Man kommt nicht daran vorbei - Was macht Russland?

Aktuelles aus und über Finnland, brandheiße News aus Politik, Wirtschaft und Tourismus, das ultimative Mückenmittel...

Moderatoren: Peter, Sapmi

Benutzeravatar
André
Moltebeeren Tester
Beiträge: 461
Registriert: 1. Mai 2015 20:51
Hat sich bedankt: 161 Mal
Danksagung erhalten: 23 Mal
Kontaktdaten:

#241 Re: Man kommt nicht daran vorbei - Was macht Russland?

Beitrag von André »

Ich habe ja schon seit ein paar Jahren die Helsingin Sanomat abonniert und kann Dir sagen wie die
Berichterstattung auf mich gewirkt hat, allerdings unter der Einschränkung, dass ich natürlich auch
nicht alles lese und dass die Berichterstattung nicht unbedingt die Meinung der Mehrheit
wiedergeben muss.
zu 1. Ich würde es so ausdrücken: "Russland darf den Krieg nicht gewinnen." Sanna Marin gibt hier
die wohl ziemlich die Mehrheitsmeinung wieder wenn sie sagt, dass schon die Aneignung der Krim
völkerrechtlich widerrechtlich war. Man scheint wohl mehrheitlich in die NATO zu wollen und vertritt
auch die Standpunkte der NATO. Kritische und russlandfreundliche Stimmen werden in den
Meinungsspalten oder kleinen Nebenartikeln abgehandelt. Die chinesischen Forderungen, auch nach
sofortigen Friedensverhandlungen, wurden sehr kritisch aufgenommen.
zu 2. Die zögerliche Haltung Deutschlands zu den Panzerlieferungen wurde äußerst kritisch und
täglich in der Presse behandelt. Jede Verzögerung wurde registriert und kritisch dargestellt. Als
Deutschland dann umgeschwenkt ist wurde das Thema nicht mehr angesprochen. Dann kam die
Sicherheitskonferenz in München und auch an Finnland wurden Forderungen gestellt. Dann
schwenkte das Thema eher darauf, wieviel Finnland selber zur Verfügung hat und bereitstellen kann,
aber alles wurde etwas stiller. Wagenknecht, Schwarzer und Kretschmer wurden meines Wissens
nach in der HS nicht thematisiert. Im Allgemeinen scheint es mir, dass die jeweiligen
Regierungsrichtlinien als Basis für die Berichtserstattung hergenommen werden. Um
Wagenknecht/Schwarzer zu thematisieren, müssten wohl schon 100 000de in D auf die Straße
gehen. So tief reicht das innerpolitische Interesse an Deutschland nicht.
Benutzeravatar
Sapmi
Passwechsler
Beiträge: 11558
Registriert: 29. Mär 2005 15:38
Wohnort: Falsche Klimazone
Danksagung erhalten: 74 Mal

#242 Re: Man kommt nicht daran vorbei - Was macht Russland?

Beitrag von Sapmi »

Peter hat geschrieben: 25. Feb 2023 15:31 Wird das von Sarah Wagenknecht und Alice Schwarzer verfasste „Manifest für den Frieden“ in den finnischen Medien und der Gesellschaft thematisiert oder die Forderungen von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer?
André hat geschrieben: 26. Feb 2023 10:57 Wagenknecht, Schwarzer und Kretschmer wurden meines Wissens
nach in der HS nicht thematisiert.
Ich wünsche FIN und dem Rest der Welt, dass ihnen sowas unerträglich Dumpfbackiges wie Wagenknecht bis in alle Ewigkeit erspart bleibt (zu JEDEM Thema)! :roll: Mit ihr hat die Linke deutlich mehr Ähnlichkeit mit der AFD als mit ihren eigenen früheren Versionen (ich habe z. B. die PDS mal gewählt, weil es damals die einzige Partei war, die gegen eine deutsche Beteiligung am Afghanistan-Krieg war; denn ich bin ja schon von Haus aus entschiedener Kriegsgegner, aber das war halt auch eine ganz andere Situation).

