und wenn ich 10 Jahre dort bleiben möchte ?

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fran
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#1 und wenn ich 10 Jahre dort bleiben möchte ?

Beitrag von fran »

Hi, ich bin neu hier ...

wo würdet ihr in Finnland leben wollen, wenn es sich um 10 Jahre handeln würde ? Und warum dort ?
Ich möchte im Sommer 2008 ein paar Fleckchen in Finnland abklappern und Ausschau halten nach einem permanenten Wohnsitz.
Anregungen von euch könnten mir helfen, eine Route zusammenstellen.

Grüße
fran
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Tenhola
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#2 Re: und wenn ich 10 Jahre dort bleiben möchte ?

Beitrag von Tenhola »

Als erstes eine Gegenfrage. Musst Du fuer Deinen Lebensunterhalt noch arbeiten und wenn ja als was? Davon hängt nämlich ziemlich viel ab bezueglich eines Wohnortes. Auch die Freizeitgestaltung könnte einen Einfluss haben.
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Peter
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#3 Re: und wenn ich 10 Jahre dort bleiben möchte ?

Beitrag von Peter »

Ich muß Tenhola Recht geben. Wenn ich den Jackpott im Lotto geknackt hätte, wäre es für mich einfach, die Frage zu beantworten. Ich würde mir in Nordkarelien direkt an einem See ein schönes Blockhaus aus Rundstämmen bauen und es mir gut gehen lassen. Wäre das was für dich? Oder bekommst du da Depressionen, weil es da zu einsam ist und du die Nähe der Stadt brauchst? Du hast vielleicht gehört, dass es in Lappland so schön ist? Das istes auch, keine Frage. Sapmi würde mich vierteilen, wenn ich etwas anderes behaupten würde! :mrgreen: Hat dir aber auch jemand gesagt, dass da, je nachdem wie weit du in den norden gehst, vielleicht schon Mittags stocktiefe Nacht herrscht? Im nördlichsten Lappland gar herrsch von Dezember bis Mitte Januar "Kaamos", die Polarnacht. Da kommen nur wenige Zugereiste mit zurecht; selbst vielen Einheimischen bereitet das Probleme. Deshalb schmeckt dort ja auch de Akohol so gut. Von daher kommt für mich die nördliche Landeshälfte nur als Urlaubsziel in Frage. Aber das ist natürlich ein individuelles Problem.
Noch viel wichtiger ist die Frage, ob du darauf angewiesen bist, deinen Lebensunterhalt mit Arbeit zu verdienen. Wenn ja, als Verkäufer im Media Markt, Elektoingenieur oder Fußpfleger sehen deine Chancen im Outback der Finnischen Wälder und Seen nicht so toll aus. Es ist nicht witzig, im Winter täglich zig Kilometer auf verschneiten oder vereisten Strassen zur Arbeit zu fahren. Auch schon Gedanken über die Altersvorsoge und Krankenversicherung gemacht? Da denken viele nicht dran. Die staatliche Ver- und Vorsorge ist nämlich nicht so toll wie bei uns in Deutschland, auch wenn hier diesbezüglich nicht alles zum Besten steht. Das finnische KELA Gesundheitssystem deckt nur das aller wichtigste ab, dass du praktisch überlebst. Willst du abgesichert sein wie bei uns, mußt du Zusatzversicherungen sowohl für den Krankheitsfall als auch für das Alter abschließen.

So, jetzt höre ich aber auf, auch wenn ich noch stundenlang weiterschreiben könnte. Du siehst, bei Plänen, wie du sie im Kopf hast, sind unzählige Dinge zu bedenken, wenn das ganze Vorhaben nicht in einer riesengroßen Enttäuschung enden soll.
Zwei Dinge aber noch zum Schluss: Wenn du deinen Lebensunterhalt mit Arbeit bestreiten mußt, solltest du einen Arbeitsvertsvertrag schon vor der Auswanderung in der Tasche haben und dich halbwegs auf finnisch unterhalten können. Die Finnen sind zwar nett und freundlich, aber auch zurückhaltend Fremden gegenüber. Es ist für einen Ausländer nicht so leicht zwischenmenschliche Kontakte mit Finnen zu knüpfen wie mit Menschen anderer westeuropäischer Länder. Hast du schulpflichtige Kinder? Eine deutsche Schule oder eine mit mit einem deutschen Zweig wäre auch nicht schlecht. Die wiederum findest du nicht auf de Land.
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Sapmi
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#4 Re: und wenn ich 10 Jahre dort bleiben möchte ?

