The company where he works, a well-established legal company, received a visit from a lawyer representing an American corporate client, who was shopping for legal representation in Finland. In the course of the discussions, the visitor inquired about the company’s diversity plan, to which the perplexed Finnish director only managed to stammer that there were as many female as male employees in his company. This, of course, was only true if all the secretaries were counted, as my friend wryly added. It turned out that in this case the American client was interested in the company’s ethnic diversity – which was non-existent! “From our point of view it would be good if you had a lawyer called Ahmed or Abdullah,” explained the client to the manager. The manager failed to realise that in today’s globalised world it is not necessarily an asset if you can only offer blue-eyed and blond right-wing-voters from Espoo as lawyers !
Zuletzt geändert von sunny1011 am 2. Okt 2006 19:40, insgesamt 1-mal geändert.
Aus Finnen von Sinnen [auf Finndeutsch]: "Finnland verhält sich zu der Erde wie das Erde zu der Universum. Weisst du, wir sind ein bisschen weit weg von die Zentrum, und wenn du vorbeifliegst an uns, denkst du, ach, da gibt es doch nur Wasser und Wolken. Deswegen steigt auch wenige aus hier. Macht aber nix, sind ja auch ganz gut allein zurechtgekommen bis jetzt (...) Allerdings lässt sich dieser O-Ton (...) hochmutiger auslegen. (...) dass ihre Heimat der einzige Ort auf Erden ist, an dem sich wahrhaft intelligentes Leben findet (...)
Ich arbeite in einer Schule, die auch die Integrationskurse anbietet. Das waren Erfahrungen der Lehrer. Taso 3-4 reicht meistens (eben auch für die Berufsschule und FH)
Ich verstehe aber igendwie noch nicht ganz, wieso Sprachforderungen mit Rassismus verbunden werden können (wir reden wohl noch über Rassismus in Finnland?).
Es ist natürlich klar, dass Personen, die Opfer rassistischer Behandlung werden, häufig auch schlechte Finnischkenntnisse haben, aber ich finde nicht, dass Sprachforderungen selbst als irgendeine Bestandteile des hiesigen Rassismuses angesehen werden können. Diese Dinge - Rassismus beziehungsweise schlechte Sprachkenntnisse - treten häufig gleichzeitig auf, aber sind mit einander keinesfalls direkt verbunden. Ein gutes Beispiel sind ausländische Adoptivkinder. Ihre Muttersprache ist Finnisch und sie sind kulturell gesehen Vollfinnen. Wegen ihres genetischen Herkunftes sehen sie jedoch wie Ausländer aus. Wenn solche Personen, die also ausdrücklich und alleine wegen ihres phänotypischen Aussehens im Jobinterview abgelehnt werden, würde ich über Rassismus reden. Wenn aber ein Ausländer (der vielleicht sogar ganz wie ein Finne aussieht) wegen mangelnder Sprachkenntnisse abgelehnt wird, kann es über Rassismus wiederum keine Rede sein. Vielleicht sind die Sprachforderungen begründet, vielleicht sind sie es manchmal nicht. Wenn man aber immer, wenn ein Ausländer irgendwie und irgendwo abgelehnt wird, über Rassismus redet, wird das alles völlig verdreht. Wenn Rassismus nämlich verwerflich sei, dürften Ausländer nie abgelehnt werden, was wiederum heissen würde, dass Finnen dagegen abgelehnt werden müssten, damit diese Ausländer angestellt werden könnten.
Was das mit dem "Salat schneiden" in McDonald's angeht, könnte man die Frage andersherum stellen: warum müsste ein Ausländer für diesen Job angestellt werden, wenn es auch finnische Applikanten gibt? Arbeitgeber sind doch keine Wohltäter, deren Aufgabe es sei, Ausländer "eine Chance" zu geben, sondern einfach möglichst gute und passende Arbeitnehmer anzustellen. Vielleicht braucht man nicht unbedingt besonders avancierte Finnischkenntnisse beim Salatschneiden, aber die Kollegen kommen miteinander besser aus, wenn sie eine gemeinsame Sprache haben, und das fördert wiederum das gesamte Arbeitsklima. Dies alleine finde ich schon einen ganz nachvollziehbaren Argument dafür, dass Arbeitgeber häufig einheimische Arbeitsucher bevorzugen, und ich wäre etwas vorsichtiger, wenn es darum geht, Arbeitgeber auf diesen Grund für Rassisten zu erklären.
