...bzw. 20, wenn Zahnarzt noch dazukommt. :P
Zusätzliche 10 Euro für den Zahnarzt ist wirklich tragisch ;) im Vergleich zu der finnischen
Rechnung, die man meistens im Härtefall privat bezahlen muss und dann 20 Euro davon wiederkriegt (an die 15%-20% einer einfachen Behandlung).
außerdem sind dort die sozialen Unterschiede innerhalb der Gesellschaft nicht so krass wie hier, wo die neueren Regelungen (nicht nur Praxisgebühr) schon richtig asozial sind.
Wie denn nicht? Das war doch vor kurzem im Visier der EU mit Finnland an der Spitze. Meine Ma ist auch auf die Befreiung angewiesen. Die ersten Monate des Jahres sind hart, bis die Selbstbeteiligung erfüllt ist, danach hat sie alles frei - als Herzpatientin. Die versteckten sozialen Unterschiede in Finnland: Arbeitnehmer, die eine gute geldwerte zusatzleistung des Arbeitsgebers bekommen, spazieren bequem in die Privatpraxen rein, ohne idR einen Pfennig dazubezahlen (je nach Umfang). Reiche können es ebenfalls in Anspruch nehmen. Die anderen stehen Schlange bei Terveyskeskus, das, zugegeben, gegen geringe Gebühr noch einigermassen funktioniert. Dennoch, wenn es um Ablehnungen oder enorme jahrelange Wartezeiten bei TK geht, muss jemand das Geld aufbringen, alles komplett zu bezahlen und kaum davon was wiedersehen, sofern es sich um keinen Privatversicherung (z.B. Freizeitunfall, Firmenleistung) handelt. Wenn man sich das nicht leisten kann, leidet man, lässt die Krankheit schlimmer werden. Das ist ein krasser sozialer Unterschied.
Aber da fällt mir gerade noch eine neue Leistungskürzung ein, von der ich kürzlich bei der alljährlichen gynäkologischen Krebsvorsorgeuntersuchung erfahren habe: Abstrich und diverse Abtasterei ist nach wie vor kostenlos, aber die Ultraschalluntersuchung, die eindeutig eine viel bessere Methode zur Früherkennung von Eierstockkrebs darstellt als das bloße Abtasten, wird nun nicht mehr von der Kasse übernommen, kann man auf Wunsch für 35 Euronen machen lassen! Sehr sinnvoll, denn wenn Eierstockkrebs nicht früh genug erkannt wird, wird's für die Kassen richtig teuer - es sei denn, die denken sich (vermutlich), bis dahin werden wir denen diese Art von Leistung auch noch streichen. ;)
Die Vorladung vom öffentlichen System kommt hier anfangs
fünfjährlich :rolleyes: (Wenn ich mich nicht irre, mit 35 war das eh nur PAP; ich war bei meinem Diacor Gyn, also hab ich die Neuvola Vorladung nicht in Anspruch genommen, aber das Briefchen spricht nur vom PAP (ob's der ThinPrep PAP ist?). Noch sinnvoller, erst fünf Jahre bis zur nächsten Untersuchung zu warten... Im privaten Firmenversicherungsumfang ist meistens eine jährliche komplette Untersuchung (und ein Gespräch) mit inbegriffen. Von der deutschen Kürzung hab ich gehört, natürlich nicht so gut

ThinPrep muss man auch zuzahlen.
Nee, das nur mal so zum aktuellen Stand des Sozialabbaus im deutschen Gesundheitssystem, aber was die Termine und so angeht, ist hier noch alles im grünen Bereich. Kommt vielleicht auch darauf, wo man wohnt, aber hier sind die Wartezeiten nach wie vor befriedigend bis sehr gut (gibt natürlich Ausnahmen...)
Eine positive Seite im privaten finn. System - die Termine halten wirklich. Das ist z.B. als Kassenpatient bei meiner Ma nicht so. D.h. auch wenn man einen Termin hat, kommt man in 3 Stunden dran. Hier zumindest bei Diacor entschuldigen sich die Ärzte für jede Viertelstunde Verzug. Nach anfänglicher Skepsis muss ich sagen, dass obwohl ich meine vertrauten deutschen Ärzte misse (bzw. privat manchmal noch zu Untersuchung gehe), hab ich hier bei Diacor ein gutes Verhältnis aufgebaut. Die Ärzte eilen nicht während des Gespräches, die Ärzte sind an allgemeinen Sachen wie Firmenklima, Wohlbefinden, Stress bei der Arbeit, Überlastung interessiert, auch wenn man nur mit Erkältungssymptomen kommt. Die Ärzte merken sich viel (mit Hilfe einer langen PC-Datei, die alle Infos auch nach Spezialistenbesuchen zusammenfasst). Also daran liegt mir viel und ich denke auch gerade alten Leuten ist so ein Verhältnis noch wichtiger (ob auch Finnen?). Ich finde solche hin und her Zuteilung in Terveyskeskus sehr lieblos und unpersönlich und möchte die nicht in Anspruch nehmen. Ausserdem können so jegliche "Nebenumstände" nicht in Betracht gezogen werden.
Natürlich hat das priv. finn. ihren Preis, kann man durchaus wie ein geldwerter Zusatz zum Gehalt sehen.