Beitrag von Sapmi »

Peter hat geschrieben: Du hast vielleicht gehört, dass es in Lappland so schön ist? Das istes auch, keine Frage. Sapmi würde mich vierteilen, wenn ich etwas anderes behaupten würde! :mrgreen:
Ach was. Ist mir doch grad recht, wenn es nicht allzu viele Leute dorthin zieht. :P
Peter hat geschrieben:
Hat dir aber auch jemand gesagt, dass da, je nachdem wie weit du in den norden gehst, vielleicht schon Mittags stocktiefe Nacht herrscht? Im nördlichsten Lappland gar herrsch von Dezember bis Mitte Januar "Kaamos", die Polarnacht.
Allerdings ist's dafür im Sommer nie dunkel. :mrgreen:

Aber stimmt natürlich, die hellen Nächte bringen einem im Alltag sicher nicht so viel wie einen die dunklen Tage belasten können.

Jedenfalls ist das mit der Gegend reine Geschmackssache.
Daher wäre eine Rundreise durch's (mehr oder weniger) ganze Land für's erste sicher nicht schlecht.

@fran: Warst Du denn vorher noch nie in Finnland? Und wieviel Zeit hast Du denn für die Reise?

Naja, und dann wäre da halt die Frage, warum es überhaupt ausgerechnet Finnland sein soll. :mrgreen:
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fran
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#5 Re: und wenn ich 10 Jahre dort bleiben möchte ?

Beitrag von fran »

@Tenhola
ich kann über das Internet arbeiten. Eine große Stadt sollte im Umkreis von 100 bis 200 km sein.

@Peter
viele nützliche Hinweise. Danke! Es sollte wohl eher der Süden sein (obleich ich den Norden nicht kenne).
bzgl. Helligkeit muss ich Sampi rechtgeben, alles hat eben seine Vor- und Nachteile. Und das ist auch so bei uns in Deutschland.

Blockhütte bauen ? Geht das einfach so ? Das wär' möglich ? Die Behörden bei uns in D bestimmen ja sogar, welche Bäumchen man im Vorgarten planzen darf und welche nicht. Wie ist das in Finnland ?

Ich möchte keinesfalls zurückgezogen leben, doch 20 bis 50 m zum nächsten Nachbarn sind ok. Dann stößt man nicht ständig zusammen (wie Sa.morgens in einer deutschen Einkaufspassage). Ich bin davon überzeugt, dass ich 20 Nachbarfamilien in der Nähe innerhalb eines Jahres besser kennen und schätzen würde, als in D die Nachbarn auf der anderen Straßenseite. Dass Menschen vielleicht nicht so aufgeschlossen sind, wie Mittel- oder Südeuropäer, kann ein Vorteil sein, dann wird auch nicht so viel unnützes Zeug gelabert, ist mir eher sympathisch. Zurückhaltung im Freundschaften schließen finde ich deutlich besser, als das amerikanische "I love you" nach 2 Minuten.

Ich lausche weiter auf Tipps von euch, freue mich darauf ...

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#6 Re: und wenn ich 10 Jahre dort bleiben möchte ?

Beitrag von Tenhola »

Nun wennn Du die Vorteile vom Internet auf diese Art nutzen kannst ist das ja super. Persönlich wohnen wir ca. 10 Km. vom Dorf entfernt. Ein Auto ist da natuerlich Pflicht.
Mit schulpflichtigen Kindern kann bei grösseren Distanzen meistens auf ein Schulbus/Taxi zurueck gegriffen werden.
Das mit der "Blockhuette" ist immer möglich wenn Du die Baubwewilligung bekommst, was aber in der heutigen Zeit je nach Ort nicht mehr so einfach ist. Mein Freund musste zB. mit seinem neuen Haus einen Abstand von 200 m einhalten, während unser altes Haus noch 20 m vom Ufer entfernt steht.
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#7 Re: und wenn ich 10 Jahre dort bleiben möchte ?

Beitrag von fran »

10 km vom Dorf entfernt alleine ohne weitere Nachbarn ?

Bis ich auf längere oder lange Zeit in Finnland bleiben will (obgleich dies, wenn ich unbedingt wollte, vielleicht auch schon dieses Jahr möglich sein könnte), werden meine beiden Töchter vermutlich flügge sein (d.h. nur noch dann bei mir vorbeischauen, wenn sie etwas brauchen) :D Dennoch ... solche "Infrastruktur-Hinweise" sind wertvoll für mich, denn ich denke auch daran, eine kleine Pension oder ähnliches zu haben (mit finnischem Personal, ich habe anderes zu tun). Meine Freunde wissen, dass ich nach Finnland gehen werde und die Häfte davon wird bestimmt bei mir vorbeischauen. Das sollen sie können, wann immer sie wollen.

200 Meter vom Ufer stören mich nicht, ich gehe gerne zu Fuß. Ausserdem werden die Ufer in 2 Jahrzehnten wahrscheinlich von Touristen bevölkert sein, dann lieber ein wenig im Hinterland bleiben.