Zuletzt geändert von Risto am 2. Okt 2006 20:43, insgesamt 1-mal geändert.
Dazu kann ich auch ein Beispiel der obigen Schule nennen. Ein kurdischer Flüchtling hat dort Vollzeitsprachkurse gemacht und sein Finnisch war relativ gut, allerdings zeigte es noch Lücken, besonders im schriftlichen Bereich. Er berwarb sich an der berufsschule für eine Ausbildung. Im Eignungstest fiel er wegen seinen mangelnden Sprachkenntnissen durch. Er selber bezeichnete die Prüfer als Rassisten, die ihm keine Chance geben wollten. Aber wer tut wem einen Gefallen, wenn er durchgekommen wäre? Er hätte sich bei der Ausbildung nur durchgequält und wäre in der Schule nicht richtig mitgekommen. Für die Benotung ebenfalls nicht gut. Natürlich ist es ein Schlag, wenn man mit seinem Finnisch in wirklich kurzer Zeit so weit gekommen ist und von seinem Können auch überzeugt war. Aber diePrüfer als Rassisten zu bezeichnen, die ihm jegliche Chancen verbauen, finde ich nicht richtig. Der Andrang für die Plätze war groß und man sucht sich einfach die passensten Bewerber aus.
Im nächsten Bewerbungsjahr hat der Kurde es übrigens dann geschafft. Er kommt gut mit und die Ausbildung macht ihm großen Spaß.
Zuletzt geändert von Naali am 2. Okt 2006 21:00, insgesamt 1-mal geändert.
Mir geht grundsätzlich um die Ausgrenzung, wann ist es denn "gut genug", um eine Chance zu verdienen? Zumal man in der wirtschaft nie nach Zeugnissen von Stufe sonstwas gefragt wird, sondern man muss sich behaupten. Wann zählen ausländische Qualifikationen gleichwertig? Wann stört ein Akzent nicht? Lt. der Initiative in Helsinki werden hoffentlich Lücken geschlossen, d.h. dass Immigranten bestimmte Joblücken schliessen können. Finnen sind sehr stark im IT Engineering, aber (sogar lt. der Wettbewerbsfähigkeitskriterien) nicht so im Unternehmerischen und Marketing. Wieso kann man dies nicht als Chance nehmen und gegenseitig voneinander lernen? Das ergänzt sich z.B. prima in unserer Firma und steht keinesfalls im Wege.
Bei den Schnibbeljobs, sicher ist es kein Muss, einen Ausländer vorzuzuziehen, aber oft wollen Einheimische solche miesen Jobs nicht mal machen, bzw. ein Ausländer ist grundsätzlich "billiger". Wenn man davon ausgeht, dass ein ausgelassenes Arbeitsklima nur durch gleiche Sprache und Mentalität gewährleistet werden kann, dann dreht man sich im Kreise und ist wieder beim Thema geschlossene Gesellschaft (nicht so stark wie Rassismus, aber eben nicht zeitgemäss bei offenen Grenzen, etc.) Ich habe im Bekanntenkreis Ausländer, die sich durchgesetzt haben und die Sprache sowie Fachsprache (z.B. im Chemischen Bereich) bestens durch den beruflichen Umgang gelernt haben. Waren aber besonders harte Brocken.
Dennoch, ein positives Beispiel zum Ausgleich. Immerhin hat Fin als eins der ersten Länder die Beschäftigungssperre für die neuen EU-Länder aufgehoben. Deutschland ist da sehr konservativ. Dahinter ist aber eher das wirtschaftliche Interesse und das bedroht eben unsere Jobs, wie man an den traurigen YT Beispielen sehen konnte.
Zuletzt geändert von sunny1011 am 2. Okt 2006 21:13, insgesamt 1-mal geändert.