müssten wohl schon 100 000de in D auf die Straße gehen. So tief reicht das innerpolitische Interesse an Deutschland nicht.
Ist es nicht eher umgekehrt? :wink: Dieses „Manifest für den Frieden“ ist doch komplette Augenwischerei. Die Forderungen sind ja fein, nur haben sie sich leider im Adressaten vertan. Ja, der „Westen“ hat auch Dreck am Stecken, aber in diesem Falle waren doch alle immer wieder bemüht, Putin irgendwie an den Verhandlungstisch zu bekommen, in der Hoffnung auf ein baldiges Ende des Krieges. Putin allein ist derjenige, der zu keinen sinnvollen Verhandlungen bereit ist! Jetzt ausgerechnet den deutschen Bundeskanzler aufzufordern, sich irgendwie dafür einzusetzen, dass ein völlig sturer Aggressor in seinem Angriffskrieg auf ein anderes Land einem Waffenstillstand zustimmen könnte, ist doch an Hirnrissigkeit kaum zu überbieten!
Ich bin gestern mit dem Auto auch an ein paar solcher Demonstranten mit solchen Schildern vorbeigefahren und habe noch kurz überlegt, ob ich vielleicht mal anhalten soll, um einen dieser Hohlköpfe zu fragen, wie genau die sich das eigentlich vorstellen: Wenn man Putin jetzt quasi freie Hand gibt (z. B. indem man die Ukraine komplett im Stich lässt), wird doch mitnichten alles gut (logischerweise, sonst hätte man das ja schon längst gemacht, was mittlerweile wohl auch der letzte Depp begriffen hat). Die Ukraine würde zu großen Teilen eingesackt und der Erfolg dieses Eroberungsfeldzuges würde Putin wieder mehr Aufwind geben und höchstwahrscheinlich auch die Motivation, mit anderen Ländern weiterzumachen. Ist es also das, was die Demo-Mitläufer im Sinn haben? :nixweiss:
Nach meiner Einschätzung ist es immer noch so, dass man Putin nicht zur Vernunft bringen kann, er hat ein Jahr durchgehalten, er wird vermutlich durchhalten, bis er umfällt (Niinistö meinte ja auch sowas Ähnliches in einem kürzlich hier verlinkten Interview). Falls er also nicht bald von selbst umkippt, scheint die einzige Hoffnung ein zunehmender Gesinnungswandel innerhalb des russischen Bevölkerung zu liegen. Also eine Schwächung von innen.
So gesehen bin ich persönlich der Meinung, dass es geradezu kontraproduktiv ist, wenn in einem Nato-Staat wie D Leute auf die Straße gehen und ihre Regierung dazu auffordern, indirekt den tatsächlichen Täter durch Zugeständnisse zu stärken. Das ist meiner Meinung nach ein falsches Signal nach außen, da es indirekt die Verantwortung Putins relativiert.

Aber ich bin auf andere Meinungen gespannt.

(wer den Text noch nicht gelesen hat: https://www.change.org/p/manifest-f%C3%BCr-frieden)
Viikko maastossa antaa enemmän kuin vuosi arkea

Bild
Benutzeravatar
Sapmi
Passwechsler
Beiträge: 11558
Registriert: 29. Mär 2005 15:38
Wohnort: Falsche Klimazone
Danksagung erhalten: 74 Mal

#243 Re: Man kommt nicht daran vorbei - Was macht Russland?

Beitrag von Sapmi »

Kurzer Nachtrag:
Sapmi hat geschrieben: 26. Feb 2023 12:22 indirekt den tatsächlichen Täter durch Zugeständnisse zu stärken.
Habe festgestellt, dass sich das vielleicht etwas merkwürdig liest. Natürlich müsste man bei konstruktiven Verhandlungen AUCH Zugeständnisse an Putin machen (als Preis für Frieden und Sicherheit), aber eben in einem vernünftigen Rahmen, aber genau dazu ist Putin ja leider nicht bereit.
Viikko maastossa antaa enemmän kuin vuosi arkea

Bild
Benutzeravatar
franz
Linie 3T-Fahrer
Beiträge: 125
Registriert: 14. Nov 2008 14:52
Wohnort: Ylä-Luosta
Danksagung erhalten: 18 Mal
Kontaktdaten:

#244 Re: Man kommt nicht daran vorbei - Was macht Russland?

