauppi zum Sport und zur Erholung ein. Ferner sind die großen Seen Oasen für angenehme Entspannung. Auch die nahe gelegenen Nationalparks Seitseminen und Helvetinjärvi sind bequem zu erreichen.
Das Stadtzentrum wird von der Stromschnelle Tammerkoski durchflossen, an deren Ufern man noch heute die Entwicklungsgeschichte der Stadt von einem kleinen Dorf zum Zentrum der finnischen Textil-, Maschinen- und Holzbauindustrie verfolgen kann. Heute beherbergen die roten Backsteinbauten, in denen vormals Baumwolle, Eisen und Holz verarbeitet wurden, moderne Dienstleistungsbetriebe, touristische Attraktionen und Dienstleistungen.
Tampere liegt ca. 170 km nordwestlich von Helsinki (etwa 1,5 Auto bzw. Zugstunden) entfernt. Direkte Flugverbindungen nach Tampere gibt es aus Frankfurt (Hahn), Kopenhagen, London, Riga und Stockholm.
Historische Ereignisse und wichtige Daten an den Ufern von Tammerkoski:
1779: Gründung der Stadt Tampere durch den schwedischen König Gustav III.
1783: Inbetriebnahme der ersten finnischen Papierfabrik
1820: Entstehung des ersten finnischen Großunternehmens, der Baumwollfabrik Finlayson
1842: Produktionsbeginn der ersten finnischen Papiermaschine in der Fabrik von J. C. Frenckell & Son
1861: Gründung der Leinen- und Eisenindustrie AG von Tampere (später Tampella)
1882: Die ersten Glühbirnen in Skandinavien leuchten im Fabriksaal von Finlayson auf
1891: Elektrizität wird das erste Mal durch Wasserkraft erzeugt
Beginn des 20. Jh.: Tampere ist die größte Industriestadt Finnlands
ab 1970: Allmähliche Stillegung der Fabriken
80er Jahre des 20. Jh.: Umwandlung der Fabrikbauten für neue Tätigkeiten und Zwecke
2004: Das Fabrikgelände von Finlayson wird im deutschen Difa-Award-Wettbewerb für Städtebau mit dem dritten Preis ausgezeichnet
#2 Re: Tampere
Verfasst: 24. Jul 2006 07:09
von Syysmyrsky
In Tampere schlägt ein Herz aus Schokolade :]
Eine kurze Auszeit vom Alltag nehmen und sich von köstlicher Schokolade verwöhnen lassen. Beginnen kann man die Versuchung in den süßen Schokoladengeschäften: Pieni suklaapuoti (Aleksanterinkatu 28), Pieni Suklaakauppa (Ojakatu 1), Tallipihan suklaapuoti (Kuninkaankatu 4). Verlockend sind auch die Nuss-Schokoladenwaffeln von Vohvelikahvila (Ojakatu 3), die landesweit berühmte Schokoladentorte von Mokkamestari (Verkatehtaankatu 6) und der "Schlammkuchen" (saftiger Schokoladenkuchen) von Wanha Vanilja (Kuninkaankatu 15).
#3 Re: Tampere
Verfasst: 26. Jul 2006 16:20
von Pluginbaby
Hey, das mit der Schokolade wusste ich gar nicht. Klingt ja toll
Mir fällt bei Tampere vor allem der "Särkänniemi" Freizeitpark ein. Ich war letztes Jahr dort und es war eigentlich recht nett. Vor allem kann man dort per Aufzug auf einen hohen Turm rauf und hat eine fantastische Aussicht über Tampere