Aus Finnen von Sinnen [auf Finndeutsch]: "Finnland verhält sich zu der Erde wie das Erde zu der Universum. Weisst du, wir sind ein bisschen weit weg von die Zentrum, und wenn du vorbeifliegst an uns, denkst du, ach, da gibt es doch nur Wasser und Wolken. Deswegen steigt auch wenige aus hier. Macht aber nix, sind ja auch ganz gut allein zurechtgekommen bis jetzt (...) Allerdings lässt sich dieser O-Ton (...) hochmutiger auslegen. (...) dass ihre Heimat der einzige Ort auf Erden ist, an dem sich wahrhaft intelligentes Leben findet (...)
Wieso inseriert man auf Englisch (da will man schon die Fertigkeiten des Bewerbers prüfen) und dann das!?
You must be a native Finnish speaker
:rolleyes:
Aus aarresaari.net
Aus Finnen von Sinnen [auf Finndeutsch]: "Finnland verhält sich zu der Erde wie das Erde zu der Universum. Weisst du, wir sind ein bisschen weit weg von die Zentrum, und wenn du vorbeifliegst an uns, denkst du, ach, da gibt es doch nur Wasser und Wolken. Deswegen steigt auch wenige aus hier. Macht aber nix, sind ja auch ganz gut allein zurechtgekommen bis jetzt (...) Allerdings lässt sich dieser O-Ton (...) hochmutiger auslegen. (...) dass ihre Heimat der einzige Ort auf Erden ist, an dem sich wahrhaft intelligentes Leben findet (...)
@sunny: Das ist Europa. Macht auch vor den Finnen nicht halt. Leider. Über die superdämlichen Berufsbezeichnungen in deutschen Stellenanzeigen der letzten gut 10 Jahre (eher länger) könnte man ja sowieso tagelang lästern. Einfach nur peinlich.
PM für Dich, will jetzt nicht breittreten. Aus der unmittelbaren Nähe betrachtet...
Aus Finnen von Sinnen [auf Finndeutsch]: "Finnland verhält sich zu der Erde wie das Erde zu der Universum. Weisst du, wir sind ein bisschen weit weg von die Zentrum, und wenn du vorbeifliegst an uns, denkst du, ach, da gibt es doch nur Wasser und Wolken. Deswegen steigt auch wenige aus hier. Macht aber nix, sind ja auch ganz gut allein zurechtgekommen bis jetzt (...) Allerdings lässt sich dieser O-Ton (...) hochmutiger auslegen. (...) dass ihre Heimat der einzige Ort auf Erden ist, an dem sich wahrhaft intelligentes Leben findet (...)
Ob das noch alles so Rechtens ist? Ich würde auch sagen, das verstößt gegen die EU-Antidieskriminierungsrichtlinie. Ich habe mal gehört, dass, wenn man einen Muttersprachler (hier Finnisch) sucht, auch auf Finnisch inserieren muss.
Mångabäckarsmå,blir en stor å.
Die Politiker von heute machen Politik nur für einen Tag. Und der Tag war gestern. (Dieter Hildebrandt)
Ich kann gerne sowas an den Ombudsman schicken Das interessiert mich auch. Ich find es einfach nicht in Ordnung wenn "wir sind sooo international" gepredigt wird, aber dann heisst es in der Anzeige
"Finnish native with mother tongue English, not older than 30, preferably 10+ years experience in sales, IT, project management and business operations. Ph.D. in Business required. High-level of IT literacy is an asset. Willingness to travel (meaning no family men or women, damn!)." [img]mad.gif[/img]
Zuletzt geändert von sunny1011 am 6. Okt 2006 09:51, insgesamt 1-mal geändert.
Aus Finnen von Sinnen [auf Finndeutsch]: "Finnland verhält sich zu der Erde wie das Erde zu der Universum. Weisst du, wir sind ein bisschen weit weg von die Zentrum, und wenn du vorbeifliegst an uns, denkst du, ach, da gibt es doch nur Wasser und Wolken. Deswegen steigt auch wenige aus hier. Macht aber nix, sind ja auch ganz gut allein zurechtgekommen bis jetzt (...) Allerdings lässt sich dieser O-Ton (...) hochmutiger auslegen. (...) dass ihre Heimat der einzige Ort auf Erden ist, an dem sich wahrhaft intelligentes Leben findet (...)