Beitrag von franz »

-Manifest des Friedens
Man kann dazu stehen wie man will. In D gibt es Meinungsfreiheit und Demonstrationsrecht. Eine halbe Million Unterzeichner des Manifestes im Verhältnis zu 10 bis 15 000 (oder mögen es 20T sein) Teilnehmer der Demo ist in meinen Augen eher eine passive Unterstützung. Unterschrieben ist leicht und schnell, aber wirklich für etwas einzustehen scheint den Leuten dann zu aufwendig zu sein. Man hat ‚wichtigeres‘ zu tun.
Und 500T Unterzeichner sind auch nicht ‚die eine Hälfte der Bevölkerung‘, wie es wohl von den Veranstaltern geäussert wurde. Man sollte das nicht überbewerten.
Im Zuge der Corona-Protesten sind D-weit wesentlich mehr Menschen auf die Strasse gegangen. So wie diesmal auch damals ohne inhaltlichen und konstruktiven Wert.
Menschen mit fehlendem Weitblick, partiellem Realitätsverlust, die sich ihre eigene Wahrheit schaffen und den Meinungen anderer, auch von Mehrheiten, eine Berechtigung verweigern, obwohl sie für sich selbst Meinungsfreiheit in Anspruch nehmen….. Spätestens hier kann ich als logisch denkender Mensch diese Leute nicht mehr ernst nehmen.

-Ukraine Krieg, Waffenlieferung etc
Zunächst, nicht Waffen töten Menschen, sondern die Menschen die die Waffen benutzen töten andere Menschen, egal aus welcher Perspektive. Angefangen von Speer, Messer, Pfeil und Bogen wurden Waffen von je her erfunden, um effektiver zu jagen, sich zu verteidigen oder andere zu erobern, je nach Gesinnung. Der Mensch ist das Schlechte, nicht das Material.
Und je nach Betrachtungsweise kann man sagen, ‚demnächst töten dt Panzer wieder russische Soldaten‘ oder ‚diesmal verteidigen dt Panzer ukrainische Bürger gegen russische Angreifer‘.
Dass Aggressoren eben auch aggressivere Ausdrucksformen benutzen als Verteidiger und Unterstützer von Angegriffenen liegt in der Natur der Sache. Kann man sehr gut schon bei Kindern beobachten. Dass allerdings Wagenknecht, Schwarzer und Co in ihrem bisherigen Leben nichts daraus gelernt haben, spricht eher nicht für eine ‚Vorbildfunktion‘ dieser Personen.
-JM2C
Sie mögen sich evtl für wichtig halten, und hätten gerne eine grosse Gemeinschaft hinter sich, aber mangels Führungsqualitäten und charismatischer Eigenschaften werden sie von den meisten nur als laut ausrufende Störenfriede empfunden, denen man in den Medien nicht so sehr viel Aufmerksamkeit schenken sollte. Mit beratunsgsresistenten Menschen kann man nicht diskutieren.

