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#1 Deutschland aus finnischer Sicht

Verfasst: 19. Jul 2006 11:56
von sunny1011
Was sagen denn so Eure finnischen Bekannten und Freunde über Deutschland (oder unsere hiesigen Finnen selbst?). Vor allem, wenn man als Finne versucht in Deutschland zu leben, also nicht auf Klischees beschränkt.

So hat mal meine Kollegin nach 1,5 Jahren berufsbedingten Aufenthalt berichtet:
- to be able to survive in Germany, you have to obey the rules. I mean, really obey. As soon as you learn it, you'll be fine.

- bureaucracy is 200%. All agreements have to be made in writing, with a stamp and signature. Everything has to be cancelled the same way. I can tell you it was hard to get rid of my tv license. I had to specify why I am leaving the country, and what happens to my tv and radio. I think I sent 4 letters all together. Also, when I cancelled my gym membership, I had to provide the gym with an official document from the Düsseldorf city registration office that I am really leaving the country.
(Anm. das gleiche sieht in Fin nicht anders aus, leider - bzgl. TV Gebühren und Fitness). Mündliche Absprachen sind einfacher, aber taugen auch hier immer weniger.

- bakeries are great. You get fresh warm bread and gorgeous rolls 7 days a week. I will miss it.
:thumbsu:

- opera is great in Düsseldorf

- No work is allowed on Sundays. All shops are closed, church bells are ringing 20 times a day, and you cannot do any work related tasks on Sundays (forget lawn mowing or car wash).
(Anm. Doch, die Bäcker arbeiten ja. Zumindest einige).

- it is important to be tanned all year round. There are sun studios everywhere.
8)

- Smoking is allowed almost everywhere. And if it is not, everybody is smoking anyway. Combination of excessive suntan + smoking = old leatherbag look.

- Turkey is not in EU, but it is definitely is in Germany.

- Germans do know how to have fun. They are very good at organising all kinds of events, and take most of it.
:D
Ich find es nur albern, einerseits zu sagen "obey rules" und dann raucht doch jeder eh, egal ob verboten oder nicht. Nicht sehr glaubwürdig...

#2 Re: Deutschland aus finnischer Sicht

Verfasst: 19. Jul 2006 12:18
von Syysmyrsky
Die Finnen, mit denen wir uns seinerzeit unterhalten haben, meinten fast immer "Deutschland wäre so toll, da darf man so schnell Auto fahren" :rolleyes:

#3 Re: Deutschland aus finnischer Sicht

Verfasst: 19. Jul 2006 12:19
von black rose
stimmt. und das mit den türken würd ich auch nicht sagen. es gibt auch zb sehr viel vietnamesen hier. also ich wohn ja ganz im osten, und an unsrer schule sind ne menge von diesen kleinen netten leuten :)

#4 Re: Deutschland aus finnischer Sicht

Verfasst: 19. Jul 2006 13:09
von Nane
Syysmyrsky schrieb am 19.07.2006 12:18
Die Finnen, mit denen wir uns seinerzeit unterhalten haben, meinten fast immer "Deutschland wäre so toll, da darf man so schnell Auto fahren" :rolleyes:

Komisch , das ist der Satz den ich bei den Finnen, als spontan Äusserung über Deutschland , auch am häufigsten vernommen habe.

Allerdings auch mal von einem Besucher aus den U.S.A.

#5 Re: Deutschland aus finnischer Sicht

Verfasst: 19. Jul 2006 13:25
von Stefanie
Allerdings auch mal von einem Besucher aus den U.S.A.
Vielleicht denken die Amerikaner, dass unsere Geschwindigkeitsbegrenzungen auch in Meilen pro Stunde angegeben werden. Dann würde man natürlich wirklich schnell fahren. 80

Ich hab mal eine Finnin gefragt uns sie meinte, dass sie gehört hat, dass Deutsche sehr viel trinken.
Aber ihr gefällt die Landschaft.

