Finnische Filme in deutschen Kinos

Finnische Filme in deutschen Kinos oder im Fernsehen sind rar. Hier ist Raum für Hinweise auf gute Spielfilme, Reportagen, Dokumentationen u. dergl. Ach ja, nicht zu vergessen: das Radio!

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Syysmyrsky
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#31 Re: Finnische Filme in deutschen Kinos

Beitrag von Syysmyrsky »

Sapmi hat geschrieben: 19. Jun 2020 11:28 […] Wie war das denn bei den Filmtagen in Bonn? Sitzen da alle weit auseinander, trägt man Masken, findet es draußen statt?
Brotfabrik, Kinosaal, drinnen halt :wink:
Personen aus einer zusammengehörenden Gruppe (>=2) dürfen ohne Lücke nebeneinander sitzen. Zwischen nicht zusammengehörigen Personen muss ein Platz frei bleiben. Alle Reihen wurden belegt, nach Möglichkeit Versatz hintereinander. Ansonsten alles so, wie im oben genannten Beitrag vom 9. Juni beschrieben, wg. Maske also "Maskenpflicht besteht im Haupthaus bis zu ihrem Kinoplatz, dort kann die Maske dann abgelegt werden."

Der Film läuft auch nochmal am kommenden Donnerstag (25.6.), Tickets scheinen noch erhältlich zu sein.

http://skandinavische-filmtage.de/programm-2020-2/
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Sapmi
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#32 Re: Finnische Filme in deutschen Kinos

Beitrag von Sapmi »

Ach so, stimmt, das hattest Du ja damals (vor 10 Tagen :mrgreen: ) geschrieben und ich hatte es auch z. T. gelesen, aber jetzt schon wieder vergessen. :wink:
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#33 Re: Finnische Filme in deutschen Kinos

Beitrag von Syysmyrsky »

Seit 20. Januar läuft in deutschen Kinos Mika Kaurismäkis "Eine Nacht in Helsinki". Hier in der Finnfilmdiaspora Mönchengladbach sicherlich nicht, aber mal schauen, ob es Möglichkeiten in Düsseldorf, Köln oder Bonn gibt...

https://www.kino.de/film/eine-nacht-in-helsinki-2020/

Die Coronapandemie hat die Welt im Griff. Während die Pflegekräfte in den Krankenhäusern am Rande der Erschöpfung sind, sieht sich die Gastronomie nie dagewesenen Existenz-Ängsten gegenüber. In einer Nacht in Helsinki muss sich Barbetreiber Heikki (Pertti Sveholm) wohl oder übel damit abfinden, dass seine Bar bald für immer dicht machen wird.
Eigentlich ist bereits geschlossen als sein guter Freund, der Krankenpfleger Risto (Kari Heiskanen), anklopft. Seine letzte Schicht im Krankenhaus hat ihn zermürbt. Er braucht einen guten Tropfen, um sich auf andere Gedanken zu bringen und für sich zu entscheiden, ob und wie lange er den Job noch ausüben wird. Überraschend klopft es ein weiteres Mal an der Tür. Ein geheimnisvoller Fremder Juhani (Timo Torikka) will nur sein Handy aufladen und warten, bis sein Enkelkind geboren wird. Erst langsam offenbart er, dass er weitaus größere Probleme als die beiden zusammen haben könnte. Bei gutem Wein und der geschlossenen Lokalität sinnieren die drei Männer über das Leben, Schuld und Sühne und die Chance auf Hoffnung in einer trostlosen Welt.
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#34 Re: Finnische Filme in deutschen Kinos

Beitrag von St.Nitzsche »

Klingt interessant und ja...ich würde ihn mir antun wenn man ihn sehen kann....
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#35 Re: Finnische Filme in deutschen Kinos

Beitrag von Syysmyrsky »