-Russland
Wie Sapmi richtig erwähnt, auch der Westen hat Dreck am Stecken. Geht man weit genug in die Vergangenheit zurück, gibt es wohl nur wenige Völker die das nicht haben. Wenn, dann meist nur aus Mangel an Gelegenheit.
In diesem speziellen Fall, welcher nun mal tatsächlich ein gewisses Existenzrisiko für die Menschheit darstellt, muss man allerdings feststellen, dass der (nicht gerechtfertigte) Auslöser dafür der russiche Angriff ist. Eine Militärmacht von der Grösse Russlands (auch wenn sie diese bisher nicht an den Tag gelegt haben) kann niemals eine Prävention als Rechtfertigung gegen ein so kleines Land wie die Ukraine für diesen Angriffskrieg in Anspruch nehmen.
Daher sind die Forderungen von Wagenknecht, Schwarzer und Co meiner Meinung nach weder eine sinnvolle noch eine praktikable Möglichkeit diesen Konflikt zu beenden.
Aggressoren ihrer selbst willen respektieren nur Stärke. Wären alle Europäer Adolf seinerzeit energisch entgegen getreten, wäre schon damals alles anders gelaufen.
Leider haben sich mit der permanenten Weiterentwicklung von Massenvernichtungswaffen die potentiellen negativen Auswirkungen beim Einsatz derselben massiv erhöht. Daher werden kriegerische Auseinandersetzungen immer mehr zu einem Risiko für die gesamte Menschheit.
Die Menschheit im grossen und ganzen wünscht sich zwar Frieden, aber im kleinen ist nahezu jeder bereit, für den eigenen Vorteil andere Menschen in der einen oder anderen Form zu unterdrücken/benachteiligen etc etc.

Ethik, Moral und Gerechtigkeit sind Ausprägungen der Menschheit .Je nach Entwicklung der Völker finden wir diese bei anderen Völkern/Menschen gut oder schlecht. Welches Vorgehen richtig oder besser gewesen wäre, erkennen wir leider meist erst hinterher.
Angegriffenen helfen sich zu verteidigen ist aus meiner Sicht ein notwendiges Übel.
Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Jeder glaubt genug davon zu haben.
MRN
Mumin Experte
Beiträge: 232
Registriert: 11. Feb 2014 13:36
Hat sich bedankt: 14 Mal
Danksagung erhalten: 13 Mal

#245 Re: Man kommt nicht daran vorbei - Was macht Russland?

Beitrag von MRN »

NATO-Beitritt Finnland


Stoltenberg und Marin geben Statement ab

In Finnland stimmt das Parlament am Dienstag, den 28. Februar 2023, über einen NATO-Beitritt des Landes ab. Zu diesem Anlass reist NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg in die finnische Hauptstadt Helsinki, wo er unter anderem an der Konferenz der Nordischen Sozialdemokratischen Arbeiterbewegung (SAMAK) teilnimmt. Er und die finnische Regierungspräsidentin Sanna Marin geben Statements zur aktuellen Lage:


Statements von NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg und der finnischen Präsidentin Sanna Marin am 28.02.23
https://www.phoenix.de/nato-beitritt-fi ... =aktuelles


NUR NOCH FORMALER AKT

Bereits im Mai 2022 haben Finnland und Schweden infolge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine den Beitritt zur NATO beantragt. Die Zustimmung der Abgeordneten des finnischen Parlaments für den NATO-Beitritt gilt als sicher, womit Finnland schon vor dem ausstehenden Ja der Mitgliedsstaaten Ungarn und Türkei alle innenpolitischen Hürden in das westliche Militärbündnis abgeschlossen hat. Aus diesem Grund gilt die Entscheidung am Dienstag nur noch als formaler Akt. Dennoch müssen Ungarn und die Türkei noch zustimmen, denn die Aufnahme von Bewerbern in die NATO kann nur mit Unterstützung aller Mitgliedstaaten erfolgen.
Benutzeravatar
Sapmi
Passwechsler
Beiträge: 11558
Registriert: 29. Mär 2005 15:38
Wohnort: Falsche Klimazone
Danksagung erhalten: 74 Mal

#246 Re: Man kommt nicht daran vorbei - Was macht Russland?

Beitrag von Sapmi »

