Allgemeines über die Roma:
Roma (romanes: rom, "Mann", "Mensch") ist der Oberbegriff für eine Reihe ethnisch miteinander verwandter, ursprünglich aus Indien stammender Bevölkerungsgruppen, die ab dem 14. Jahrhundert in verschiedenen Einwanderungswellen nach Europa gelangten und in vielen europäischen Ländern eine ethnische Minderheit stellen. Die gemeinsame, in Dialekte aufgespaltene Sprache ist das Romanes/Romani.
Die Weltpopulation der Roma mit den zugehörigen Untergruppen beträgt heute etwa zwölf Millionen, davon acht Millionen in Europa. Die größten Gemeinschaften befinden sich in den südosteuropäischen Ländern. Für Spanien schätzt man zwischen 400.000 und 700.000 Angehörige, etwa 300.000 für Frankreich und etwa 90.000 für Großbritannien. In Deutschland leben Schätzungen zufolge etwa 200.000 Jenische, 60.000 bis 70.000 Sinti und um die 40.000 Angehörige anderer Roma-Gruppen. Für den osteuropäischen Raum werden von bis zu 2,5 Millionen Roma vermutet. In Ungarn leben laut Volkszählung 1989 500.000 Roma, in der Tschechischen Republik und der Slowakei 300.000, in Bulgarien laut Volkszählung 2001 etwa 360.000 und in Rumänien laut Volkszählung 2002: 409.723. In der Türkei schätzt die Europäische Kommission 2005 die Anzahl der Roma zwischen 500.000 und 2 Millionen. Auch die Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawien, insbesondere Serbien, Montenegro und Mazedonien, sind Heimat starker derartiger Minderheiten; weitere Roma leben in Albanien, Polen, Griechenland und den Nachfolgestaaten der Sowjetunion. Offiziellen Angaben über Roma-Populationen sind meist ungenau und teilweise viel zu niedrig.
Allen Roma ist die indische Herkunft gemeinsam, die sich neben historischen Überlieferungen auch durch die Ableitung ihrer Sprache von einem nordwestlichen Dialekt der altindischen Volkssprache beweist.
Die Sprache (Romani) leitet sich von einem nordwestlichen Dialekt der altindischen Volkssprache ab (und nicht, wie oftmals angenommen wird, vom Sanskrit, das eine Hochsprache der Brahmanen war). Nach Grundwortschatz und grammatikalischem System ist die Sprache der Roma (auch: romani chib) eine neuindoarische (also indogermanische) Sprache. Viele Sinti und Roma sprechen aber auch die Sprache des Landes, in dem sie sich aufhalten oder früher aufgehalten haben
Sie kamen vermutlich ab 1300 in kleineren Gruppen aus dem Nordwesten Indiens über den Nahen Osten und Nordafrika, Griechenland und Balkan nach Mittel-, Ost-, West- und Nordeuropa. In vielen Teilen Westeuropas lebten sie bis in das 20. Jahrhundert hinein als Fahrende, in Südosteuropa dagegen meist als rechtlose Leibeigene oder Sklaven. Erst im 19. Jahrhundert wurden sie aus der Abhängigkeit befreit. Den Roma verwandte oder ähnliche Volksgruppen leben auch in der Türkei und Ländern des Nahen Ostens, sowie in Nordafrika und Amerika.Neuere Archäologische Funde lassen jedoch darauf schließen, dass einige wenige Roma bereits im 12. Jahrhundert bis nach England kamen.´
Für andere zugerechnete Gruppen wie Jenischen werden europäische Wurzeln vermutet.
Im Europäischen Durchschnitt leben etwa 60% der Roma sesshaft, ca 20% nomadisch, weitere 20% führen eine halb-sesshafte Lebensweise, bei der sich feste Wohnungen und Umherziehen jahreszeitlich abwechseln. Nach Ländern betrachtet sieht die Situation anders aus: In Schweden, Dänemark, Spanien und Österreich sind fast alle Roma sesshaft, wohingegen in England, Irland, Frankreich und Belgien die Roma primär keine festen Wohnsitze unterhalten.
(aus: Wikipedia)
Roma in Finnland
In Finnland gibt es um die 10.000 Roma. Etwa 2000-3000 von ihnen leben in der Region Helsinki. Viele der Roma tragen ihre spezielle Trachten, die Euch vielleicht schon aufgefallen sind. Diese bestehen bei Frauen aus kunstvoll geschneiderten Blusen und weiten, schwarzen Röcken.
Bilder:
http://www.romanomissio.fi/galleria/
Wie auch in anderen Ländern hatten sie einen schweren Stand und wurden in Finnland als "Mustalaiset" beschimpft. Noch heute gibt es viele negative Meinungen über sie. Teilweise ist das sicher auch begründet, da viele Roma eine schlechte Schulbildung haben und somit auch stark von Arbeitslosigkeit betroffen sind. Allerdings ist es für sie auch nicht so einfach Arbeit zu bekommen, denn die Vorurteile sind, trotz starker Besserung zu früher, oft noch groß.