Ein Hoch auf die kleinen Programmkinos, wir haben heute am späten Nachmittag Mika Kaurismäkis "Eine Nacht in Helsinki" im Neusser Hitch kucken können. Ein kleiner feiner Film, eher ein Kammerspiel, mit teils philosophischem Anklang. Wenn die drei Männer und später auch die Frau in der Bar diskutieren und guten Wein trinken, kommen selbstverständlich einige Wahrheiten ans Licht, die schließlich im Wein stecken. Da die vier Darsteller laut Abspann auch für die Dialoge verantwortlich zeichnen, vermute ich, dass Kaurismäki das grobe Gerüst vorgegeben hat und die vier Protagonisten in der Bar dann vor der Kamera ihre Texte improvisierten. Die Tristesse des coronaverwaisten Helsinkis wird prima eingefangen. Ich finde den Film gut, selbstverständlich durch die blau-weiße Kaurismäkibrille betrachtet :mrgreen:
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#36 Re: Finnische Filme in deutschen Kinos

Beitrag von Syysmyrsky »

Abteil Nr. 6 - bei den letzten Nordischen Filmtagen in Lübeck leider nicht im Stream für zuhause verfügbar gewesen, dafür nun ab 31.03.2022 im Kino.

Inhalt: Finnisches Roadmovie in einem russischen Zug, in dem sich eine Finnin und ein Russe näherkommen. Innerhalb des nördlichen Polarkreises gibt es nur wenige größere Städte. Murmansk in Russland gehört zu diesen, zählt knapp 300.000 Einwohner und kann aufgrund des Golfstroms im Winter schon einmal einen eisfreien Hafen vorweisen. Für die Finnin Laura (Seidi Haarla) sind jedoch die Felsenmalereien von besonderem Interesse, die sie mitten im Winter dorthin führen. Als angehende Archäologiestudentin hofft sie, dort auf neue Erkenntnisse zu stoßen. Auf ihrer Zugfahrt in Abteil Nummer 6 stellt sich der russische Ljoha (Yuriy Borisov) als ihr Begleiter heraus. Der trinkfeste Bergarbeiter ist das komplette Gegenteil der schüchternen Laura, und doch vereint beide nicht nur dasselbe Ziel, sondern auch einige unliebsame Gemeinsamkeiten. Während der langen Zugfahrt kommt es daher über kurz oder lang sowohl zu überstrapazierten Nerven als auch unerwarteten Annäherungen zwischen dem ungleichen Duo.

Hintergründe: Lose basierend auf dem gleichnamigen Buch "Abteil Nr. 6" von Rosa Liksom, dachte Regisseur Juhu Kuosmanen ("Der glücklichste Tag im Leben des Olli Mäki") zunächst, dass das Buch unverfilmbar sei. Nach einem Gespräch mit der Autorin, die dem Regisseur freie Hand ließ, wurden zahlreiche Änderungen gegenüber der Romanvorlage durchgeführt. So veränderte sich der Rollenname etwa von Vadim zu Ljoha. Auch das Jahrzehnt, in dem der Film spielt, wurde verändert. Die Dreharbeiten wurden in einem engen Zugabteil gemacht, bei dem kaum Platz für die Besetzung und Crew war. Die Uraufführung fand im Rahmen der Cannes Filmfestspiele 2021 statt, wo "Abteil Nr. 6" im Wettbewerb gezeigt wurde. Am Ende reichte es zwar nicht für die Goldene Palme, das Roadmovie wurde aber stattdessen mit dem "Grand Prix" geehrt. Nach einer Nominierung für die Golden Globes 2022 könnte der Film als finnischer Beitrag ebenso um den Besten Internationalen Film bei den Oscars 2022 konkurrieren.