#6 Re: Deutschland aus finnischer Sicht

Verfasst: 19. Jul 2006 13:47
von black rose
deutsche sollen (im vergleich zu finnen) viel trinken??? ein paar wenige exemplare vielleicht. aber an sich... na gut, 1 problem ist, das alkohol hier ja relativ billig ist. und das man, sobald man 18 ist, soviel alk kaufen kann wie man will.
aber eigentlich machen das normale bürger nicht... ok, die armen hartz IV-empfänger vielleicht auch ein wenig... :(

#7 Re: Deutschland aus finnischer Sicht

Verfasst: 19. Jul 2006 14:00
von sunny1011
Ich finde schon, dass viel getrunken wird, --> WM Gegröhl. Aber einen deutlichen Unterschied merke ich mit Abstand: Deutsche trinken gerne Bier und hier und da ein Schnäpschen, im All Inklusiv und Ballermann Urlaub oder auf dem Oktoberfest sind die krassesten Beispiele. Aber es geht um den Spass am Feiern. Die Mehrheit hat eher die gepflegten Manieren und statistisch gesehen sind Engländer und Iren an der Spitze, gefolgt von Skandinaviern, dann erst die Deutschen. Den Unterschied macht wohl der Konsum von Bier und Sekt statt Hochprozentigen aus. Bei Finnen geht es vielmehr um das "Sich-Betrinken". Diese Auffassung ist recht befremdlich. In dieser Form nicht so extrem ausgeprägt in D, wenn man älter als 17 ist ;) Es wird nicht geachtet auf wie und wann (und auch nicht zum welchen Preis, daher schlagen alle Steuererhöhungen fehl), aber es geht um sich und die Kumpanen unter den Tisch zu saufen. Männlein wie Weiblein. Das stört mich wesentlich mehr. Als Grund wird die Dunkelheit angegeben, oder die Helligkeit, oder die Kälte, aber auch die Wärme...

#8 Re: Deutschland aus finnischer Sicht

Verfasst: 19. Jul 2006 14:42
von Naali
-Deutsche diskutieren dauernd

-Deutsche räumen das Buffet leer (wer hat als erster seinen Teller vollgeladen) und packen alles ein sowie nehmen es mit.

-In Deutschland leben viele Türken

-Deutsche leben von Bier und Bratwurst :D

- "Ordnung" ist das beliebteste und wichtigste Wort der Deutschen

- Deutsche sind streng und haben keinen Humor.

#9 Re: Deutschland aus finnischer Sicht

Verfasst: 19. Jul 2006 14:47
von Naali
Hier noch Witziges aus verschiedenen Reiseführern :D


Japanische Reiseführer

Wenn man nach Deutschland, ein Autokönigreich kommt, sollte man doch einmal selbst Auto fahren. Die Deutschen halten die Verkehrsregeln sehr gut ein. Daher ist es sehr leicht für uns in Deutschland zu fahren.

Deutsches Bier gibt es nicht nur auf dem Münchner Oktoberfest. Es ist überall so gut, dass es schon selbst eine Reise wert ist – man sagt auf deutsch Bierreise.
Es ist bestimmt interessant wenn man in jedem Gebiet das spezielle Bier probiert und angeheitert in Deutschland verreist.

Die wichtigsten Vokabeln: Guten Tag, Dankeschön und Prost!


Niederländische Reiseführer

Bei Rot stehen bleiben und auf Autobahnen sofort wieder rechts einordnen, sonst denkt ganz Deutschland wirklich, dass NL „nur links“ bedeutet.

Nicht jeden gleich mit dem Vornamen anreden, wie es in Holland Sitte ist. Wildfremden Menschen auch nicht gleich drei Küsse auf die Wange geben, sondern Abstand halten und die Hand geben.

Pünktlich sein und bei Einladungen immer ein Präsent mitbringen.


Chinesische Reiseführer

Wenn Sie in Deutschland umherreisen, machen Sie den Deutschen nicht so viele Komplimente. Das würde ihnen das Gefühl geben, dass Sie auf sie herabblicken und ist damit eine Beleidigung.