franz hat geschrieben: 27. Feb 2023 09:14 In D gibt es Meinungsfreiheit und Demonstrationsrecht.
Das ist unbestritten und ich käme natürlich auch nicht auf die Idee, das den Leuten verbieten zu wollen. Ich habe auch den Eindruck, dass die meisten das prinzipiell gut meinen, aber halt nicht richtig nachgedacht, sondern sich von irgendwelchen Parolen haben mitreißen lassen. Ich meine, wir alle hoffen verzweifelt auf ein baldiges Ende des Krieges und fürchten uns mehr oder weniger vor einer weiteren Eskalation. Dann kommt so jemand wie Wagenknecht daher und unterbreitet dem unbedarften Volk den Vorschlag, die Sache selbst in die Hand zu nehmen, alle zusammen, wir tun was für den Frieden, juhuu. Bei einem so tollen Zusammengehörigkeitsgefühl mit den Guten schalten sich schon mal Logik und kritisches Denken aus, aber das ist ja die übliche Taktik.
Ich bin am Samstag ja nur an einigen wenigen (vielleicht 10-15) Demonstranten vorbeigefahren (in irgendeinem Kaff im Odenwald), habe auf die Pappschilder geguckt und auf einem stand z. B. „Gewalt erzeugt Gegengewalt“. Da dachte ich gleich: Genau das hat Putin ja zu spüren bekommen. Was soll also so ein Schild bei einer deutschen Demo in diesem Zusammenhang? Einfach nur hirnrissig.


auch der Westen hat Dreck am Stecken. Geht man weit genug in die Vergangenheit zurück, gibt es wohl nur wenige Völker die das nicht haben. Wenn, dann meist nur aus Mangel an Gelegenheit.
Meines Wissens findet man diese „wenigen“ Völker noch am ehesten, wenn man noch viel weiter in die Vergangenheit zurückgeht (vor Aufkommen der sog. „Hochkulturen“).

Angegriffenen helfen sich zu verteidigen ist aus meiner Sicht ein notwendiges Übel.
Zumindest in diesem speziellen Falle sehe ich das leider auch so. Wobei ich die teils scharfe Verurteilung der anfänglichen Zurückhaltung der deutschen Regierung auch wieder nicht teile. Man kann über Scholz sagen und lästern, was man will, aber ich habe damals das eine oder andere Interview mit ihm gelesen und fand seine Argumentation plausibel. Meiner Meinung nach hat er es einfach vorgezogen, erst zu denken und dann zu handeln.
Viikko maastossa antaa enemmän kuin vuosi arkea

Bild
Benutzeravatar
Peter
Admin
Beiträge: 1569
Registriert: 20. Mär 2005 13:20
Wohnort: 53.129026,8.093866
Hat sich bedankt: 7 Mal
Danksagung erhalten: 14 Mal
Kontaktdaten:

#247 Re: Man kommt nicht daran vorbei - Was macht Russland?

Beitrag von Peter »

St.Nitzsche hat geschrieben: 26. Feb 2022 20:52 Sorry , aber die Waffenlieferungen, was man so liest, haben ja nur symbolischen Charakter. Das ändert doch nix an der Situation oder Machtverhältnisse. Das wird die Ukraine nicht zu einen ernsten Gegner machen. Naja....ich denke, Verhandlungen sind wichtig und die Ukraine sollte das auch wollen , wie auch Russland. Punkt.
Hmm... Stelle dir vor zwei Ganoven brechen nachts bei dir ein, erschießen deine Frau weil sie schreit, vergewaltigen deine Tochter vor deinen Augen, schneiden ihr anschließend die Kehle durch, verschleppen deine Kinder und wollen dann mit dir über die Besitzrechte deiner Wohnung bzw. deines Hauses verhandeln. Nennen wir jetzt mal den Hauseigentümer Ukraine. Warum soll der verhandeln? Um was? Sein Eigentum?
Ein Verhandlungsergebnis kann nur so aussehen dass Putins Mörderbande sich aus der Ukraine zurückzieht und die besetzten Gebiete wieder freigibt.
Frage: Über was sollte da deiner Meinung nach verhandelt werden?

Hinzu kommt, dass Putin wohl den ganzen Arm nimmt wenn man ihm die Hand reicht. Als nächstes wird er sich dann wohl Moldau mit Transnistrien und Abchaisien versuchen einzuverleiben. Und trotz Nato-Mitgliedschaft befürchten sogar Polen, Estland, Lettland und Litauen das Schlimmste und sind dabei kräftig aufzurüsten.
Benutzeravatar
Syysmyrsky
Kela Überlebender
Beiträge: 3556
Registriert: 27. Nov 2005 16:40
Wohnort: Mönchengladbach
Hat sich bedankt: 23 Mal
Danksagung erhalten: 48 Mal
Kontaktdaten:

#248 Re: Man kommt nicht daran vorbei - Was macht Russland?