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=K92dpzXJVwQ
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#37 Re: Finnische Filme in deutschen Kinos

Beitrag von Sapmi »

Danke für die Info. Muss ich mir noch überlegen, ob ich die Verfilmung sehen will. Aber ins Kino würde ich momentan vermutlich sowieso eher nicht wollen, mal sehn. Du kannst ja mal berichten, wie er ist, falls Ihr ihn Euch anguckt.
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#38 Re: Finnische Filme in deutschen Kinos

Beitrag von St.Nitzsche »

Danke für die Infos....leider ist es ganz schwer so einen Film mal in der Provinz zu sehen. Mainstream lässt grüßen. Ich würde gucken.
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#39 Re: Finnische Filme in deutschen Kinos

Beitrag von Syysmyrsky »

St.Nitzsche hat geschrieben: 2. Mär 2022 00:36 Danke für die Infos....leider ist es ganz schwer so einen Film mal in der Provinz zu sehen. Mainstream lässt grüßen. Ich würde gucken.
Dann drücke ich Dir mal die Daumen, dass es dieser Film in Deine Provinz schafft. Wir wohnen in einer Großstadt, die Kinofilme betreffend trotzdem Provinz ist (halt nur der Mainstream-Kram). Zum Glück sind Krefeld, Neuss, Düsseldorf und Köln schnell erreichbar und dort gibt es jeweils noch ein gutes altes Programmkino, wo so etwas dann doch immer wieder mal läuft.
Ein solcher Film in Mönchengladbach wäre wohl wahrscheinlicher geworden, wenn er für den besten ausländischen Film bei den Oscars 2022 nominiert gewesen wäre. Aber die Shortlist war Endstation und so interessiert den Kinobetreiber in der Stadt das wohl nicht mehr.
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#40 Re: Finnische Filme in deutschen Kinos

Beitrag von Syysmyrsky »

Ab 24.11. in deutschen Kinos: „Grump – auf der Suche nach dem Escort“

Eine weitere Verfilmung auf Basis der Grump-Serie von Tuomas Kyrö, diesmal verfilmt von Mika Kaurismäki. Grump (Heikki Kinnunen) ist Anfang 70 und eigentlich dauerhaft schlecht gelaunt. Seine Frau ist gestorben und seine Söhne finden nur selten Zeit, ihn zu besuchen. Eigentlich hat er keine Lust mehr auf sein Leben, doch die Schwangerschaft seiner Enkelin weckt seine Lebensgeister. In Deutschland macht er sich nun auf die Suche nach einem 72er Ford Escort, denn seinen alten hat er zu Schrott gefahren, weshalb sein Arzt ihm auch den Führerschein entziehen wollte. Und wo er gerade schon in Deutschland ist, trifft er sich in Hamburg noch mit seinem Bruder Tarmo (Kari Väänänen), der eines Tages sang- und klanglos verschwunden ist. Ein emotionaler Roadtrip nimmt seinen Anfang…

Trailer: https://youtu.be/FScpISWFNFM
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#41 Re: Finnische Filme in deutschen Kinos

Beitrag von Sapmi »

Danke für die Info. Ich werde es mir zwar nicht ansehen, da ich den ersten Film gesehen habe und der "Grump" (Mielensäpahoittaja) da sehr überzeugend von Antti Litja gespielt wurde und ich jetzt keinen anderen Schauspieler in dieser Rolle sehen will. :razz:

Aber vielleicht ist der Film ja gut, wenn man nicht "vorbelastet" ist.
Und überhaupt die Vorgeschichte nicht kennt. Ich hab mir nach dem ersten Buch "Mielensäpahoittaja" ("Der Grantige") bisher noch 2 weitere Bücher zum Thema gekauft (aber bisher erst 1 davon gelesen). In Finnland ist der grantige Typ ja so'n bisschen Kult geworden und es gibt auf Finnisch etliche weitere Bücher dazu von T. Kyrö. Jedenfalls war der Grantige im ersten Buch, als seine Frau noch lebte, schon Anfang 80, wie kann er da jetzt plötzlich Anfang 70 sein? *kümmelspalt* :pfeif:

Wie dem auch sei, ich finde es irgendwie schade, dass bisher keine weiteren Bücher der Reihe ins Deutsche übersetzt wurden. Naja, vielleicht kommt ja der Film gut an und dann gibt's im Nachhinein noch "das Buch zum Film". :lol:
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#42 Re: Finnische Filme in deutschen Kinos

Beitrag von Syysmyrsky »