Außerdem sollte man in Deutschland nie in der Öffentlichkeit flüstern. Das macht die Deutschen misstrauisch.

Man soll Deutsche auch nie anstarren, denn dann denken sie, man habe etwas gegen sie.

Wenn Sie in Deutschland in ein Fischrestaurant gehen, sprechen Sie nicht beim Essen, das ist unhöflich.

Vermeiden Sie es in Deutschland Milch zu bestellen. Deutsche empfinden Milch auf dem Frühstückstisch als Zumutung.


Amerikanische Reiseführer

Lächeln Sie nicht zuviel in Deutschland. Deutsche brauchen einen Grund zum Lächeln, sind von Grund auf pessimistisch und genießen das. Wer zuviel lächelt ist verdächtig oder verrückt.

Besser auf ein „Wie geht’s?" verzichten, denn Deutsche hassen Geschwätz. Es ist Ihnen egal, ob andere einen guten Tag haben oder nicht.

Deutsche verabscheuen Regelverstöße. Wer zum Beispiel auf Rolltreppen nicht wie vorgeschrieben rechts steht, wird angerempelt, umgerannt und angebrüllt.

Glauben Sie nicht, dass die Deutschen keinen Humor haben. Sie amüsieren sich in lärmigen Bierhallen, gemütlichen Weinkellern und Straßencafes. Lassen Sie mit den Deutschen alle Hüllen fallen beim Oktoberfest, Fasching oder Karneval.


Italienische Reiseführer

Die Deutschen des neuen Jahrtausends sind weitgehend liberal, reisen viel und sprechen erstaunlicherweise mindestens ein oder zwei Fremdsprachen.

Weitere besondere Merkmale: Deutsche trinken eine geschmacklose Kaffeebrühe und sortieren den Müll penibel, und zwar in vier getrennten Containern. Sie hassen Türen die offen stehen, trinken Wasser mit extrem viel Kohlensäure, duschen lieber als dass sie baden und lieben ihr Auto über alles.

Karneval feiern die Deutschen mit mediteraner Leichtigkeit. Das zeigt, dass sie nicht so streng sind, wie allgemein über sie gedacht wird.


Britische Reiseführer

Qualität und Auswahl des deutschen Bieres sind weltweit einmalig. Mehr als 1200 Brauereien, allein die Hälfte davon in Bayern – Biertrinkers Paradies. In Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz ist das Bier sanfter, weil hier die Leute ans Weintrinken gewöhnt sind.

In der Kneipe besser nicht mit erhobenem Zeigefinger ein Bier bestellen, sonst könnte man leicht mal zwei Glas bekommen. Merke: der Deutsche beginnt beim Zählen mit dem Daumen.

Generell ist „Sie“ sagen ganz wichtig, nicht einfach „du“. Nur junge Leute und Studenten empfinden das nicht als unhöflich.



Spanische Reiseführer

Das mit dem deutschen Wetter ist auch im Sommer ziemlich kompliziert. Auch im August einen dicken Pulli einpacken, so anziehen, damit man gegen Brüllhitze und Regenschauer gleichzeitig gewappnet ist.

Wein wird nicht einfach so getrunken, sondern gilt in Deutschland als eine Art Luxusgut, das in entsprechender Atmosphäre und keineswegs aus irgendeinem(!) Behältnis verkostet wird.

Einem Deutschen schmatzt man nicht umstandslos rechts und links auf die Wange. Die Hand geben, das lernen in Deutschland schon die kleinen Kinder. Dieses Ritual des Nordvolkes schon vor der Reise schon ein bisschen üben!


Französische Reiseführer

Großes Frühstück, mittags Bratwurst und Bier, später „Le Käsekuchen“ und Schwarzwälder Kirschtorte.

Lassen Sie kein Trinkgeld auf dem Tisch liegen, drücken Sie es dem Kellner in die Hand und sagen „Stimmt so!“.

Es heißt die Deutschen hätten keinen Humor. Stimmt nicht!

