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#1 Klimadiskussion

Verfasst: 22. Feb 2006 18:18
von Svea
Hier kann die Diskussion aus dem Vogelgrippe-Thread weitergeführt werden :) .
Klaus schrieb am 22.02.2006 16:00
Was die Klimaerwärmung angeht, sollten wir nicht immer alles glauben, was uns die Medien auftischen. Ein Meeresspiegelanstieg von 7 m in den nächsten 100 Jahren, wie von manchen proklamiert wird, ist unmöglich.
7m für die nächsten 100 Jahre sind natürlich völliger Blödsinn.
Es gibt dazu verschiedene Prognosen. Für das 21. Jahrhundert wird von seriösen Wissenschaftlern und Institutionen (z.B. IPPC) ein Meeresspiegelanstieg von 9-88cm prognostiziert. Es hängt immer davon ab, welches Szenario man wählt und wie man die einzelnen Faktoren gewichtet.

Man geht übrigens von einem Meeresspiegelanstieg von 7m aus, wenn es 1000 Jahre lang 7K wärmer wäre. Dann würde nämlich das gesamte Grönlandeis schmelzen. Das viele Wasser wäre dann auf das Schmelzwasser und die Wärmeausdehnung des Wassers zurückzuführen.

Klaus schrieb am 22.02.2006 16:00
Für genauso unkalkulierbar halte ich den Tempearturanstieg der nächsten Jahrzehnte. Diese Geschichten sind doch eher Panikmache seitens der Medien, um ihre Auflagenzahlen zu erhöhen. Tatsache ist, das die Durchschnittstemperatur in den letzten 20 Jahren angestiegen ist. Wobei gesagt werden muss, dass es neben Wärmerekorden auch weiterhin Kälterekorde gibt. Von den 40er Jahren bis zu den 70er Jahren war es kälter als normal, seit Ende der 80er ist es wärmer als normal.
Hmmh...meine Unterlagen sagen etwas anderes:
Nach Häckel (2005) ist es zwischen 1900 und 1950 um weltweit 0,6K wärmer geworden. Ab der Jahrhundertmitte haben die Temperaturen dann etwas geschwankt und seit den späten 1970ern ist ein konstanter Aufwärtstrend ersichtlich. 1998 war das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.
Man vermutet einen Anstieg der weltweit gemittelten bodennahen Lufttemperatur um 1,5-6K. Das heißt aber nicht, dass es überall wärmer wird. Auf der Nordhalbkugel soll es aber besonders spürbar sein.
Klaus schrieb am 22.02.2006 16:00
Nur manche Forscher glauben, mit ihrem Wissen das ganze Klimageschehen nun rekonstruieren zu können und verbreiten es als die Wahrheit. Obwohl auch sie wissen müssten, dass wir mit Sicherheit nie weiter zurückblicken können, als bis zu dem Tag, wo wir unsere Aufzeichnungen begonnen haben. Alles andere vorher ist doch relativ unsicher.
Leider gibt es ja erst seit dem 17. Jh. brauchbare Messgeräte, aber es gibt immerhin eine Menge indirekter Verfahren wie die Deutung von Küsteformationen, Ausdehnung von Gletschern und Binnenseen. Weiterhin gibt es Baumring- und Pollenanalysenverfahren sowie die Sauerstoffisotopenmethode. Ich bin weiß Gott kein Experte auf diesem Gebiet, aber mir scheint schon, dass man dadurch eine ganze Menge herausfinden kann?!
Klaus schrieb am 22.02.2006 16:00
Und warum auch immer hat man erst vor kurzem festgestellt, dass die Klimaerwärmung durch den CO2 Ausstoß nur minimal oder so gut wie gar nicht angeheizt wird. Es müssen also andere Faktoren sein, darum bin ich da immer noch der Meinung, dass das relativ normale Klimaschwankungen sind, die es immer gegeben hat und immer geben wird.
WAS? Nur minimale Klimaerwärmung durch CO2? Wer sagt das denn 80 ? Da habe ich aber ganz anderes gelesen.
Die Veränderung der Zusammensetzung der Atmosphäe ist DIE Art und Weise, mit der der Mensch am meisten das Klima beeinflusst.
Anhand des Glashauseffektes kann man sich doch auch sehr schön und klar verdeutlichen, dass ein erhöhter CO2 Ausstoß auf jeden Fall zur Erwärmung führt.
CO2 leistet faktisch den Hauptbestandteil des anthropogenen Beitrages an der Klimaerwärmung mit cirka 61 %.

Also für mich klingt das alles sehr logisch ?( . Das sind auch alles aktuelle Aussagen von renommierten Wissenschaftlern und nicht Aussagen aus der populistischen Presse. Dort wird in der Tat häufig maßlos übertrieben, aber ich denke, man sollte die "Bedrohung" schon Ernst nehmen, wenn es darum geht, wie der Mensch auf das Klima einwirkt.

#2 Re: Klimadiskussion

Verfasst: 22. Feb 2006 18:40
von Kathi
Jupp, wir hatten vor drei Wochen oder so einen Gastredner zu dem Thema da (hatte ich auch schon bei "Vogelgrippe" stehen), der hat uns auch erklärt, dass ein Einfluss des Treibhauseffekts auf die globalen Temperaturen nicht abzustreiten wäre. Viele von den Studien, die zu dem Schluss kommen, CO2 wäre harmlos, seien auch von Mineralölkonzernen in Auftrag gegeben worden. Wie gesagt, dass Temperaturprofil der heutigen Zeit ist nur zu erklären, wenn man den natürlichen UND den anthropogenen Treibhauseffekt aufaddiert.