Das ist einfach eine Zumutung, solche Stellenanzeigen aufzugeben. Zum einen möglichst jung, zum anderen möglichst viel Erfahrung vor allem in Wirtschaft und IT und am besten Englisch als Muttersprache. Nur, dann sollten sie die Anzeigen besser in Großbritannien oder Irland schalten und nicht in den anderen Ländern der EU, wo die allerallerallerwenigsten Englischmuttersprachler sind. Vielleicht noch besser in Indien, bei den vielen IT-Spezialisten dort.
Mångabäckarsmå,blir en stor å.
Die Politiker von heute machen Politik nur für einen Tag. Und der Tag war gestern. (Dieter Hildebrandt)
Manchmal bekomme ich auch die Auffassung, dass Arbeitgeber keinen passenden Arbeitnehmer finden wollen, sondern nur dazu streben, das Selbstvertrauen des Arbeitssuchers zu rasieren. [img]mad.gif[/img]
Was die sprachliche Gleichberechtigung am Arbeitsmarkt in der EU angeht, ist sie aber relativ. Wenn das in einer Anzeige erforderte Muttersprachlerniveau in einer bestimmten Sprache in Wirklichkeit keine Bedeutung für die Durchführung der Aufgaben des künftigen Arbeitnehmers haben wird, geht es um illegale Diskriminierung. Sonst sind explizite Sprachforderungen erlaubt. Allerdings dürfte man es nicht als "Finnish native" ausdrücken, sondern müsste es als "Muttersprachlerniveau" oder ähnliches euphemisieren. Damit würde man mindestens in der Theorie auch für andere als wortwörtliche Muttersprachler eine Chance geben.
Ein gutes Beispiel über eine solche Schönredung war eine Anzeige erstellt von dem Europäischen Amt für Personalauswahl (Epso) in Hbl. In der Anzeige wurden "Juristlinguisten mit Finnisch als Hauptsprache" gesucht. Um in den von Epso organisierten Rekruitierungsprüfungen (entweder für eine Stelle am EG-Gericht oder im Europaparlament) teilnehmen zu dürfen, musste man laut der Anzeige unwillkürlich die erwähnten Sprachforderungen erfüllen. Die erste Sprachforderung für die beiden Stellen war: "Du beherrscht Finnisch perfekt - deine erste Sprache". Im Praxis hiess dies natürlich, dass einen finnischen Muttersprachler gesucht wurde, aber da nirgendwo das Wort "Muttersprache" erwähnt wurde, war die Anzeige anscheinend mit den EU-Regelungen übereinstimmend verfasst.
Zuletzt geändert von Risto am 6. Okt 2006 12:04, insgesamt 1-mal geändert.
Risto schrieb am 06.10.2006 11:30
... "Du beherrscht Finnisch perfekt - deine erste Sprache"...
Also ich würde allein unter diesem Satz schon verstehen, dass man einen finnischen Muttersprachler sucht. Nur anders ausgedrückt. "Finnisch perfekt" - können auch die, die es gut gelernt haben - aber "deine erste Sprache" - fällt nach meiner Meinung unter die Rubrik Muttersprache (= 1. Sprache).
Mångabäckarsmå,blir en stor å.
Die Politiker von heute machen Politik nur für einen Tag. Und der Tag war gestern. (Dieter Hildebrandt)
@Klaus: Eben. Und wenn sogar das Europäische Amt für Personalauswahl(!) solche indirekte Muttersprachlerforderungen auf Arbeitssucher stellt, steht jedenfalls fest, dass solche Forderungen in vielen Fällen erstens erlaubt sein müssen, und zweitens, dass solche Forderungen nicht etwas sei, dass vor allem in Finnland vorkomme, sondern überall in Europa, und zwar auch binnen der EU-Administration selbst.
Es ist nun mal so, dass harte Sprachforderungen erlaubt sind. Das Diskriminierungsverbot gilt nur, wenn die Muttersprache des Arbeitssuchers keine Bedeutung für die Ausführung seiner künftigen Arbeitsaufgaben haben wird.