Alles was mit Baugenehmigungen zu tun hat, ist für mich interessant. Wenn ich baue, dann ein ökologisch orientiertes High-Tech-Haus, dem man das von außen aber nicht ansehen darf. Und es muss in die Landschaft passen, naturell und kulturell. Mit High-Tech meine ich moderne Wärmedämmung, eigene Energieerzeugung und Energiesparmethoden, Glas, Holz, Naturstein (kein Beton). Ein Bach in der Nähe wäre von Vorteil (Wasserkraft in kleinem Stil), aber nicht zwingend notwendig (es gibt genügend Alternativen bzgl. Energiegewinnung).

Da Du von "Deinem Freund" sprichst, erschließe ich (und aus Deinem Namen), dass Du eine Finnin bist. Es freut mich, dass eine Einheimische (Person) als erste in diesem "discussion thread" geantwortet hat (ohne die interessanten Hinweise von Peter herabsetzen zu wollen). Ich nehme das zum Anlaß, mich von D aus über das Web bzgl. Deines Dorfes schlau zu machen (was ich im Web dazu finde, und ein paar Treffer gibt es da schon). So werde ich auch beim "Finnish lernen" vorgehen: bei jedem Einkauf (Bäcker, Restaurant, etc ...) hol' ich mir von den Leuten ein paar Brocken Finnish (in Italien hat das mehrfach sehr gut geklappt, d.h. heißt die hatten immer was zu lachen, aber ich hatte auch den Eindruck, dass sie sich freuten, wenn ich tags darauf die Wörter noch wußte und verwendete). Eine Sprache muss man in dem zugehörigen Land lernen. Und bzgl. Finnland möchte ich von Menschen lernen - von Meinungen, nicht von gedruckten Kapiteln - daher habe ich diesen Thread geöffnet.

Ich freue mich über weitere Beiträge, Hinweise, Warnungen, Drohungen ... oder was es halt so an menschlich Typischem gibt.
(P.S. ich bin ein Kerl ;)
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#8 Re: und wenn ich 10 Jahre dort bleiben möchte ?

Beitrag von fran »

@Peter (... auch wenn ich noch stundenlang weiterschreiben könnte)

warum tust du das nicht ? im Forum sollten wir wohl immer wieder einen Punkt finden, aber ... für Dich persönlich ?! Du scheinst Finnland zu lieben, also schreib es auf. Nichts ist überzeugender als Authentizität, das schlägt jeden 0-8-15 Reiseführer.

@Peter as admin

ich habe (leider) keine Zeit, im Forum andere Beiträge zu lesen, daher ist folgende Idee vielleicht *nicht* angebracht (da möglicherweise bereits umgesetzt). Wie wär' es denn, wenn Teilnehmer in ihren Beiträgen auch ein Finnisches Wort unterbringen würden (mit deutscher Übersetzung in Klammern für "zeitlose" wie mich). Man lernt dabei ein wenig Finnisch, wenn auch nur Brocken, doch immerhin. Das sähe ich als einen echten Mehrwert.
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#9 Re: und wenn ich 10 Jahre dort bleiben möchte ?

Beitrag von fran »

von sapmi @fran: Warst Du denn vorher noch nie in Finnland? Und wieviel Zeit hast Du denn für die Reise?

@sapmi
Nein, (noch) nie in Finnland gewesen. Und zuwenig Zeit. Aber mir geht es nicht darum, in einer Reise Finnland kennen zu lernen, sondern zu fühlen, ob es etwas für mich sein könnte. Wenn ich dabei eine Zuneigung bei mir beobachten würde, dann hätte ich einen guten Platz gefunden, und der Rest könnte mir egal sein (würde es aber nicht, käme nur später dran).

von sapmi: Naja, und dann wäre da halt die Frage, warum es überhaupt ausgerechnet Finnland sein soll.
@sapmi
muss nicht ausgerechnet Finnland sein, es könnte vielleicht Finnland sein. Ich habe für diesen Diskussionsfaden *nicht* die Überschrift "ich will in Finnland bleiben" gewählt. Finnland - im folgenden F genannt (das original finnische Wort dafür wäre eigentlich besser !) - hätte mehrere Vorteile für mich. Fangen wir bei gesundheitlichem an: es ist kühler als in D. Menschen in D sprechen mich immer wieder darauf an, ob es mir im T-shirt bei 10-15 Grad Außentemperatur nicht zu kalt wäre? Ist mir nicht zu kalt, mein persönliches Thermostat ist eben nicht so kalibiriert, wie bei den meisten in D. Auch wenn das den Meisten nur ein Lächeln abringt (was ist denn das für ein Spinner), für mich ist das ein Problem. Neulich musste ich eine Theatervorstellung vorzeitig verlassen (noch vor der Halbzeitpause), weil es mir viel zu heiß war (unerträglich heiß). Und mein T-shirt konnte ich nicht auch noch ausziehen, während andere teilweise in Winterjacken herumsaßen. Kann sich jemand vorstellen, wie übel es mir geht, wenn in D mal wieder eine wochenlange Hitzewelle losgeht wie 2003 oder 2006 ? 2007 war ich mit meiner Familie in der Türkei, Sommerurlaub. Viel zu heiß. Und bei den Türken fiel ständig die Klimaanlage aus. Ich war in der zweiten Urlaubswoche nur noch krank, mehr und schlimmer als im ganzen Jahr zuvor in D.

