Finnland-Forum

Die finnische Gesundheitsmininsterin wurde mit einer Unterschriftenaktion konfrontiert, die 20.000 Stimmen einbrachte, die die Dringlichkeit der Verbesserung der Leistungen im Bereich von psychischen Krankheiten ans Licht brachten. Bei unzureichender Versorgung soll es Sanktionen geben.

http://www.hs.fi/kotimaa/artikkeli/Yli+ ... 5250338858

Die bis zu mehreren Jahren dauernde Wartefristen auf Therapie, unzureichende Behandlung besonders junger Leute mit psychischen Problemen, machten oft schon Schlagzeilen.

In vielen Städten hat sich die Schweinegrippeimpfsituation entspannt. Geimpft werden immer noch die Risikogruppen, letzte Woche waren es Kinder. In einigen Städten hat's nicht funktioniert und es war stundenlanges Schlangestehen auf dem Hof angesagt, bei anderen ging es zügig. In Espoo ist gerade Impfstoff alle. Was sich immer noch nicht geändert hat - bin doch nicht alleine mit der Beobachtung - dass das Personal Leute warten lässt und sich bei offenen Türen in aller Ruhe in grossen Gruppen amüsiert, Wochenendpläne schmiedet, dann mal wieder mit der Kaffeetasse quer durch den Warteraum flitzt ohne die Patienten zu beachten und sie einfach wortlos sitzen lässt - zu jeder Tageszeit. Die Berichte von Finnen waren neulich für mich wie ein Dejavu. Nur nicht die "Überlastung" abkaufen, denn es stimmt grösstenteils nicht!

Kenne nur einen Fall bei den Bekannten und da ging es mit der Impfung recht schnell, sie mussten nur ca. 5 Minuten warten. Andererseits stand aber auch hier einiges über lange Schlangen in der Zeitung. Aber die Leute nehmen es scheinbar hin (wie so vieles). Eine Kollegin hatte sogar neulich gelästert, in Deutschland dürften nur Ärzte impfen, was das für eine Verschwendung deren kostbarer Zeit wäre. Dafür ist es anscheinend besser organisiert und es muss wenigstens niemand auf der Strasse warten (aber das sagt man lieber nicht laut, denn es wird ja sofort wieder als Kritik an Finnland ausgelegt, auch wenn die anderen kräftig über andere Länder lästern). Es ist wirklich interessant, welche Argumente aufgeboten werden, um zu rechtfertigen, dass das lange Anstehen draussen ja gar nicht schlimm wäre und ja eigentlich alles ganz toll funktionieren würde.

Auch am Schweingegrippetod des ansonsten gesunden Mädchens in Tornio ist ja keiner Schuld (wurde vom örtlichen Gesundheitszentrum wieder heimgeschickt).

Saana hat geschrieben:aber das sagt man lieber nicht laut, denn es wird ja sofort wieder als Kritik an Finnland ausgelegt, auch wenn die anderen kräftig über andere Länder lästern.

@Saana, wieso musst Du solche Sätze Verstecken. Ich meine Kritik darf man durchaus anbringen. Wenn aber bald so um die 70% der Beiträge nur noch Kritik sind bzw. nur noch das Negative hier publiziert wird, muss man mit Gegenreaktionen rechnen. Die Kritiken an andern Ländern wir sind ja hier in einem deutsch-finnischem Forum betr. dann natürlich hauptsächlich Deutschland. Es wäre manchmal hilfreich vor dem Schreiben eines Beitrages mal zu schauen ob es nötig ist eine Kritik zu schreiben oder ob das vielleicht auch ein Problem in andern Ländern sein könnte. Man muss vermutlich auch einmal dieses und jenes als landesspezifische Eigenheiten akzeptieren.

Gerade der Beitrag über das Schlangenstehen hier in Finnland ist doch wieder so eine negative Darstellung der Situation bei der Schweinegrippeimpfung. Hätte man vorher auch einmal eine ausländische Zeitung gelesen wäre eine solche Darstellung vielleicht nicht nötig gewesen. Dies ruft vor allem bei mir immer etwas Missmut auf und ich versuche dann meistens die Sache in einer etwas weitsichtigeren Art darzustellen. Meine 2 Links sollten jetzt auch nicht als Kritik aufgefasst werden, sondern als reine Darstellung der Situation auch anderorts, obwohl man mir das wieder übel nehmen wird.

http://www.nzz.ch/nachrichten/zuerich/c ... 02346.html

http://www.noows.de/schweinegrippe-impf ... turm-12037

@Saana

Saana hat geschrieben:Kenne nur einen Fall bei den Bekannten und da ging es mit der Impfung recht schnell, sie mussten nur ca. 5 Minuten warten.

Ja, das haben manche als sehr vorteilhaft in meinem Bekannten- und Arbeitskreis dargestellt - war ja auch so und habe auch oben erwähnt. Sie haben sich mit dicker Kleidung und Butterbroten auf schlimmeres gefasst gemacht und waren dann positiv überrascht. Wir haben darüber als ein Fall von Usability im Studium (offen) diskutiert und abgehandelt, wieso eine Stadt von der anderen nicht lernen kann.