#3 Re: Klimadiskussion

Verfasst: 22. Feb 2006 20:30
von Omega
Warme und kalte Perioden in der Erdgeschichte gab´s ja schon immer.
Z.Zt. befinden wir uns in einer warmen Phase. Diese ist aber nur deshalb so hoch, weil der Mensch durch den Ausstoß von CO2 kräftig nachhilft. Dadurch der drastische Wandel.

Genau so behämmert finde ich den derzeitigen Trend, wieder mit Holz zu heißen! [img]mad.gif[/img]
Wie logisch kann der Mensch überhaupt noch denken???

So was gehört eigentlich verboten! Und ist ausserdem unzeitgemäß! :D

"Pro Solar!" sag ich da nur in Bezug auf´s eigene Haus! :]



Omega

#4 Re: Klimadiskussion

Verfasst: 8. Jan 2007 17:11
von Risto
Klaus hat geschrieben, dass wir nicht immer alles glauben sollten, was uns die Medien auftischen. Ich kann ihn nur voll und ganz zustimmen, und zwar in jeder Hinsicht. Medien haben immer und vor allem eine Tendenz zur Sensationsgierigkeit, egal ob es darum geht, etwas zu über- oder untertreiben. Ich habe heute in Iltalehti einen Artikel gelesen, der mir wieder einmal bestätigt hat, wie unterschiedlich Stellungnahmen, die in Bezug auf die Klimaerwärmung in den Medien präsentiert werden, miteinander sein können. Während eine Zeitung trostlose Gerichtstagsprophezeiungen präsentiert, leugnet eine andere Zeitung das ganze Phänomen "Klimaerwärmung". Eine dritte Zeitung betrachtet wiederum sowohl Vor- als Nachteile der Klimaerwärmung. Gerade aufgrund dieser Heterogenitet der Stellungnahmen der Medien ist es für Laies auch sinnvoll, Medienberichte systematisch mit Vorbehalt zu betrachten, egal ob sie einem über- oder untertrieben oder neutral vorkommen würden.

Hier der von mir gelesene und ins Deutsche übersetzte Artikel aus Iltalehti 07.01.2007 (http://www.iltalehti.fi/uutiset/2007010 ... 4_uu.shtml):

<span style="font-size:10pt;">So beeinflusst der Klimawandel Finnland[/color]

Die Klimaerwärmung ist eine Bedrohung, die zum Vorteil des Nordens werden kann.

Finnlands Klima erwärmt sich etwa vier Grad in den kommenden hundert Jahren, wenn der Klimawandel sich so entwickelt, wie im allgemeinen geschätzt wird.

Obwohl der Klimawandel weltweit ernsthafte Probleme verursachen kann, gehört Finnland laut den meisten Schätzungen zu diejenigen, die davon profitieren werden. Die Erwärmung des Klimas wird unter anderem die finnische Land- und Forstwirtschaft fördern und trägt zum Heizenergiesparen bei.

Auf der anderen Seite wirken die Herausforderungen, die der Klimawandel an der Weltwirtschaft stellt, auch auf Finnland. Diese Bedrohungen neutralisieren teilweise die Profite, die Finnland von einem wärmeren Klima erhalten wird.

Veränderliche Umstände fördern, dass man sich in seine Tätigkeitsumgebung anpasst. Es ist schwer, die Wirkungen auf die Wirtschaft eindeutig zu schätzen. Die Energiefrage zu lösen wirkt beispielsweise mehr auf die Wirtschaft als der Klimawandel.

Die Wälder

Der Waldrand wird sich nördlicher und in den Fjällgebieten auch höher verschieben. In Süd-Finnland werden Laubwälder besser vorankommen als vorher und Mischwälder üblicher werden. Die Forstindustrie wird vom schnelleren Waldzuwachs profitieren, der die Temperatursteigerung und das zunehmende Kohlendioxid zu verdanken haben wird. Nördliche Pflanz- und Tierarte werden verschwinden und von südlicheren Pflanz- und Tierarten ersetzt werden. Insektenschädlingen können zum grösseren Nachteil werden als vorher.

Binnengewässer

Die Periode, wenn die Seen von keinem Eis bedeckt sind, werden länger. Überschwemmungen und insbesondere Winterüberschwemmungen werden wegen nassen Herbste, Wintern und Frühlinge üblicher werden. Die Gewässer werden wegen Nährstoffe, die in den Gewässern gespült werden, überwuchern. Die zugenommene Wassermenge kann in der Energieproduktion ausgenutzt werden.

Der Tourismus

Der Wintersport leidet unter kurzen und nassen Wintern. Die Saison wird kürzer und die Unterkunftskapazität stärker belastet als zuvor. Skizentren müssen neue Tätigkeitsformen entwickeln. Auf der anderen Seite können die längeren und wärmeren Sommern, Herbste und Frühlingen im Sommertourismus ausgenutzt werden.

#5 Re: Klimadiskussion

Verfasst: 22. Sep 2009 07:28
von sunny1011
Man erwartet eine (weitere) Zunahme von Depressionsproblemen und anderen Erscheinungen wie Trägheit, Gewichtszunahme im Winter, da er immer öfter schneelos bleiben kann (das Bild spricht Bände, nix wie weg! :lol: )

http://www.hs.fi/kotimaa/artikkeli/Suom ... 5249488439