Das ist nur ein Grund. Es gibt aber deutlich mehr. Und unter den "mehr" werden vermutlich auch welche sein, die anderen besser einleuchten werden.
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#10 Re: und wenn ich 10 Jahre dort bleiben möchte ?

Beitrag von sunny1011 »

Hallo,

na das ist eine interessante Geschichte. :) Ich lebe seit 7 Jahren mit meinem finnischen Mann im Süden, arbeite im Hauptstadtgebiet. Für mich persönlich ist es schon wichtig, dass es nicht so abgelegen ist und teilw. sind Dörfer sehr übersichtlich (siehe Bevölkerungszahl und Verteilung). Mit Nachbarn kann man Glück und Pech haben. Ich muss da nicht unbedingt dicke Tunke haben, aber ein "Tach!" hätt ich schon gern erwidert. Bei uns gibt es Gott sei dank solche und solche - teilw. halten wir engen Kontakt, manche gucken verschüchtert weg, wenn man grüsst. Die meinen es sicher nicht böse. Ob Dir das zusagt, weiss ich nicht. Im Dorf gibt es nicht weniger Tratsch als in D, da muss ich Dich enttäuschen... In der Stadt ist es eher anonym, wenn man nicht aktiv kontakt sucht, also angenehm.

Zu den Gebieten - reisen oder bauen? Als sehr naturnah und trotzdem "alles was man braucht" find ich die Gegend von Jyväskylä. Die Stadt ist nicht gerade schön (typischer DDR-ähnlicher Plattenbau, wie fast in jeder finnischen Stadt), aber der Umkreis ist sehr schön, z.B. Jämsä, Korpilahti usw. Dort aber einen Bauplatz zu bekommen ist nicht gerade einfach. Es ist eine beliebte "Mökki"-Gegend. Saimaagebiet im Osten ist sicherlich auch interessant.

Bzgl. Bau, es gibt die typischen Formalitäten und Wartezeiten und schwarzen Schafe bleiben auch nicht aus. Ich glaube als Faustregel gilt, alles was man fest auf dem Land baut, bedarf einer Genehmigung. Deswegen sieht man oft Hütten, Schuppen, die "auf Beinen" stehen. Nicht ganz praktisch, also lohnt es sich schon in den sauren Apfel beissen. Allegemein sind die ämter weniger Bürokratisch in verschienenden Angelegenheiten, aber es gibt Fälle wie bei meiner Freundin. Für Garagenanbau waren die Zeichnungen in der falschen Reihenfolge, dann gab's eine Ablehnung und alles neu :roll:

Beim Ökobau ist Dir sicher bewusst, dass es deutlich teurer ist in Finnland, sowohl die Arbeitspreise (sofern Du nicht alleine baust) als auch besondere neue Technologien sind bei weitem nicht so verbreitet und erhältlich wie in D. Wenn man umweltbewusst sein will, zahlt man horrendes Geld. Es ist nicht gerade ermutigend. Bestimmte Dinge lassen sich sicher aus D liefern, aber wiederrum, kann es dann schwierig mit Genehmigungen sein, wenn es nicht 08/15 ist.

Was hast Du vor bzgl. Sprache lernen? Wie ein Eremit willst Du sicher nicht leben und wenn ich richtig verstanden habe, hast Du ja Kinder und die sollen sicherlich angepasst leben? Finnland stellt sich zunehmend auf Ausländer an (vor 10 Jahren hab ich es noch ganz anders empfunden -- und nicht nur ich -- und es gibt noch weitgehend eine gewisse "Angst" vor etwas anderem... Das lockert sich neuerdings, aber wie gesagt, eher in den Zentren als in 800 Einwohner Dörfern. Auf jeden Fall erleichtert die Sprache die Integration.

Man muss es probieren halt. Momentan fällt mir nichts mehr ein.
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Tenhola
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#11 Re: und wenn ich 10 Jahre dort bleiben möchte ?