Saana hat geschrieben:Eine Kollegin hatte sogar neulich gelästert, in Deutschland dürften nur Ärzte impfen, was das für eine Verschwendung deren kostbarer Zeit wäre.

Kannst gerne kontern, dass hier die Zeit der (öffentlichen) Ärzte mit deren Bürokratie verschwendet wird. Oft in den Medien abgehandelt und trotz Vernetzung auf einem jämmerlichen Stand.

Saana hat geschrieben: (aber das sagt man lieber nicht laut, denn es wird ja sofort wieder als Kritik an Finnland ausgelegt, auch wenn die anderen kräftig über andere Länder lästern).

Du scheinst mit den typischen Klischees auf der Arbeit zu sein: kräftig lästern um finnisches Selbstbewusstsein aufzupolieren. Lintukoto-Einwohner, dann tatsächlich lieber nix sagen, lass ihnen die Illusion.

Saana hat geschrieben:Es ist wirklich interessant, welche Argumente aufgeboten werden, um zu rechtfertigen, dass das lange Anstehen draussen ja gar nicht schlimm wäre und ja eigentlich alles ganz toll funktionieren würde. Auch am Schweingegrippetod des ansonsten gesunden Mädchens in Tornio ist ja keiner Schuld (wurde vom örtlichen Gesundheitszentrum wieder heimgeschickt).

Das wird im Hauptstadtgebiet immer seltener. Menschen öffnen langsam die Augen.

Noch ein Thema am Mittagstisch: wie Du siehst meine Finnen wundern sich über das Gleiche. Jemand musste zur Behandlung von Lohja nach Porvoo. Kela "erstattet" die Kosten, also Stapel Formulare ausfüllen, hintragen, auf Entscheidung warten. Fazit: die Strecke (mal eben um die Ecke) mit Kilometergeld abgerechnet, saftige Eigenbeteiligung von 18 Euro abgezogen, verblieben 1,90 Euro. Dafür der Vorgang. Ist aber sicher auch Problematisch in deutschen Krankenkassen - oder... meine Ma muss einmal jährlich die Eigenbeteiligung an Zuzahlungen abstottern und danach geht es... bargeldfrei. Oh.

Naja, in Deutschland ist es aber wirklich nicht unbedingt besser. Hier kriegt man halt Termine, da immer 10er Gruppen gebraucht werden (weil der Impfstoff ja intelligenterweise nicht in Einzeldosen vorliegt

), und auch meine Oma als Risikopatientin hätte eigentlich 4 Woche warten müssen auf ihre Impfung. Ging dann nur schneller, weil jemand abgesprungen ist. Meine Schwester wartet auch seit Wochen auf nen Termin und wird wohl auch noch ne Weile warten - Impfstoff alle. Aber Hauptsache, man hat mal schön Panik gemacht...

Kathi hat geschrieben:Naja, in Deutschland ist es aber wirklich nicht unbedingt besser. Hier kriegt man halt Termine, da immer 10er Gruppen gebraucht werden (weil der Impfstoff ja intelligenterweise nicht in Einzeldosen vorliegt ), und auch meine Oma als Risikopatientin hätte eigentlich 4 Woche warten müssen auf ihre Impfung. Ging dann nur schneller, weil jemand abgesprungen ist. Meine Schwester wartet auch seit Wochen auf nen Termin und wird wohl auch noch ne Weile warten - Impfstoff alle. Aber Hauptsache, man hat mal schön Panik gemacht...

Hat das jemand behauptet? Es ist halt nur anders und es kann vom Ort zu Ort variieren (und von Leistung zur Leistung, nicht nur die Impfung) - wie hier. Mein Bruder in D hatte längst eine (kostenlose) Impfung vom Arbeitgeber geboten bekommen. Hier gibt es leider (noch?) keine Abgabe an Private (Arbeitnehmer haben meistens Privatversorgung, damit es besser funktioniert). Influenzaimpfung hatten wir auch hier seit Jahren direkt im Besprechungsraum

In Finnland wollte man ganze Packungen Impstoff in Entwicklungsländer schicken, weil man befürchte, dass sie nicht aufgebraucht werden. Normalpatienten werden wohl nicht vor Jahreswechsel zum Zuge kommen

Also man weiss nicht woran man isst.

Ne, blöd ist beides, stimmt schon.
Ich reg mich nur gerne über das Thema Schweinegrippe an sich auf

. Meiner Meinung nach alles übertriebene Panikmache und "tolle" Lobbyarbeit der Pharmakonzerne. Ich möchte ja kein Versuchskaninchen sein...

sunny1011 hat geschrieben:
Kathi hat geschrieben: Also man weiss nicht woran man isst.

man sollte möglichst den Impfstoff nicht essen, besser man lässt ihn sich in der Oberarm injizieren.