#4 Re: Tampere
Verfasst: 28. Jul 2006 09:32
von Tilhi
Tampereen Kukkaisviikot nicht vergessen! Kukkaisviikot ist ein jährliches Fest (dieses Jahr zum 23. Mal), das heute anfängt und bis zum. 6.8. dauert. Da ist es alles Mögliche los in der Stadt.
http://www.tamperetunnetuksi.net/kukkais_eng.htm
Das Programm auf Finnisch:
http://www.tamperetunnetuksi.net/kukkaisohjelma.htm
#5 Re: Tampere
Verfasst: 7. Okt 2006 13:47
von Syysmyrsky
Die Kirche Finlayson
Sie nimmt unter den Kirchen von Tampere eine Sonderstellung ein: Sie zählt zum geistigen Erbe der lokalhistorisch bedeutendsten Industriemagnaten James Finlayson und Wilhelm von Nottbeck.
Die Baumwollspinnerei mit demselben Namen erhielt 1846 das Recht zuerkannt, einen eigenen Pfarrer einzustellen, einen Werkprediger. Im Jahre 1879 wurde schließlich eine Betstube aus roten Ziegeln in unmittelbarer Nähe des Werktores eingeweiht. Die Belegschaft von Finlayson machte gemeinsam mit ihren Familienmitgliedern zu jener Zeit nahezu die Hälfte der Ortsbevölkerung aus.
Das vom Stadtarchitekten F. L. Calonius entworfene Gebäude lehnt sich an den englischen Stil der Kongregations-Sakralarchitektur an. Es hat keinen Kirchturm und ein Schiff, die Kanzel liegt hinter dem Altar. Daran schließt im Chor eine Orgel an, die Wilhelm von Nottbeck in St. Petersburg angeschafft hatte. Sie wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts bei dem Orgelbauer Hill & Son in London gebaut.
In mehr als einem Jahrhundert wurde die Kirche vom Werk in Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde betrieben und zum Jahrhundertjubiläum einer Grundrenovierung unterzogen. Die Funktion des Werkpredigers wurde bereits 1880 eingestellt, seine Arbeit allerdings von öffentlichen Pfarrern nebenamtlich weitergeführt.
Bis in die 80er Jahre des letzten Jahrhunderts gehörte es zur Tradition, den ersten Arbeitstag eines neuen Jahres im Werk mit einem gemeinsamen Gottesdienst einzuleiten. Zum Ende des Jahres 1981 trat die Firma Oy Finlayson Ab das Gebäude und das dazu gehörende Grundstück an die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde der Stadt Tampere ab. Eine der Abgabebedingungen war, dass auch künftig der Name Finlayson Kirche angewendet wird.
Neben dem Dom von Tampere zählt die Finlayson Kirche zu den beliebtesten Zeremonie-Orten von Hochzeiten.
Seit 1998 hat die Finlayson Kirche auch die Funktion einer Einkehr-Kirche für Kinder.
Weitere Informationen auf Finnisch:
http://www.tampereenseurakunnat.fi/kirkot/finlayson
#6 Re: Tampere
Verfasst: 7. Okt 2006 13:54
von Loja
War James Finlayson eigentlich Schotte?
#7 Re: Tampere
Verfasst: 7. Okt 2006 14:00
von Syysmyrsky
Loja schrieb am 07.10.2006 13:54
War James Finlayson eigentlich Schotte?
James Finlayson war ein schottischer Einwanderer und er legte den Grundstein zur Baumwollindustrie in Tampere. Die Baumwollfabrik Finlayson prägte sich als erstes Großindustrieunternehmen in die Geschichte Finnlands ein.
#8 Re: Tampere
Verfasst: 8. Okt 2006 09:12
von sunny1011
Loja, untersteh Dich

. Es wird bei diesen Prominenten meistens nur gesagt wo sie geboren sind, aber sie werden Väter der finnischen so-und-so Industrie genannt. Du findest fast nirgendwo eine Aussage, sei seien Schotte, Deutscher oder Schweizer (genauso wie bei Stockmann, Fazer und Rosenlew).
#9 Re: Tampere
Verfasst: 8. Okt 2006 14:39
von Loja
Dann sind eben Schotten, Deutsche und Schweizer die Väter der finnischen Industrie. Mich hat das mit Finlayson interessiert, weil ein finnischer Architekt durch seine schottische Ehefrau auf die Granitfassade gekommen ist, die so typisch für die finnische Nationalromantik ist ;) .
#10 Re: Tampere
Verfasst: 9. Okt 2006 20:04
von Loja
Leben eventuell noch Nachfahren, die den schottischen Namen Finlayson führen? Weiß da zufällig jemand etwas aus der Yellow Press?

#11 Re: Tampere
Verfasst: 9. Okt 2006 20:16
von ulli
Loja schrieb am 09.10.2006 20:04
Leben eventuell noch Nachfahren, die den schottischen Namen Finlayson führen? Weiß da zufällig jemand etwas aus der Yellow Press?
Da der alte Finlayson nach Schottland zurückkehrte (
http://en.wikipedia.org/wiki/James_Finlayson), dürfte das eher unwahrscheinlich sein.
#12 Re: Tampere
Verfasst: 9. Okt 2006 21:17
von sunny1011
Nicht aus der Yellow Press, hatte aber eine Arbeitskollegin mit diesem Nachnamen. Sie stammt aus Neu Zeeland. Nicht-Finnin, absolut. Mit einem Finnen verheiratet.
#13 Re: Tampere
Verfasst: 9. Okt 2006 21:56
von Loja
Schade, jetzt kann ich nicht das machen, was ich machen wollte. Musste unbedingt nach Schottland zurück [img]mad.gif[/img] .
#14 Re: Tampere
Verfasst: 9. Okt 2006 22:05
von sunny1011
Diese Wurzeln sind nicht ausgeschlossen. Ich kann nochmal über eine Freundin nachfragen. Hab keinen Kontakt mehr.
#15 Re: Tampere
Verfasst: 9. Okt 2006 22:08
von Loja
Das wäre ja wirklich spaßig, wenn deine ehemalige Arbeitskollegin mit Tampere-James verwandt wäre

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