Beitrag von Tenhola »

Zuerst etwas Aufklärung zu meiner Person. Auch ich bin wie Du ein Kerl (kein Finne) und nahezu 30 Jahre mit meiner fin. Frau verheiratet. Schon aus diesem Grund war ich unzählige Male in FIN und während vielen Jahren speziell in Lappland. Wir haben uns dann vor 12 Jahren hier niedergelassen. Der von mir angesprochene Freund ist also ein Freund von mir und meiner Frau.
10 Km vom Dorf entfernt, ist hier nicht etwas Spezielles. Ganzjährige Nachbarn haben wir in der Umgebung 3, doch es kann Wochen dauern, bis man einen von ihnen sieht, denn dazwischen liegt jeweils Wald.
Also ich meine, auch in 2 Jahrzehnten wird es mit den Touristen nicht so überbevölkert sein. Wenn ich von Seenähe spreche, meine ich natürlich, dass man auch Eigentuemer des Grundstückes ist. Seegrundstücke für Wohnhäuser sind heute kaum mehr zu bekommen oder dann nur noch zu horrenden Preisen.
Wie sunny1011 schon sagte, ein ökologisch orientiertes High-Tech-Haus braucht hier sicher mehr Aufwand als in DE. Der grösste Teil an Energie braucht man hier für die Heizung. Die klimatischen Verhältnisse sind doch etwas anders als in DE, wenn es diesen Winter auch nicht so aussiehr.
Was mich aber sehr erstaunt ist, dass Du Pläne für FIN machst ohne die Verhältnisse hier nur ein wenig zu kennen.
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#12 Re: und wenn ich 10 Jahre dort bleiben möchte ?

Beitrag von fran »

@sunny
DDR-ähnlicher Plattenbau wie fast in jeder finnischen Stadt ?! Wie kann das möglich sein ? Die Finnen schneiden in Bildungstests am besten ab und dann "Plattenbau verbreitet" ? Wie passt das zusammen ?

Menschen sind mehr oder weniger überall ähnlich, wenn es sich um "Reingeschmeckte" handelt (so nennt man sie bei uns im Schwabenland / Landeshauptstadt Stuttgart). Auch Getratsche wird ähnlich verbreitet sein, beeindruckt oder beeinflusst hat mich das nie (solange nicht mit Gewalt gegen Ausländer zu rechnen ist).

Gegen Formalitäten, Genehmigungen und Wartezeiten habe ich nichts einzuwenden, solange nicht massive Schwarzzahlungen erforderlich werden (Italien) oder mit mental betoniertem Beamtenstarrsinn aus einem unübersichtlichen und widersinnigen Wust and Vorschriften gerechnet werden muss (Deutschland).

Ich bin in der Hochtechnologie zuhause. Was es in Finnland nicht günstig gibt, bringe ich mit. Das umfasst auch Spezialisten. Da wir alle in der EU sind, sollten da keine Probleme bestehen. Oder doch ?

> was hast du vor bzgl. Sprache lernen

hier haben wir jetzt einen wesentlichen Punkt, weswegen ich F interessant finde. Wie schaffen es die Finnen immer wieder, in Bildungstests ganz vorne zu landen ? Eine Antwort habe ich aus einem Buch über das f. Bildungssystem: In F gibt es keine Kindergärtnerinnen, sondern Kinderlehrerinnen, die - wie die Schullehrer - Universitäten besuchen, wenn auch nicht so lange, wie deren Kollegen für der Schule. Diese Information habe ich aus einem Buch, das jedem Deutschen kostenfrei in Bibliotheken zur Verfügung steht. Warum wird das von Deutschen Bildungspolitikern nicht gelesen ?!

Bildung hängt starkt mit Sprache zusammen. Was ich über Finnisch gelesen habe, ist hoch interessant ! Oder in anderen Worten: Ich muss Finnisch lernen, um Land und Leute auch nur annähernd verstehen zu können. Natürlich habe ich längst CDs und Lehrbücher zuhause herumliegen (Colloqial Finnish : Finnish/English, Assimil : Finnisch/Deutsch). Hätte ich - wie Peter sagte - im Lotto gewonnen, dann würde ich meine Prioritäten so umsortieren, dass "Finnisch lernen" an erster Stelle auftaucht. Und dennoch würde ich es von Deutschland aus tun, weil meine Familie hier ist und meine Töchter noch nicht mit der Schule fertig sind (d.h. abends ist oft Mathe, Englisch oder Französisch angesagt). Was kann ich also gegenwärtig tun, ausser von hier aus abwägen, mich vertraut machen mit ..., diskutieren und dann im Sommer schon ein wenig klüger geworden einen Abstecher nach Finnland machen ?!Aus meiner gegenwärtigen Lebenssitutation sind eure Erzählungen, eure Erfahrungen am wertvollsten für mich, eure ganz persönlichen Meinungen. Fakten kriege ich, wenn ich will, massenhaft aus Büchern. Ich lerne aus Euren Erfahrungen. Ein Reiseführer kann das nicht vermitteln, zumindest kein herkömmlicher (Peter soll doch einen alternativen schreiben, basierend auf Mitteilungen VIELER aus diesem Forum).