Sorry, gerade Mittagspause.

Kathi hat geschrieben: Ich reg mich nur gerne über das Thema Schweinegrippe an sich auf . Meiner Meinung nach alles übertriebene Panikmache und "tolle" Lobbyarbeit der Pharmakonzerne. Ich möchte ja kein Versuchskaninchen sein...

Ich auch nicht. Finde es auch verwunderlich, dass heutzutage jede "normale Grippe" gleich als Schweinegrippe zählt

. Getestet wird ja wohl nur in Ausnahmefällen. Bei uns im Haus hatte neulich auch jemand (Schweine?)Grippe. Keiner der ca. 60 Hausbewohner hat sich angesteckt, obwohl die allermeisten nicht geimpft sind.

Eine meiner Mitbewohnerin wollte sie impfen lassen (sie studiert Medizin und es gab für alle Mediziner einen extra Termin sich impfen zu lassen). Aber aus irgendeinem Grund konnte sie zu dem Termin nicht kommen und jetzt ist sie darüber froh. Denn so gut wie alle Kollegen, die sich hatten impfen lassen, sind krank geworden und mussten ein paar Tage zu Hause bleiben

.

Svea hat geschrieben:Denn so gut wie alle Kollegen, die sich hatten impfen lassen, sind krank geworden und mussten ein paar Tage zu Hause bleiben .

Das habe ich auch von den Leuten gehört, die sich haben impfen lassen. Aber die grippeähnlichen Symptome waren nicht so stark ausgeprägt und sind nach etwas 2 Tagen wieder verschwunden. Aber jeder reagiert anders, kann dann wohl auch stärker ausgeprägt sein.

@Tenhola: In besagtem Fall ärgere ich mich in der Tat über meine Kollegen, denn es wird nicht nur (und bei fast jeder Gelegenheit) kräftig über Deutschland gelästert, sondern auch über England etc., wie rückständig doch diese Länder wären und dass hier alles viel besser ist. Ich habe mir auch angewöhnt, bei diesen Diskussionen möglichst nichts negatives zu sagen, aber man kann auch nicht immer alles runterschlucken. Ich finde, dass eine gewisse Zurückhaltung für jeden gelten sollte. Oder andersrum: Wer selber mächtig austeilt, muss auch einstecken können. Mag sein, dass meine Kollegen, die ja ansonsten sehr nett sind, besonders extrem lästern, aber ich kann dieses "in Finnland ist doch alles am besten", auch wenn hier auch nicht immer alles gut läuft (und ich sage ja nicht, dass in D oder anderswo alles nur prima ist), einfach nicht mehr hören.

Kathi hat geschrieben:... , und auch meine Oma als Risikopatientin hätte eigentlich 4 Woche warten müssen auf ihre Impfung. Ging dann nur schneller, weil jemand abgesprungen ist. Meine Schwester wartet auch seit Wochen auf nen Termin und wird wohl auch noch ne Weile warten - Impfstoff alle. Aber Hauptsache, man hat mal schön Panik gemacht...

Ich gehöre zur keiner Risikogruppe, habe absolut keine Krankheiten, nehme keine Medikamente. Bin aber schon am 05.11. geimpft worden. War gar kein Problem. Nur mein Hausarzt wollte nicht impfen, habe mich dann an das Gesundheitsamt gewendet. Ich rief morgens an und habe einen Termin am selben Tag bekommen. Da war eine ca. 8 Meter lange Schlange, aber in 10 Minuten war ich schon draussen. Nach der Impfung war die Impfstelle nach ca. sechs Stunden etwas druckempflindlich und es dauerte zwei Tage lang. Es war nicht schlimm.

saksade hat geschrieben:Ich gehöre zur keiner Risikogruppe, habe absolut keine Krankheiten, nehme keine Medikamente. Bin aber schon am 05.11. geimpft worden. War gar kein Problem. Nur mein Hausarzt wollte nicht impfen, habe mich dann an das Gesundheitsamt gewendet. Ich rief morgens an und habe einen Termin am selben Tag bekommen. Da war eine ca. 8 Meter lange Schlange, aber in 10 Minuten war ich schon draussen. Nach der Impfung war die Impfstelle nach ca. sechs Stunden etwas druckempflindlich und es dauerte zwei Tage lang. Es war nicht schlimm.[/color]

Das haben auch meine Bekannten in D erzählt. Vielleicht hängt es vom Arzt ab, ob er nur Risikopatienten impft oder alle. Bei einem Bekannten war der Impfstoff auch schon bei einigen Ärzten im Umkreis aus, aber es gibt eine Liste mit Impfärzten je nach Bundesland und Regierungsbezirk geordnet, da hat er dann der Reihe nach angerufen und noch einen Arzt gefunden. Der Arzt hat wohl im Akkord geimpft, aber man kommt ja auch nur deswegen und nicht, um sich lang zu unterhalten. Hat jedenfalls nicht lang gedauert.

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