Wenn schon Kümmelspalterei, dann auch richtig: in der deutschsprachigen Fassung "Der Grantige" ist er gemäß Buchdeckel "um die 80“ :razz:

Die Filme basieren auch lediglich auf den Kyrö-Büchern und werden nicht 1:1 nachgespielt. Im Film darf der Herr dann auch Anfang 70 sein. Im ersten Film "Grump - Kaffee mit Milch und Stress" (Regisseur Dome Karukoski) war er meines Wissens nach auch nur "der Alte". Ein zweiter Film ("Happier Times, Grump", Regisseurin Tiina Lymi) wurde nur auf Festivalveranstaltungen gezeigt und kam nicht offiziell in die deutschen Kinos.
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#43 Re: Finnische Filme in deutschen Kinos

Beitrag von Sapmi »

Syysmyrsky hat geschrieben: 23. Nov 2022 09:24
Die Filme basieren auch lediglich auf den Kyrö-Büchern und werden nicht 1:1 nachgespielt.
Ja, das fiel ja schon beim ersten Film auf, dass die Handlung z. T. stark abweicht. Aber prinzipiell geht ja es um denselben Typen mit der kranken Frau, dem Sohn usw. Und wenn er mit 80 seine Frau gepflegt hat und diese jetzt gestorben ist und er plötzlich wieder Anfang 70 ist, geht da doch irgendwas nicht mit rechten Dingen zu. Bild :mrgreen:

Ich habe ja doch irgendwie die Verdeutschung der Filmbeschreibung im Verdacht, zum Alter in der finnischen Version hab ich bisher noch nix gefunden.
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#44 Re: Finnische Filme in deutschen Kinos

Beitrag von Syysmyrsky »

Sapmi hat geschrieben: 23. Nov 2022 11:06 [...] Und wenn er mit 80 seine Frau gepflegt hat und diese jetzt gestorben ist und er plötzlich wieder Anfang 70 ist, geht da doch irgendwas nicht mit rechten Dingen zu. Bild :mrgreen:
[...]
Nochmal: Im Buch "Der Grantige" ist er um die 80, im zugehörigen Film "Grump - Kaffee mit Milch und Stress" ist er lediglich alt. Es gibt also keine Diskrepanz innerhalb der Filmreihe. Beim Betrachten der Filme muss man sich einfach mal vom Buch lösen...
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#45 Re: Finnische Filme in deutschen Kinos

Beitrag von Sapmi »

Syysmyrsky hat geschrieben: 23. Nov 2022 12:23 Es gibt also keine Diskrepanz innerhalb der Filmreihe.
Ich würde das eigentlich noch nicht mal als Filmreihe bezeichnen. Das sind ja unterschiedliche Regisseure und (teilweise) unterschiedliche Schauspieler usw. Die größte Gemeinsamkeit ist wohl eher die Tatsache, dass sie sich alle offiziell an den Kyrö-Büchern orientieren.

Beim Betrachten der Filme muss man sich einfach mal vom Buch lösen...
Oder es am besten gar nicht gelesen haben. :wink: Wovon man vermutlich in D ausgeht, aber in FIN wohl eher nicht. :wink:
Im Original trägt ja der erste Film genau denselben Namen wie das erste Buch. Der neue Film trägt ebenfalls den Titel eines der neueren Bücher (https://www.suomalainen.com/products/mi ... -etsimassa), die man schon gut als zusammenhängende Reihe bezeichnen kann; die Beschreibung des Inhalts von Buch und Film stimmt auch grob überein. Es würde mich einfach sehr wundern, wenn Kyrö oder Kaurismäki so einen Logik-Fehler eingebaut hätten, in der Hoffnung, dass die Leute vergessen mitzudenken. Lässt sich aber sicher rausfinden, ich werde mal suchen (bisher habe ich auf Finnisch keine Angabe zum Alter des Typen im neuen Film gefunden, nur dass der neue Schauspieler 72 ist, vielleicht wurde das einfach falsch übertragen?) :mrgreen:
Bis dahin viel Spaß im Kino! :D
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