von Tenhola: Was mich aber sehr erstaunt ist, dass Du Pläne für FIN machst ohne die Verhältnisse hier nur ein wenig zu kennen.
@Tenhola:
ich kenne die Verhältnisse in zahlreichen nicht-deutschen Staaten, jede Kultur hat ihre Besonderheiten, Vor- und Nachteile. Egal wo ich bin, ich habe permanent Kontakt zu Freunden aus der ganzen Welt. Seit vielen Jahren. Landesgrenzen sind bei Leuten unserer Art genausowenig erkennbar, wie bei einer Satellitenaufnahme. Sehr viele Leute schwärmen von Finnland. Können die alle falsch liegen ? Es gibt auch leute, die Astronaut werden wollen, ohne schon einmal auf dem Mond gewesen zu sein. Und wenn Finnland wirklich so schön ist, wie viele behaupten, dann werde ich diesen Sommer "auf den Mond kommen" und alles selbst erleben. Ein Astronaut denkt sicherlich darüber nach, was er auf dem Mond dann machen wird, machen kann.
Zuletzt geändert von fran am 10. Mär 2008 22:19, insgesamt 2-mal geändert.
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#13 Re: und wenn ich 10 Jahre dort bleiben möchte ?

Beitrag von Sapmi »

fran hat geschrieben: es ist kühler als in D. Menschen in D sprechen mich immer wieder darauf an, ob es mir im T-shirt bei 10-15 Grad Außentemperatur nicht zu kalt wäre? Ist mir nicht zu kalt, mein persönliches Thermostat ist eben nicht so kalibiriert, wie bei den meisten in D.
Kommt mir sehr bekannt vor. :mrgreen:
fran hat geschrieben:
Auch wenn das den Meisten nur ein Lächeln abringt (was ist denn das für ein Spinner), für mich ist das ein Problem. Neulich musste ich eine Theatervorstellung vorzeitig verlassen (noch vor der Halbzeitpause), weil es mir viel zu heiß war (unerträglich heiß). Und mein T-shirt konnte ich nicht auch noch ausziehen, während andere teilweise in Winterjacken herumsaßen. Kann sich jemand vorstellen, wie übel es mir geht, wenn in D mal wieder eine wochenlange Hitzewelle losgeht wie 2003 oder 2006 ?
Ja, sehr gut sogar. Man kommt sich echt schon exotisch vor, wenn man nicht ab 22 Grad abwärts Frostbeulen kriegt. :wink:

So gesehen würde ich Dir natürlich unbedingt Nordfinnland empfehlen.
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#14 Re: und wenn ich 10 Jahre dort bleiben möchte ?

Beitrag von sunny1011 »

fran hat geschrieben:@sunny
DDR-ähnlicher Plattenbau wie fast in jeder finnischen Stadt ?! Wie kann das möglich sein ? Die Finnen schneiden in Bildungstests am besten ab und dann "Plattenbau verbreitet" ? Wie passt das zusammen ?
Ja, die Stadtarchitektur ist wirklich weniger schön :cry: z.B. das Wohngebiet Tööllö in Helsinki, Lahti, Jyväskylä (Stadtkern) - alles ziemlich gleich. Von einer der wenigen Burgen namens Olavinlinna in Savonlinna sieht man auch solche grauen Monster. Sehr schade. Wir haben hier einen Thread dazu.