Quelle: SWR3

#10 Re: Deutschland aus finnischer Sicht

Verfasst: 19. Jul 2006 15:33
von Kathi
Hihi, der chinesische ist ja lustig. Man empfindet Milch also als Zumutung. :D

#11 Re: Deutschland aus finnischer Sicht

Verfasst: 19. Jul 2006 16:20
von black rose
dachte ich auch so. aber das meiste stimmt. mit den türen zb. sowas hasse kich auch. wozu sind denn die dinger sonst da?
was ich fies find, is das wir deutschen "eine geschmacklose kaffeebrühe" trinken würden. ich bin gaz froh, das es nur ne brühe is, sonst wärs mir zu bitter. aber auch deutsche können ganz schöne kaffeetrinker sein! :D

#12 Re: Deutschland aus finnischer Sicht

Verfasst: 19. Jul 2006 16:33
von sunny1011
black rose schrieb am 19.07.2006 17:20
was ich fies find, is das wir deutschen "eine geschmacklose kaffeebrühe" trinken würden. ich bin gaz froh, das es nur ne brühe is, sonst wärs mir zu bitter. aber auch deutsche können ganz schöne kaffeetrinker sein! :D
Deutscher Kaffee ist sehr schmackhaft, verglichen mit Finnischen. Aber die Südländer trinken ihn wirklich anders, meistens aus dem Espressokocher und dagegen ist Filterkaffee aus der Kaffeemaschine nicht so toll. Es liegt oft daran, dass die Maschinen das Wasser nicht ordentlich aufbrüher, also läuft es nur durch. Es muss nicht zwangsmässig bitterer sein. Ich hab mir auch so einen traditionellen Kaffeekocher zugelegt und mit der richtigen Kaffeesorte schmeckt es wunderbar. Juhla Mokka fällt flach für mich und für alle Finnen, die den deutschen Kaffee bei mir probiert haben. Es liegt wohl an den Röstmethoden. Finnische Sorten werden nur mild geröstet und dadurch nimmt er den seltsamen Geschmack an und "verduftet" in der Frischhaltedose sehr schnell.

#13 Re: Deutschland aus finnischer Sicht

Verfasst: 19. Jul 2006 16:56
von black rose
aha? naja, ich bin wie gesagt, nich so der kaffeetrinker. davon hab ich nich soo viel ahnung. ich kenn ja nur den deutschen kaffee, und der is mir schon manchmal zu stark. wenn ich mir berlege, das manche das zeug ohne milch oder sahne trinken... *schüttel*
ich bin ja eher der süße typ, also: immer schön viel zucker rein ;)

#14 Re: Deutschland aus finnischer Sicht

Verfasst: 20. Jul 2006 07:04
von ulli
sunny1011 schrieb am 19.07.2006 16:33
Es liegt wohl an den Röstmethoden. Finnische Sorten werden nur mild geröstet und dadurch nimmt er den seltsamen Geschmack an und "verduftet" in der Frischhaltedose sehr schnell.
Es kann außerdem auch an der Kaffeesorte liegen, in Deutschland besteht der Filterkaffee wohl überwiegend aus Arabica Bohnen, während woanders die Sorte Robusta überwiegt. Vor Jahren hieß es 'mal, der Kaffee in Deutschland sei so teuer, weil die Arabica Sorte nur hier abgesetzt werde und deshalb das Angebot auf dem Weltmarkt nicht so groß sei.

#15 Re: Deutschland aus finnischer Sicht

Verfasst: 20. Jul 2006 07:27
von sunny1011
Stimmt Ulli. Ich nehm es gern in Kauf. Zum gleichen Zeitpunkt hat Juhla Mokka unter 2 Euro gekostet. Ich bin kein grosser Kaffeetrinker, aber wenn schon, dann was besonderes Latte Macchiato, Espresso, oder einen guten Filterkaffee. Notgedrungen in der Arbeit Nescafe Red Cup. Für einen Instant ist er sehr aromatisch (wurde bereits von Kollegen angesprochen, was so schön duftet :] ).