Beitrag von Syysmyrsky »

MRN hat geschrieben: 28. Feb 2023 12:33 In Finnland stimmt das Parlament am Dienstag, den 28. Februar 2023, über einen NATO-Beitritt des Landes ab.
Erledigt, das Parlament votierte mit großer Mehrheit für den Beitritt. Nun hängt es nur noch vom Husaren und dem Sultan ab...

Hier der Spiegelartikel zur parlamentarischen Abstimmung: https://www.spiegel.de/ausland/finnland ... 149bf60654
Hinter einem denglisch-babylonischen Sprachgewirr kann man sich wunderbar verstecken, Wissenslücken vertuschen und Kompetenz vorgaukeln.
rhermes
Mumin Experte
Beiträge: 161
Registriert: 5. Jan 2006 09:53
Wohnort: Baden-Württemberg
Hat sich bedankt: 9 Mal
Danksagung erhalten: 8 Mal
Kontaktdaten:

#249 Re: Man kommt nicht daran vorbei - Was macht Russland?

Beitrag von rhermes »

https://www.tagesschau.de/ausland/europ ... t-101.html

Hier ist auch ein Artikel der Tagesschau zur Abstimmung.
Benutzeravatar
Syysmyrsky
Kela Überlebender
Beiträge: 3556
Registriert: 27. Nov 2005 16:40
Wohnort: Mönchengladbach
Hat sich bedankt: 23 Mal
Danksagung erhalten: 48 Mal
Kontaktdaten:

#250 Re: Man kommt nicht daran vorbei - Was macht Russland?

Beitrag von Syysmyrsky »

Die wichtigsten Fragen und Antworten zum NATO-Beitritt von Finnland und Schweden
(aus dem Postillon, Achtung: nachfolgender Text enthält satirische Spuren!)


Jetzt ist der Weg frei: Schon bald sollen Finnland und Schweden Mitglieder der NATO sein. Doch was genau bedeutet das eigentlich? Und was hat das mit Russland zu tun? Ohgott, jetzt fragen Sie doch bitte nicht so doof, wir erklären es Ihnen doch ganz ausführlich! Hier sind die wichtigsten Fragen und Antworten zum NATO-Beitritt von Finnland und Schweden:


Wo liegen Finnland und Schweden?
Finnland und Schweden liegen im Norden Europas bzw. wie Geografen sagen, "ganz oben auf der Karte". Sie befinden sich zu beiden Seiten des Bottnischen Meerbusens und damit direkt im europäischen Epizentrum anzüglicher geografischer Wortwitze.

Was ist die NATO?
Die NATO ist ein reines Verteidigungsbündnis (mit höchstens Provozieren, Anspucken und Kneifen), das ursprünglich als Gegengewicht zur Sowjetunion ins Leben gerufen wurde. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion hatte die NATO lange keinen ebenbürtigen Gegner und konzentrierte sich daher auf kleinere Raub- und Erpressungsdelikte, bevor mit Wladimir Putin endlich wieder ein interessanter Despot auftauchte.

Und was ist die OTAN?
Eine Extrawurst für die Franzosen, die gerne Abkürzungen rückwärts aussprechen (vgl. ASU, FECINU, UE, GfM, BACA).

Warum waren Schweden und Finnland bislang nicht in der NATO?
Aus Angst vor Russland.

Warum wollen Schweden und Finnland jetzt plötzlich in die NATO?
Aus Angst vor Russland.

Wie ist die militärische Leistung der beiden Länder?
Finnland und Schweden verfügen jeweils über eine starke Armee. Besonders gefürchtet sind die berittenen schwedischen Elch-Husaren (Truppenstärke: 50.000) sowie Matti Hämäläinen aus Helsinki, der einfach ein ziemlich furchteinflößender Typ ist.