Dennoch gibt es dann in fast jeder Stadt nette Stadtteile mit Reihenhäussern und gepflegter Gegend. Ansonsten stammt das meiste in grösseren Städten, in denen Jobs existieren graue hässliche Bauten überwiegend aus den 60ern. Auf dem Land ist es natürlich dieser typische Baustil mit roten Holzhäusschen und weissen Fensterrahmen. Anderer architektonischer Aspekt: es gibt nicht wirklich alte Architektur (aus geschichtlichen Gründen) und ich hab das Gefühl, dass das was da ist, erst neulich gepflegt wird.
fran hat geschrieben: Auch Getratsche wird ähnlich vertreitet sein, beeindruckt oder beeinflusst hat mich das nie (solange nicht mit Gewalt gegen Ausländer zu rechnen ist).
Ich denke als Deutsche/r hat man wenig zu befürchten, aber rassistische Übergriffe sind natürlich auch hier nicht gänzlich fremd.
fran hat geschrieben: Gegen Formalitäten, Genehmigungen und Wartezeiten habe ich nichts einzuwenden, solange nicht massive Schwarzzahlungen erforderlich werden (Italien) oder mit mental betoniertem Beamtenstarrsinn aus einem unübersichtlichen und widersinnigen Wust and Vorschriften gerechnet werden muss (Deutschland).
Schwarzzahlungen eher nicht, zumal das Land auf Transparency International auf Platz 1 steht. Vorschriften sind nicht sonderlich kompliziert, man beisst nur auf Granit, wenn jeder Beamte eine andere Meinung vertritt und es ist schwierig eine eindeutige Quelle zu finden. Alles etwas locker, mit etwas Glück klappt's prima.
fran hat geschrieben: Was es in Finnland nicht günstig gibt, bringe ich mit. Das umfasst auch Spezialisten. Da wir alle in der EU sind, sollten da keine Probleme bestehen. Oder doch ?
Mit dem nötigen Kleingeld klappt auch das sicher. Man muss allerdings beachten, dass z.B. bestimmte Vorschriften bestehen, dass ein Laie keine Elektrizität legen darf (Versicherungsprobleme beim Brand etc.). Ich weiss nicht inwiefern man "fremden" Fachmännern bestimmte Papiere besorgen muss, aber deutsche Handwerker haben hier hohes Ansehen ;) d.h. sowas lässt sich mit zuständigen Behörden klären.
fran hat geschrieben: Wie schaffen es die Finnen immer wieder, in Bildungstests ganz vorne zu landen ? Eine Antwort habe ich aus einem Buch über das f. Bildungssystem: In F gibt es keine Kindergärtnerinnen, sondern Kinderlehrerinnen, die - wie die Schullehrer - Universitäten besuchen, wenn auch nicht so lange, wie ihre Kollegen für der Schule.
Ich würde das nicht überbewerten. Gut abgeschnitten haben Schulkinder. Im Berufsleben erblindet man seltenst vom lichten Glanz eines Genies. Viele studieren, weil es gut zugänglich ist und fast kostenfrei, wie in vielen anderen Ländern. Wir Deutschen sind auch keine Idioten. Vieles wird auf den geringen Ausländeranteil zurückgeführt. Zweiter Grund: aktive und lebensnahe Schulpraxis (Gruppenprojekte schon sehr früh, etc.). Nicht jedes Studium (auch nicht das für Kindergärtnerinnen ist ein Weltwunder (fand persönlich viel einfacher durchzukommen wie in Finnland) Als "Studium" wird auch die sog. Ammattikorkeakoulu genannt (würde etwa zwischen Fachschule und Fachhochschule anordnen, aber sichelich mit 4-6 Semestern nicht als akademisch bezeichnen. Es gibt viel Gutes: viele Investitionen z.B. in die Ausstattung, viele neue Medien in der Bildung, viel EU-Geld für Entwicklungsprojekte, enge Zusammenarbeit zwischen Universitäten und Industrie/Wirtschaft. Wenn man die Presse verfolgt, wird genauso gejammert über überlastete Lehrer durch zu grosse Klassengrösse, die alternde Gesellschaft und Mangel an hochqualifizierten Kräften, die aus dem Ausland geworben werden müssen (besonders im medizinischen Bereich: wird jetzt auf den Philippinen rekrutiert). Also es ist nicht alles Gold was glänzt.

fran hat geschrieben: Diese Information habe ich aus einem Buch, das jedem Deutschen kostenfrei in Bibliotheken zur Verfügung steht. Warum wird das von Deutschen Bildungspolitikern nicht gelesen ?!
Weil sich nicht alles kopieren lässt und schon gar nicht Äppel mit Birnen (von der Bevölkerungsgrösse, Steuerlast, Infrastruktur, Bevölkerungsdichte) vergleichen? Zumindest das Kindergartenkonzept wird oft mit der ehem. DDR gleichgestellt. Zur Geschichte kann ich nichts sagen.
fran hat geschrieben: Ich muss Finnisch lernen (...) Und dennoch würde ich es von Deutschland aus tun, weil meine Familie hier ist und meine Töchter noch nicht mit der Schule fertig sind (d.h. abends ist oft Mathe, Englisch oder Französisch angesagt).
Das ist gut für den Anfang, aber gerade bei dieser Art Sprache (also sehr schwierig) ist der tägliche Umgang wichtiger und fast nicht wegzudenken. Man muss also den Schritt wagen, ohne es perfekt zu können. Sonst ist ein Leben nicht genug.

Ich denke probieren geht über studieren, vor allem weil jeder es anders empfindet. Ich mache keinen Hehl daraus, dass Finnland nicht mein Traumland ist, aber es ist keine Frage, mein Leben hier hat überwiegend positive Seiten, sonst wäre ich nicht hier. Nerviges auf den Punkt zu bringen befreit, aber wie gesagt, nicht jeder nimmt es sich so zu Herzen, z.B. wenn einem die Mentalität oder das System nicht ganz so zusagt. Auf der anderen Seite des Zaunes... du weisst schon.
fran
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#15 Re: und wenn ich 10 Jahre dort bleiben möchte ?

