Vox sucht Auswanderer für "Goodbye Deutschland"- Skandinavie

Du beabsichtigst Deutschland den Rücken zu kehren und willst lieber in Finnland die Mücken zählen? Das will gut bedacht und vorbereitet sein! Hier kommen auch im "Exil" lebende Deutsche, Schweizer und Österreicher zu Wort.

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99melane
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#1 Vox sucht Auswanderer für "Goodbye Deutschland"- Skandinavie

Beitrag von 99melane »

Vox sucht Auswanderer für "Goodbye Deutschland"- Skandinavien
Hallo
ich bin bei der TV Produktionsfirma 99pro Media in Leipzig beschäftigt und recherchiere gerade für die Auswanderer-Doku “Goodbye Deutschland” auf VOX.
Wir planen eine längere Reportage über Skandinavien und sind daher dringend auf der Suche nach Neuauswanderer die gerade nach Skandinavien auswandern wollen. Wir möchten die Auswanderer mit der Kamera in ihrem privaten und beruflichen Alltag begleiten und mit ihnen über die Entscheidung zum Auswandern sprechen.
Wir, die 99pro media GmbH, sind eine unabhängige TV-Produktionsfirma mit Sitz in Leipzig. Unsere Vision ist ein Fernsehen, das echte Nähe zulässt zu den Menschen vor der Kamera und sie zugleich respektiert. Im Auftrag verschiedener Sender produzieren wir seit zehn Jahren Reportagen, Dokumentationen und Magazinbeiträge.
Falls du einen langfristigen Aufenthalt in Skandinavien planst, also Deutschland “Goodbye” gesagen möchtest und zu dem Lust verspürst, in einer “Goodbye Deutschland”-Folge mitzuwirken, würde ich mich über eine E-Mail freuen: melanie.pfuhler@99pro.de
Wenn du mir eine Telefonnummer hinterlässt, rufe ich Dich gerne zurück, um näheres über mein Anliegen zu erzählen und ein Bisschen mehr über Dich zu erfahren.
Auch wenn du Neuauswanderer kennst, kannst du gern meine Kontaktdaten weitergeben.
Liebe Grüße
Melanie
Melanie Pfuhler
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#2 Re: Vox sucht Auswanderer für "Goodbye Deutschland"- Skandin

Beitrag von Peter »

So unterhaltsam diese Auswanderer-Dokus sind: Bei mir hinterlassen sie mitunter einen recht bitteren Nachgeschmack. Und zwar immer dann, wenn eine Auswandererfamilie im Land ihrer Träume hoffnungslos scheitert und sie enttäuscht und nicht selten mit einem großen Schuldenberg als Hartz IV- Empfänger wieder am Ausgangspunkt ihres Abenteuers stehen. So auch am vergangenen Dienstag, 07.06.2011, auf VOX. Da wurde eine dreiköpfige Familie nach Dänemark begleitet, nachdem sie hier nach wiederholten Verselbständigungsversuchen im Gastronomiegewerbe scheiterten. Der Familienvater träumte davon, sein Hobby, das Angeln, zum Beruf zu machen. Also pachtete er kurzentschlossen im Nachbarland einen Angelteich mit einer dazugehörigen 60m² großen Holzhütte für 2500,- Euro/Monat, um den Lebensunterhalt seiner Familie aus den erhofften Einnahmen von angelwütigen Dänen und deutschen Touristen sicherzustellen. So gab er seine Wohnung in Duisburg auf und reiste mit der Familie und einer Ersparnis von 5000,- Euro! mit allem Hab und Gut nach Dänemark. Doch die Rechnung ging nicht auf. Als er Teich und Hütte im März übernahm, war der Teich noch zugefroren. Da war nichts mit angeln. Dennoch wurden schon mal 2500,- Euro fällig. Als dann endlich im April/Mai die Angelsaison begann und noch teuer Besatzfische für den Teich eingekauft werden musste, stellten die beiden Glücksritter ernüchternd fest, dass viel zu wenig Angler den Teich aufsuchten, als dass die Familie von den Einnahmen hätten leben können. Hinzu kam, dass die Angler den Kiosk, den Frau Auswanderin betreiben wollte, von den Angelgästen nicht angenommen wurde. Zu allem Unglück wurde dann auch noch der wahrscheinlich sehr flache und schnell warm werdende See von Algen überdeckt, so dass schließlich die Angler ganz wegblieben. Das Ende vom Lied: Die Auswandererfamilie stand nach noch nicht einmal drei Monaten wieder am Ausgangspunkt ihres Abenteuers mit dem Unterschied, dass sie ihre gesamten Ersparnisse los waren und noch ein halbes Jahr die Pacht in Dänemark zahlen müssen.
Für den halbwegs intelligenten Zuschauer dieser Doku war eigentlich bereits nach zehn Minuten klar, dass das Vorhaben in die Hose gehen musste. Die Beiträge des Kommentators deuteten auch recht früh darauf hin, dass hier der Niedergang einer Familie penibel für den Zuschauer aufbereitet wird. Und hier beginnt das Ganze m.E. fragwürdig zu werden. Sowohl Presse als auch das Fernsehen unterliegen in ihrem Tun und Handeln einem selbst auferlegten Ehrenkodex. Der scheint aber dem Streben nach Zuschauerquoten in Vergessenheit geraten zu sein.
Ok, die beiden Auswanderer waren einfach nur dumm. Das Vorhaben konnte so einfach nicht klappen. Aber muss man eine Familie wissentlich in ihr Verderben rennen lassen? Den Verantwortlichen der Produktionsfirma dieser Doku war es doch mit Sicherheit schon vor den Dreharbeiten klar, dass die Familie in ihr Verderben rennt.
Mir ist klar, dass Auswanderer-Dokus langweilig werden, wenn immer alles glatt läuft. Wenn in diesen Sendungen nur Erfolgstypen wie die beiden schwulen Frisöre auf Cran Canaria begleitet würden oder Familien wie die des pensionierten Lufthansapiloten in Paraguay… wie langweilig! Nichts passiert, alles läuft glatt… da kann das geifernde Publikum nicht befriedigt werden. Aber so etwas muss zwischendurch auch gezeigt werden, um der Sendung einen halbwegs seriösen Anstrich zu geben.

Allen Auswanderungswilligen, die keinen festen Arbeitsvertrag in der Tasche haben und sich im Wunschland erst eine Existenz aufbauen wollen sei dringendst geraten, vorab eine spezielle Beratungsstelle für Auswanderungswillige aufzusuchen, um die Wahrscheinlichkeit eines Schiffbruchs möglichst gering zu halten. Die Geschichte vom Tellerwäscher zum Millionär ist längst Legende. Und wer glaubt, er/sie brauche im Ausland nur seinen deutschen Pass vorzulegen und jeder Arbeitgeber läge einem zu Füßen, irrt gewaltig. Ohne solider und abgeschlossener Berufsausbildung und guten Referenzen geht auch im Ausland gar nichts.
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