Kann auch ich NATO-Mitglied werden? Wieviel kostet das?
Theoretisch kann jeder NATO-Mitglied werden, sofern er nicht allzu weit vom Nordatlantik entfernt wohnt und verspricht, zwei Prozent seines Gehalts in Waffen zu investieren. Beitrittsformulare liegen allerdings nur in der NATO-Zentrale in Brüssel aus.

Wie läuft die Aufnahme Schwedens und Finnlands ab?
Nachdem alle NATO-Mitglieder zugestimmt haben, müssen sich die beiden Neumitglieder nur noch dem traditionellen, etwas archaisch anmutenden Aufnahmeritual unterziehen. Es sieht vor, dass Schweden und Finnland nackt und mit verbundenen Augen an allen bisherigen Mitgliedsstaaten vorbeirennen müssen, während diese ihnen mit Paddeln auf den Hintern hauen.

Was hat Erdogan für seine Zustimmung bekommen?
An ihm war die Aufnahme der beiden Kandidaten zuvor wochenlang gescheitert: Recep Erdogan. Dem Vernehmen nach ließ sich der türkische Präsident seine jetzige Zustimmung teuer bezahlen: Finnland und Schweden müssen ihm zweimal wöchentlich die Füße massieren, auf Zuruf Snacks und Getränke servieren und wie der Rest der NATO gefälligst die Fresse halten, wenn die Türkei mal wieder die Kurden niederbombt.
Was Erdogan dabei allerdings nicht bedacht hat: Sobald Schweden und Finnland in der NATO sind, können sie alle Zugeständnisse wieder zurückziehen. Denn wer einmal in der NATO ist, kann nicht mehr rausgeworfen werden. Aber Pssst! – das darf Erdogan jetzt natürlich noch nicht wissen.

Warum dürfen Schweden und Finnland in die NATO, nicht aber die Ukraine?
Das hat zwei wichtige Gründe. Zum einen haben Schweden und Finnland keine ausreichend große russische Minderheit, die Russland aufstacheln und zu einem Separatistenstaat aufbauen kann, um ihm dann zur Hilfe zu eilen. Zum anderen kann Russland Schweden und Finnland aktuell nicht angreifen, weil es viel zu sehr damit beschäftigt ist, die Ukraine zu bombardieren, weil sie in die NATO wollte.

Wie reagiert Russland auf die Kandidatur der beiden Länder?
Aufgrund der "Spezialoperation" in der Ukraine hat Russland derzeit viel zu viel um die Ohren, um angemessen auf diesen Affront zu reagieren. Finnland und Schweden erhielten jedoch jeweils einen Gutschein für nukleare Zerstörung und allgemeine Vernichtung, den sie ab 2025 einlösen dürfen.
Hinter einem denglisch-babylonischen Sprachgewirr kann man sich wunderbar verstecken, Wissenslücken vertuschen und Kompetenz vorgaukeln.
Benutzeravatar
Sapmi
Passwechsler
Beiträge: 11558
Registriert: 29. Mär 2005 15:38
Wohnort: Falsche Klimazone
Danksagung erhalten: 74 Mal

#251 Re: Man kommt nicht daran vorbei - Was macht Russland?

Beitrag von Sapmi »

:lol: Sehr schön (wenn's nicht so traurig wäre). :elch:


Syysmyrsky hat geschrieben: 3. Mär 2023 09:17

Warum waren Schweden und Finnland bislang nicht in der NATO?
Aus Angst vor Russland.

Warum wollen Schweden und Finnland jetzt plötzlich in die NATO?
Aus Angst vor Russland.


Treffend zusammengefasst. Bild
Viikko maastossa antaa enemmän kuin vuosi arkea

Bild
MRN
Mumin Experte
Beiträge: 232
Registriert: 11. Feb 2014 13:36
Hat sich bedankt: 14 Mal
Danksagung erhalten: 13 Mal

#252 Re: Man kommt nicht daran vorbei - Was macht Russland?

Beitrag von MRN »

:lol: :lol: :lol: ....das ist mein Humor....