Beitrag von fran »

@sapmi
gut, dass Du solche Dinge verstehst. Ich will noch eins draufsetzen: mich nerven die zahlreichen Frauen, die bereits am zweiten Regentag an depressiven Verstimmungen leiden. Wenn sie's wenigstens für sich behalten könnten und nicht ständig in die Welt hinaus flöten müssten. Ich gesteh's ja jemandem zu, solche Neigungen zu haben, aber die Nörgeleien höre ich zu oft und schon zu lange. Selbst Wetterfröschinnen im Radio und TV scheinen sich fast zu entschuldigen, wenn mal schlechtes Wetter vorhergesagt werden muss. Und die jungen (Auto-)Radio-Moderatorinnen sind voll im Trend: Jammern über das Wetter ohne Ende. Wenn das normal ist, dann schreibe ich mich gerne als Verrückten ein. Graues, kühles Wetter läßt mich aufleben, dann arbeitet mein Kopf am besten, weil Luft und Temperatur stimmen. Ein heftiges Gewitter mit Blitz und Donner ? Da suche ich mir ein Plätzchen im Trockenen auf dem Balkon und schaue fasziniert den Naturgewalten zu. Ich geh' auch schon mal zehn Minuten durch den Regen:

"Du bist ja ganz nass ?! " (entsetzt)
"Ja." (klar)
"Hast Du denn keinen Schirm dabei ?!" (oh Gott, das siehst du doch)
"Nein. Ist doch nur Wasser." (schnell weg hier ...)

Und dann mal ein sonniger Tag dazwischen - reicht völlig. Das ist wie mit dem Essen, nicht die Menge machts. Wenn ich sowas in Nordfinnland vorfinden kann und dort noch weniger behördliche Begrenzungen zu erwarten sind (als im Süden), dann könnte das tatsächlich für mich interessant werden.

Jammern die Frauen in Finnland auch immer über das schlechte Wetter ? Über die Kälte ? Erheben Sie auch immer gleich Einspruch, sobald man im Winter mal das Fenster aufmacht ? Oder gibt es in Finnland auch ganze Kerle unter den Mädels :wink: Lange Zeit hatte ich an meiner Bürotür außen einen Zettel angebracht: (mein Fenster war auch bei unter-Null noch einen Spalt geöffnet, ca. 15 Grad Raumtemperatur) : "Kühlschrank". Ich wollte damit erklären, weswegen ich meine Bürotür schließe (denn außerhalb davon gab es 23 bis 25 Grad). Und ich habe sie nur geschlossen, weil die fröstelnden Frauen darauf bestanden.

@sunny
vielen Dank für die zahlreichen Hinweise ... sind für mich lauter Anstöße zum Weiterdenken. Sollte ich mit meinem Tech-Know-How in F womöglich noch Geld verdienen können ? eine kleine Tech-Firma vielleicht ? Preise und Leistungsspektren von Tech-Komponenten habe ich im Kopf. Ließen sich dort Computer verkaufen ? Besteht eine Nachfrage ? Und die Preise in F liegen im Vergleich zu D tatsächlich höher ? Wer braucht einen ? :wink:

Allerdings bin ich schon zu lange im Haifischbecken der High-Tech-Branche und würde - anstelle einer Unternehmensgründung - lieber Wissen und Fähigkeiten weitergeben. Damit wären wir (wieder) beim Thema Bildung. Sprechen die Oberstufen-Schüler ausreichend gut Englisch ? Wie weit kommt man mit Englisch bei den Einheimischen ?
von sunny1011: ... zumal das Land auf Transparency International auf Platz 1 steht
Da hätten wir jetzt mal was, für das ich mich begeistern kann.
Im Berufsleben erblindet man seltenst vom lichten Glanz eines Genies
Das ist in D nicht anders. In D gibt es viel zu viel selbst gewolltes "Klappe gehalten". In Finnland ?

Dein letzter Abschnitt gefällt mir besonders gut, doch unabhängig vom eigentlichen Thema. Ich zitiere ihn nicht, er soll nicht aus dem Gesamtbeitrag gerissen werden, er wirkt am Ende, vielleicht wirkt er nur dort. Schöne Worte. Ich hoffe Du schreibst mehr. Wenn nicht, dann fang damit an.

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das waren für mich jetzt ein paar schöne Tage mit Gedanken zu und über Finnland; ich hoffe, es liegt (aus Sicht des Forum-Moderators) noch alles in der Toleranz , evtl. könnte man ja auch einen neuen Thread öffnen - keine Ahnung. Ich verabschiede mich jetzt für 2 Wochen vom "aktiven Mitreden" - ich muss ab morgen zusätzlich zwei weitere abwesende Kollegen kompensieren und bis Ostern jagt ein Termin den nächsten. Danach kann ich mir dann wieder ein wenig mehr Muße erlauben.

Lasst es euch gutgehen. fran.
(mitlesen werde ich weiterhin :)
Zuletzt geändert von fran am 10. Mär 2008 22:48, insgesamt 3-mal geändert.
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