Du solltest Dich bei "Die Anstalt" bewerben. :)
Benutzeravatar
Sapmi
Passwechsler
Beiträge: 11558
Registriert: 29. Mär 2005 15:38
Wohnort: Falsche Klimazone
Danksagung erhalten: 74 Mal

#253 Re: Man kommt nicht daran vorbei - Was macht Russland?

Beitrag von Sapmi »

MRN hat geschrieben: 3. Mär 2023 13:04 :lol: :lol: :lol: ....das ist mein Humor....
Kennst Du den Postillon nicht?
https://www.der-postillon.com/
https://www.facebook.com/DerPostillon

:mrgreen:
Viikko maastossa antaa enemmän kuin vuosi arkea

Bild
MRN
Mumin Experte
Beiträge: 232
Registriert: 11. Feb 2014 13:36
Hat sich bedankt: 14 Mal
Danksagung erhalten: 13 Mal

#254 Re: Man kommt nicht daran vorbei - Was macht Russland?

Beitrag von MRN »

Doch, den Postillion kenne ich noch aus frueheren Zeiten, aber ich muss zugeben, das ich die Lektuere in den letzten Jahren sehr vernachläsigt habe. :shock:
Ich gelobe Besserung... :heiligenschein:
MRN
Mumin Experte
Beiträge: 232
Registriert: 11. Feb 2014 13:36
Hat sich bedankt: 14 Mal
Danksagung erhalten: 13 Mal

#255 Re: Man kommt nicht daran vorbei - Was macht Russland?

Beitrag von MRN »

Es hat sich seit einigen Tagen angedeutet....

-----------------------------------------------------------------------------------------------

Erweiterung des Militärbündnisses
Türkei will Finnlands NATO-Beitritt zustimmen


Stand: 17.03.2023 17:07 Uhr

Der türkische Präsident Erdogan hat angekündigt, dass sein Land dem Beitritt Finnlands zur NATO zustimmen werde. Schweden muss dagegen weiter warten. Auch Ungarn hat den Beitritten beider Länder zu dem Militärbündnis bisher nicht zugestimmt.Die Türkei will dem NATO-Beitritt Finnlands zustimmen und den Ratifizierungsprozess im Parlament einleiten. Das kündigte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan nach einem Treffen mit dem finnischen Präsidenten Sauli Niinistö an. Das türkische Parlament könnte das finnische Beitrittsprotokoll noch bis Mitte April ratifizieren, dann stellt es wegen der türkischen Parlamentswahlen am 14. Mai die Arbeit ein.

Den Beitritt Schwedens zu dem Militärbündnis blockiert Erdogan jedoch weiter. Über Schweden werde man noch weiter nachdenken müssen, sagte er. Schweden und Finnland haben seit der Antragstellung im Mai 2022 immer wieder hervorgehoben, dass sie "Hand in Hand" in die NATO aufgenommen werden wollen.

Schweden muss weiter warten
Die türkische Blockade gegen Schweden, die sich nach mehreren islamfeindlichen Protestaktionen in Stockholm zu Jahresbeginn weiter verfestigt hatte, machte diesen Parallelschritt komplizierter. Deshalb stand seit einiger Zeit im Raum, dass die Türkei zunächst dem Beitritt Finnlands zustimmt und Schweden später folgen könnte. Ankara wirft Schweden mangelnden Einsatz gegen "Terrororganisationen" vor und meint damit vor allem die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK.

Auch Ungarn muss noch zustimmen
Für einen NATO-Beitritt eines Landes müssen alle Mitglieder des Bündnisses zustimmen. Neben der Türkei hat auch Ungarn für die Beitritte Finnlands und Schwedens bisher kein grünes Licht gegeben.Im Fall Finnlands verschob Ungarn die für kommende Woche geplante Abstimmung erneut. Die Regierungspartei Fidesz kündigte aber an, dass nun am 27. März über Finnlands Beitritt abgestimmt werden solle. Bei einer stattfindenden Abstimmung gilt die Zustimmung als sicher. Über Schwedens Beitritt werde "später" entschieden.

https://www.tagesschau.de/ausland/europ ... i-101.html
Antworten

Zurück zu „+++News +++“